Zwei an einem Tag – One Day (Filmkritik)

Bei ihrer Examensfeier landen Emma Morley (Anne Hathaway) und Playboy Dexter Mayhew (Jim Sturgess) nach einer durchzechten Nacht gemeinsam im Bett, zu mehr als schlafen reicht es aber dank Alkohol nicht. Das ungleiche Duo geht getrennte Wege, verspricht aber, sich immer am 15. Juli eines Jahres zu treffen…

Das grundlegende Konzept dieses Filmes, ist ein alt bekanntes, aber auch bewährtes. Zwei Menschen, über lange Zeit nur Freunde, kommen sich im Laufe des Films immer näher, bis sie schließlich ein Paar werden. Durch ein kleines Detail kann sich „One Day“ allerding von der Konkurrenz abheben. Der Film spielt immer am 14. Juli und zeigt, dass an diesem Tag im Laufe der Jahre viele verschiedene, wichtige Dinge passiert sind.

Ich persönlich brauchte einige Minuten um hinter das Konzept des Films zu steigen, da ich kein Vorwissen über Buch oder Film hatte – aber vielleicht bin ich auch schwer von Begriff. Aber immer nur einen Tag im Jahr der beiden zu zeigen hat auch einen entscheidenden Nachteil: Regisseurin Lone Scherfig (Their Finest) schafft es nicht, diese Tage zu einem flüssigen Film zu machen. Stellenweise wirkt es wie bunt zusammen gewürfelte Szenen, die allenfalls lose miteinander verknüpft sind.

Was allerdings durchaus gelingt, ist die vergehende Zeit zu signalisieren. Sei es durch Requisiten, Kleidung, Frisuren – man fühlt sich tatsächlich in die Zeit der Handlung versetzt.

Anne Hathaway (Colossal) ist in Hollywood über Nacht zu einer der meistgehassten Personen geworden. Warum die Gunst der Öffentlichkeit kippte kann man nicht genau sagen, denn prinzipiell wirkt die Schauspielerin sehr sympathisch. So auch hier. Sie schafft es mit Leichtigkeit, die Verliebte Emma Morley zu spielen. Dieser Charakter hat den gesamten Film über erstaunlich schlechtes Timing und scheint daher nie mit Dexter zusammen zu kommen.

Was es allerdings schwierig macht, sich Sorgen um „wird’s was mit den Beiden“ zu machen, ist die kaum vorhandene romantische Chemie der beiden Hauptdarsteller. Man kauft ihnen eine Freundschaft ab, aber eine Romanze will nicht so recht passen. Stellenweise wirken die „Zwischenfälle“ die eine Beziehung der beiden verhindern, sehr konstruiert und ich musste mehr als einmal mit den Augen rollen. Sehr gut sind dagegen die oft witzigen Dialoge von Emma und Dexter gelungen.

Dexter wird von Jim Sturgess (Stonehearst Asylum) gespielt, der aus seinem Charakter das Beste herausholt. Dexter hat viele Höhen und Tiefen, in denen er Alkohol und Drogen verfällt und sich in Bars mit anderen Gästen anlegt. Fast als würde er darum betteln, zusammen geschlagen zu werden. Dadurch kann Sturgess eine große Bandbreite zeigen, während Emma eigentlich immer gleich liebenswert ist.

Fazit: „Zwei an einem Tag“ ist eine Standart-Romanze, die durch den zeitlichen Ablauf der Handlung aus der breiten Masse herausstechen will, es aber nicht wirklich schafft. Den beiden Hauptdarstellern kauft man leichter ab, beste Freunde zu sein, als ein Paar, was für einen romantischen Film nicht gerade optimal ist.

Dieser Film bekommt von mir 6/10 jährliche Punkte.


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