Sisters (Filmkritik)

Maura (Amy Poehler) und Kate Ellis (Tina Fey) sind zwei Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Maura ist eine geschiedene Krankenschwester, Kate dagegen so rebellisch, dass sie jeden Job zu verlieren scheint. Selbst ihre Tochter im Teenageralter (Madison Davenport) zeigt mehr Reife als sie. Als ihre Eltern (Dianne Wiest und James Brolin) beschließen, das Familien-Haus zu verkaufen, an dem viele Kindheits- und Jugenderinnerungen der Schwestern hängen, kehren die Frauen noch einmal an ihren Heimatort zurück und beschließen sich mit einer zünftigen Party von ihrem ehemaligen zu Hause zu verabschieden…

sisters

Tina Fey und Amy Poehler sind ja nicht nur Kolleginnen und Comediennes, sondern auch beste Freunde und das merkt man, wenn man sie gemeinsam am Bildschirm sieht. So wirklich bekannt wurden die Beiden durch die amerikanische Serie „SNL“, die aus Comedy-Sketchen besteht. Fey ist unter anderem für ihre Parodie der früheren Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin bekannt.

Tina Fey (Muppets: Most Wanted) als rebellische Schwester Kate kann ich nicht ernst nehmen. So ganz nehme ich ihr die ausgeflippte Frau mit einer stürmischen Vergangenheit nicht ab. Die Beziehung zu ihrer Tochter Haley (Madison Davenport – From Dusk Till Dawn) wirkt allerdings echt und man kann die Frustration ihrer Tochter auf jeden Fall nachvollziehen, ebenso wie Kates Wunsch, ihre Tochter glücklich zu machen.

Amy Poehler (Inside Out) als Maura ist ebenfalls ein bisschen seltsam. Ich weiß schon, dass man Charaktere für Komödien oft ein wenig extrem erscheinen lassen muss, um sie interessant wirken zu lassen. Doch hier ist man übers Ziel hinaus geschossen. Sie ist Krankenschwester und cremt einem männlichen Patienten gegen seinen Wunsch den Genitalbereich ein? Dann versorgt sie einen Obdachlosen mit Sonnencreme und schmiert ihn damit gleich auch ein. In der Realität wäre sie in Amerika nach solchen Aktionen wahrscheinlich schon verklagt worden.

Viele ihrer ehemaligen Kollegen von „SNL“ haben kleine Rollen in „Sisters“. So trifft man Maya Rudolph, Bobby Moynihan, Rachel Dratch und Kate McKinnon. Die meisten haben kleine Rollen als Party-Gäste, einzig Maya Rudolph, die einigen nach „Bridesmaids“ ein Begriff sein dürfte, hat eine ein bisschen größere Rolle als eifersüchtige Immobilien-Maklerin.

Der mir bisher unbekannte Ike Barinholtz (The Mindy Project) spielte den Love-Interest für Amy Poehlers Charakter Maura und machte seine Sache gut. Dank ungeschickt platziertem Gleitgel und einer Ballerina hat er eine der schrägsten Szenen im Film, die mich wohl noch in meinen Albträumen verfolgen wird.

Mit einer Länge von 2 Stunden ist der Film leider um einiges zu lange geraten. Man zieht viele Gags unnötig in die Länge, denn meines Erachtens ist es keineswegs notwendig, etwas Witziges 7 Mal hintereinander in ähnlicher Art und Weise zu sagen. Dadurch verliert sich der eigentlich gute ursprüngliche Gag unter immer schlechter werdenden. Da wäre es gescheiter wenn „Pitch Perfect“-Regisseur Jason Moore die Gags wirken hätte lassen, um dafür den Film dafür um 15 Minuten zu kürzen.

Das Thema „Mama und Papa (James Brolin, Dianne West) verkaufen ihr Haus, also schmeißen wir eine Abschiedsparty an dem Ort an dem wir aufgewachsen sind“, erfindet das Rad nicht gerade neu, aber auch solche Filme können Spaß machen. Die Tatsache, dass eigentlich alle Gäste um die 40 sind, ist zwar anfangs ganz lustig, danach führen sie sich allerdings erst wieder auf wie Teenager (Alkohol und so). Die Party selber unterscheidet sich dann nicht wirklich von denen, die Teenies sonst schmeißen und könnte auch aus einem Highschool-Film kommen.

Natürlich ist die Bude nach der Party verwüstet und kann erst nach ausgiebigen Renovierungsarbeiten verkauft werden. Das führt zu einem übermäßig sentimentalen Ende, bei dem sich nachher alle wieder lieb haben und gemeinsam „Hit Me Baby One More Time“ singen (vielleicht auch nicht). Das wirkt alles ein wenig aufgesetzt. Außerdem frage ich mich wie es möglich ist, dass die Eltern von Kate und Maura in ca 20 Jahren nie die Zimmer ihrer Töchter entrümpelt haben. Meine Eltern haben schon 2 Wochen nach meinem Auszug das Zimmer neu gestaltet.

Fazit: „Sisters“ hat einige Momente in denen Tina Fey und Amy Poehler zur Höchstform auflaufen, aber fast alles was zwischen diesen Momenten kommt, ist nicht innovativ und oft leider nicht besonders witzig.

Dieser Film bekommt von mir 5/10 gefeierte Punkte


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