Non-Stop (Filmkritik)

Bill Marks (Liam Neeson) hat es schwer im Leben. Zuerst stirbt seine Tochter in jungen Jahren an Krebs, dann lässt sich seine Frau von ihm scheiden und dann verliert er auch noch seinen Job bei der Polizei. Obwohl er keine rechte Freude mit dem Fliegen hat, nimmt Marks einen Job als US Air Marshal an.

Als Marks auf einem Flug von New York nach London eingesetzt wird, bekommt er eine Nachricht auf sein Diensttelefon. Ein Unbekannter droht damit, alle zwanzig Minuten jemanden an Bord zu töten, sollten nicht 150 Millionen Dollar auf ein gewisses Konto überwiesen werden. Marks ist zu Beginn skeptisch, aber schließlich beginnen Menschen im Flugzeug zu sterben. Er macht sich auf die Suche nach dem Killer (die Tatsache, dass die Transportsicherheitsbehörde am Boden glaubt er wolle das Flugzeug entführen, macht die Sache nicht gerade einfacher).

Non-Stop

Nachdem Jaume Collet-Serras letzter Film (Unknown Identity) ein Erfolg auf ganzer Linie war, versucht er diesen mit seinem aktuellen Werk zu wiederholen und es wenn möglich noch besser zu machen. Dabei setzt er wie zuvor auf eine möglichst nicht vorhersehbare Geschichte und Liam Neeson in der Hauptrolle. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist einer der spannendsten Filme der letzten Zeit.

In einem Flugzeug mitten über dem Atlantik jemanden zu töten erscheint (wie auch im Film festgestellt wird) als blöde Idee, denn wie sollte man damit durchkommen? Doch bei diesem Flug hat es jemand getan und zwar gleich mehrfach. Dabei scheint der Killer dem Air Marshal nicht nur den einen oder anderen Schritt voraus zu sein, sondern hat auch an scheinbar alles gedacht.

Der Killer schafft es sogar Marks (Achtung: kurzer Spoiler) gegen seinen Partner auszuspielen und ins eigentlich abgeschlossene Cockpit vorzudringen. Immer wieder bekommt Marks Kurznachrichten von seinem gesichtslosen Gegenüber, der es sogar schafft es so aussehen zu lassen, als wäre es der Air Marshal, der das Flugzeug zu entführen versucht.

Der Film spielt mit der klaustrophobischen Atmosphäre an Bord der Passagiermaschine und sorgt automatisch dafür, dass man mit Marks und den restlichen Passagieren mitfiebert. Am Schluss kann es der Zuschauer vermutlich kaum fassen, wie schnell die knapp zwei Stunden vergangen sind. Das Ende wirkt zwar etwas weit her geholt, ist aber dennoch im Bereich des Möglichen (im Gegensatz zu Collet-Serras letzten Film).

Etwas, dass mich doch überrascht hat, war die Performance von Liam Neeson (Zorn der Titanen). Während er normalerweise durch seine souveräne Präsenz besticht, überzeugt er hier als jemand der (nennen wir es mal so) diverse Probleme hat. Als Marks wirkt er auf seine Weise vom Leben gezeichnet und will vermutlich nur seine Ruhe haben. Wenn es aber um das Leben „seiner“ Passagiere geht, weigert er sich aber (auch im Angesicht eines scheinbar übermächtigen Gegners) aufzugeben und kämpft mit vollem Einsatz für die gute Sache.

Optisch setzt Collet-Serra auf ein sehr eigenständiges Aussehen, dass auf eine eigene Art zu gefallen weiß. Neben dem Verzicht auf eine auf Hochglanz getrimmte Optik stechen die im Film eingeblendeten Textnachrichten des Killers sofort ins Auge. Vom Einsatz einer 3D Nachbearbeitung hat man hier dankenswerter Weise abgesehen.

Alles in allem ist „Non-Stop“ ein unglaublich spannender Film, der vor allem von seinem Hauptdarsteller lebt. Liam Neeson trägt den Film über weite Stücke alleine, während andere durchaus bekannte Schauspieler (wie z.B. Julianne Moore – „Carrie„) quasi nur mit dabei sind, und es funktioniert.

Der Film „Non-Stop“ bekommt von mir 8,5/10 die Passagiere des British Aqualantic Flight 10 rettende Empfehlungspunkte!


One thought on “Non-Stop (Filmkritik)

  1. Ich persönlich fand den Film auch sehr spannend. Was mich aber enttäuscht hat, war die Auflösung. Also nicht unbedingt wer es war, sondern die Motivation dahinter wirkte ziemlich fadenscheinig. Wer jetzt letzten Endes der Böse ist, hätte ich nicht erraten – das war wirklich spitze gemacht.

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