Office Christmas Party (Filmkritik)

Für Josh Parker (Jason Bateman), dem CTO von Chicagos Niederlassung von Zentek, beginnen die anstehenden Feiertage erst mal damit, seine Scheidung offiziell zu machen. Sein Boss, Clay Vanstone (T.J. Miller), will für seine Mitarbeiter eine angemessene Party schmeißen, doch seine Schwester Carol (Jennifer Aniston) und Zenteks CEO, sagt nicht nur die diesjährige Party wieder ab, sondern droht auch vierzig Prozent der Angestellten zu entlassen. Um einen potentiellen Kunden zu beeindrucken und die Niederlassung zu retten schmeißt man dann doch eine Party, die aber zeitnah aus dem Ruder läuft.

Regie an dieser Stelle führt das dynamische Duo bestehend aus Josh Gordon und Will Speck. Die beiden scheinen sich vorgenommen zu haben, es hier so richtig krachen zu lassen und dabei ihren Spaß zu haben. So richtig gelungen ist ihnen dann aber leider nur eines der beiden. Das Problem liegt dann auch in der Geschichte selbst.

Die beginnt erst einmal mit Joshs Scheidung, wobei es der Film einigermaßen schafft das Positive daran zu vermitteln. Man lernt Josh ein wenig besser kennen und andere Charaktere, unter anderem sein Boss Clay, wird eingeführt. Dann tritt Carol auf den Plan, sagt die bevorstehende Feier wieder ab und macht so erst einmal die Stimmung wieder kaputt.

Nach dem Treffen mit einem Kunden beschließt man, natürlich nur um die Firma zu retten, doch eine Party zu schmeißen. Jetzt gibt es nur ein Problem. Der Film ist schon wieder halb vorbei und es ist noch nicht wirklich viel passiert, was einigermaßen unterhaltsam ist. Erschwerend kommt hinzu, dass hier dermaßen viel auf dem Spiel steht, was ebenfalls nicht funktioniert.

Entweder man ist gedanklich bei der Firmenrettung oder bei abgedrehten Festivitäten. Hier versucht man allerdings beides unter einen Hut zu bekommen und es passt nicht. Ist man dann endlich bei den Feierlichkeiten angekommen, nimmt der Humor schnell schräge Formen an. Da heuert unter anderem ein Mitarbeiter, um seine Kollegen zu imponieren, eine Dame vom Escort an, die sich auf der Party „etwas dazuverdient“.

Der potentielle Kunde rastet nicht nur nach einer Ladung Kokain völlig aus und hat kurze Zeit später „einen Unfall“, sondern ist, wie sich dann herausstellt, eigentlich kein potentieller Kunde. Diese Art des Humors ist übertrieben, wobei es noch deutlich mehr vergleichbar schräge Momente gibt. Als die Mitarbeiter erfahren, dass sie in Kürze ihre Arbeit verlieren werden, beschließen einige ihren alten Arbeitsplatz „niederzubrennen“.

Am Schluss gilt es dann noch in einer aberwitzigen Aktion Clay zu retten – eine Aktion bei der sich zeigt, dass seine Schwester doch ein Herz zu haben scheint. Um die Firma, in der es mittlerweile so aussieht als hätte dort ein mehrjähriger Krieg stattgefunden, zu retten, zieht man das eine Lösung aus dem Hut, die im Wesentlichen darin besteht, das Internet neu zu erfinden.

Was die Schauspieler betrifft hat man es gut getroffen, ohne große Risiken einzugehen. T.J. Miller (Deadpool) als Clay ist zwar nicht der hellste, meint es aber gut mit seinen Mitarbeitern. Jason Bateman (Kill the Boss) als Josh ist bodenständig sympathisch, während Olivia Munn (Ride Along 2) als Tracey glaubhaft die Computerspezialistin zum Besten gibt.

Die beiden funktionieren auch glaubhaft miteinander und als Zuschauer hat man das Gefühl, die beiden würden tatsächlich zusammengehören. Jennifer Aniston (Wir sind die Millers) als Carol wirkt zu Beginn eiskalt, nur um später doch aufzuwärmen. Leider übertreibt man es zu Beginn deutlich, weswegen ihre Wandlung nicht funktionieren will.

In weiteren Rollen finden sich viele bekannte Gesichter wie Kate McKinnon (Ghostbusters), Rob Corddry (Warm Bodies), Rendall Park (The Interview), Karan Soni (Deadpool), Jillian Bell (22 Jump Street) und Abbey Lee (Mad Max: Fury Road), wobei einige von ihnen nur kurz zu sehen sind.

Alles in allem ist „Office Christmas Party“ ein Film der einige Elemente mischt, die leider nicht zusammen gehören. Der Cast ist ziemlich beeindruckend, kann aber leider nicht die Schwächen der Geschichte ausgleichen. Der Humor ist ziemlich derb, kommt aber vergleichsweise spät.

Der Film „Office Christmas Party“ bekommt daher 5/10 mittelmäßig abfeiernde Empfehlungspunkte.


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