Oldies but Goldies: Donnie Darko (Filmkritik)

Donnie (Jake Gyllenhall) lebt zurückgezogen bei seinen Eltern. Eine seiner wenigen Bezugspersonen ist seine Schwester Elizabeth (Maggie Gyllenhaal). Er ist ein Außenseiter, wirkt meist depressiv und schüchtern. Die meisten finden ihn ein wenig unheimlich. Er besucht eine Psychotherapie und nimmt regelmäßig Tabletten, die ihm helfen, über die Runden zu kommen.

Eines Tages kracht die Turbine eines über ihr Haus fliegenden Flugzeugs durch das Dach und schlägt genau auf Donnies Bett ein. Zum Glück hat ihn Frank, eine Albtraumfigur in einem Horror-Hasen-Kostüm, im Schlaf nach draußen geführt und gerettet.

Aber seitdem er überlebt hat, passieren immer seltsamere Dinge um ihn herum. Und Frank sagt ihm, dass in kurzer Zeit die Welt enden wird …

Der Film kam aus dem Nichts und machte drei Personen zu Stars. Zum Einen war Jake Gyllenhaal zwar kein gänzlich Unbekannter (wenn man „City Slickers“ zählt), aber nach „Donnie Darko“ war er sehr gefragt. Da gab es dann Blockbuster („The Day After Tomorrow“, „Prince Of Persia: The Sands Of Time„), Arthouse-Filme mit Oscar im Gepäck („Brokeback Mountain„) und sogar in letzter Zeit einige sehr intensive Thriller („Nightcrawler„, „Nocturnal Animals„).

Auch Regie und Drehbuchautor von „Donnie Darko“ Richard Kelly, wurde quasi über Nacht berühmt und hatte einen Kult-Film erschaffen. Das Drehbuch war ein „Mindf**k“ erster Güte und bis heute wird debattiert, was der Film uns sagen will. Auch wer sich nicht den Kopf zerbrechen mag: Donnie Darko ist dunkel, düster, unheimlich, komplex und gleichzeitig eine wunderschöne (wenn auch morbide) Liebesgeschichte.

Zeitreisen, Horror-Hasen, die das Ende der Welt vorhersagen, Angst-Redner in Schulen (Patrick Swayze in einer grenzgenialen, abartigen und für ihn unerwartet dunklen Rolle), Liebe, Turbinen, die durch Dächer stürzen und Vorhersagen über Leben und Tod – alles verpackt in eine „Coming Of Age“-Story, denn Donnie entwickelt sich immer weiter zu einem Menschen, der sein Leben in die Hand nimmt und eine wichtige Entscheidung trifft.

Wer am Ende keine Tränen (ihr kennt die Klavier-Version von „Mad World“? Die geht auf diesen Film zurück) in den Augen hat und Fragezeichen im Hirn hat kein Herz und/oder mehr oder weniger Verstand als ich.

Die dritte, die durch diesen Film bekannter wurde, war Maggie Gyllenhaal – richtig, die Schwester von Jake im echten Leben, wie auch im Film. Seitdem sieht man die Gute immer wieder in diversen Blockbustern (so spielt sie Rachel in „The Dark Knight“ oder Arthouse-Filmen („Stranger Than Fiction„).

Auch geben sich bekannte Gesichter wie Drew Barrymore oder Seth Rogen ein Stelldichein und erstere hat den Film sogar produziert.

Leider hat Richard Kelly sich danach selbst demontiert. Ich weiß nicht, wie viele Versionen von Donnie Darko es gibt (Final Cut? Limited Version mit Erklärungsbuch? Und was weiß ich noch alles), aber der Nachfolgefilm mit Dwayne „The Rock“ Johnson mit Namen „Southland Tales“ hätte das nächste große Ding werden sollen, ging aber so richtig unter. Danach kam noch „The Box“ mit Cameron Diaz, aber auch der war nicht der Erfolg, der er hätte werden sollen.

Schade, aber ehrlich gesagt kommt ein Film wie „Donnie Darko“ nur alle paar Jahre. Und wer mit diesem Film startet kann danach nur noch verlieren. Sorry, aber das ist ein Faktum.

Bei allem „Mindf**k“, den der Film bietet, so wäre das alles nichts, wenn er emotional nicht berühren würde und das ist in meinen Augen der wahre Trumpf von „Donnie Darko“. Der Film berührt auf vielen Ebenen. Sei es Donnies Familie und wie diese mit ihm umgeht. Die Liebe (und die Neckereien) zu seiner Schwester. Die Schulkolleg*innen und seine nicht so positiven Beziehungen zu diesen. Alles in allem berührt der Film das Herz und das Hirn.

Und das musst erst einmal ein Film schaffen. Horrorfilm? Vielleicht. Liebesfilm? Auf jeden Fall.

„Donnie Darko“ bekommt 9,5 von 10 möglichen, Zeit und Raum verbiegende, Punkte.

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