What Lies Below (Filmkritik)

Liberty (Ema Horvath) kommt nach einem Sommercamp wieder nach Hause zurück in die Waldhütte, die sie von ihrem Großvater geerbt hat und die ihre Mutter Michelle (Mena Suvari) bewohnt. Diese holt sie auch ab und Zuhause wartet eine Überraschung auf Libby, wie sie ihre Mutter nennt, denn sie hat einen neuen Freund: Nämlich John Smith (Trey Tucker).

Und John ist ein feuchter Mädchentraum. Sexy. Gebildet. Sexy. Ein Forscher. Sexy. Empathisch. Und sexy. Nur falls ich das noch nicht erwähnt habe.

Aber im Laufe der Tage die sie zusammen verbringen, wird für Libby immer klarer, dass mit John etwas nicht stimmt. Er taucht nachts zu komischen Lichtern in den See. Und er ist fasziniert von Neunaugen (aalähnliche Fische). Was an sich ja schon seltsam ist, nicht? Jedenfalls ist seine Faszination mit denen leicht abstoßend und außerdem scheint er nicht nur an Michelle interessiert, sondern man bekommt den Eindruck als wäre auch die weit fruchtbarere Tochter Libby interessant für ihn.

Was ihr anfangs ja auch durchaus gefällt …

„What Lies Below“ ist der erste Langfilm des Drehbuchautoren und Regisseurs Braden R. Duemmler. Zuvor hat der gute Mann zwei Kurzfilme gemacht. Und scheinbar hat er da was richtig gemacht, denn sonst hätte er keinen Langfilm finanziert bekommen. Und die Schauspieler:innen sind durch die Bank nicht schlecht.

Ema Horvath war mir bis dato unbekannt. Ich dachte, ich würde sie aus anderen Filmen kennen, aber als ich dann nachgesehen habe, wo sie mitgespielt hat, musste ich passen. Sie sieht also offensichtlich aus wie viele andere Schauspielerinnen ihrer Generation. Das meine ich nicht böse, aber so sieht es nun mal aus. Hier macht sie ihre Sache gut und glaubwürdig. Aber sie muss den Film ja nicht alleine auf ihren Schultern tragen. Da gibt es noch zwei weitere Personen.

Trey Tucker ist mittlerweile in der Serie „Heels“ dabei und spielt dort Bobby Pin. Ich kannte auch ihn nicht. Aber auch er macht seine Sache gut, denn er hat in erster Linie schön zu sein und sich ohne T-Shirt zu zeigen. Und dann muss er halbwegs creepy sein. Auch das kriegt er hin.

Und am ehestens kennt man Mena Suvari, zB aus American Pie oder American Beauty oder auch „Stuck„. Sie gibt die Mutter, die sich freut, dass sie endlich jemand gefunden hat, der sie mag, wirklich glaubwürdig, auch wenn es ein wenig unglaubwürdig ist, dass die gute Fr. Suvari niemand findet, denn sie ist immer noch ziemlich hübsch.

Es gibt zum Hauptplot dazu noch eine kleine Familiengeschichte um den Vater, der die Enkelin mehr liebte als die eigene Tochter, aber die ist … völlig unnötig und hat keine Auswirkungen auf den Plot. Es hätte eigentlich die Tatsache gereicht, dass der gute John die beiden gegeneinander ausspielt, aber das macht er zu wenig bzw. wird das zu wenig in den Vordergrund gerückt, wie ich finde. „What Lies Below“ versteht sich als Horrorfilm und nicht als Psychothriller.

Und da liegt auch der sprichwörtliche Hund begraben. Ja, es gibt ein paar creepy Szenen, die allerdings auf dem Verhalten von John fußen und nicht weil „etwas Seltsames“ passiert. Die Szenen, die auf den Horroraspekt setzen sind ziemlich generisch und beliebig. John taucht ins Wasser zu einem seltsamen Licht. John reagiert komisch auf Salz. Und so weiter.

Und gegen Ende kippt man dann richtig in den „Horror“ hinein, nur, dass dieser nicht zündet. Das liegt meiner Ansicht nach auch daran, dass die Optik des Films die ganze Zeit über aussieht als hätte man eine Folge von „Beverly Hills 90210“ vor sich. Hübsche Menschen. Makellos. Verliebtheit. Kräftige Farben. Alles wirkt schön. Richtig schön.

Und dann kommt der Horrorteil, der dann in rotes und blaues Licht getaucht ist und nicht zündet. Die Schnitte sind dann auch auf einmal komisch. Es wirkt hin und wieder als würden Teile fehlen und ich wusste tatsächlich ein paar Mal nicht, was ich da jetzt eigentlich gesehen habe. Fast so, als würde man sich den Horror nicht zeigen trauen. Ja, man kann dann schon in etwa erraten was passiert ist und man versteht auch prinzipiell, was John ist oder sein soll, aber das, was passiert, gerade jetzt vor einem, dass bleibt teilweise versteckt. Ich glaube(!), dass ein Alien/Monsterbaby geboren wurde, aber ich traue mich nicht wetten, weil ich es nicht gesehen habe. Das war ziemlich verwirrend.

Und das Ende selbst, also die letzte Kameraeinstellung – sieht gut aus und man versteht, was Sache ist, aber das kommt so aus dem Nichts, völlig ohne Kontext. Sorry, aber so geht das nicht. Ich kann nicht einen Film beenden mit einem Bild, welches sich vom Setting her völlig von allem was davor kam unterscheidet und dann erwarten, dass jemand weiß, worum es hier geht oder was hier los ist. Da hat sich jemand im Finale mächtig vertan. Schade.

Gute Ansätze, aber bei allem guten Willen – gegen Ende hat das jemand (Regie? Cutter?) ziemlich vermurkst.

„What Lies Below“ bekommt von mir 5 von 10 möglichen, leider in seiner Laufzeit zunehmend abbauende, Punkte.


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