Spider-Man 2 (Filmkritik)

Peter Parker (Tobey Maguire) ist Spider-Man. Zwar lieben die New Yorker ihren Spidy, dennoch hat Peter vergleichsweise normale Probleme. Er verliert seinen Job als Pizzabote, weil er wiederholt zu spät ist, hat kein Geld, keine Zeit für sein Studium und kann nicht mit Mary Jane (Kirsten Dunst) zusammen sein, weil er befürchtet, die bösen Jungs könnten ihr etwas antun.

Zeitgleich arbeitet Dr. Otto Octavius (Alfred Molina) an einer billigen erneuerbaren Energiequelle, doch etwas geht schief. Die vier intelligenten mechanischen Greifarme, die er zum Zeitpunkt des Unfalls trug, verbinden sich dauerhaft mit seinem Körper. Diese Greifarme überreden Octavius dann auch das Experiment zu wiederholen.

Spider-Man 2

Nachdem der erste Teil am Startwochenende stolze 115 Millionen Dollar eingespielt hatte, kündigte Sony Pictures eine Fortsetzung an. Sam Raimi (Oz the Great and the Powerful), der erneut den Posten des Regisseurs übernahm, wollte Parkers Zerrissenheit zwischen Verantwortung und dem Wunsch ein normales Leben zu führen, beleuchten.

Das wurde dann auch ein zentraler Bestandteil des Films. Die Geschichte beginnt thematisch dort, wo Teil eins aufgehört hat. Peter Parker kommt erneut zu spät zu seiner Arbeit als Pizzabote und wird schließlich gefeuert. Dabei versucht Parker in seiner Not die Pizzen sogar als Spider-Man zuzustellen, was für eine lustige Eröffnungssequenz sorgt.

Aber auch sonst kämpft er mit seinem Alter Ego. Er hat kaum Zeit für sein Studium, ist chronisch Pleite und scheint auch irgendwie immer überall etwas zu spät zu sein. Der einzige Lichtblick besteht dann darin, dass ihm sein Freund Harry Osborn (James Franco) mit seinem Vorbild und Physiker Dr. Otto Octavius bekannt macht. Der wiederum arbeitet an sauberer, billiger Energie mittels Fusion.

Für sein Experiment verwendet er vier mechanische Arme, die über eine eigene künstliche Intelligenz verfügen. Doch das Experiment geht schief und Octavius ist permanent mit den Armen verbunden, die zudem auch noch ein Eigenleben entwickeln. Schön an dieser Stelle ist, dass sich der Film Zeit nimmt, dem Zuschauer den Menschen näher zu bringen, bevor man ihn später als Bösewicht einsetzt.

Die Greifarme selbst haben dann nicht nur ihren eigenen Willen, sondern bestechen durch ihr reptilienartiges Verhalten. Während der ersten Auseinandersetzung mit Octavius, scheinen Spider-Mans Kräfte immer wieder auszusetzen und später beschließt Parker das Kostüm ganz wegzugeben. Wenn das Leben doch nur so einfach wäre.

Etwas dass dieser Film gut herausarbeitet ist die Tatsache, dass Superhelden eigentlich auch nur normale Menschen mit normalen Problemen sind. Parkers Leben wäre so viel einfacher, hätte er keine Kräfte. Aber wie heißt es so schön: Mit großer Macht kommt große Verantwortung. Schließlich kommt es wie es kommen muss und Parker packt sein Kostüm wieder aus.

Der Bösewicht, in diesem Fall Doc Oc, ist dann eigentlich auch ein normaler Mensch (oder wird zumindest als solcher eingeführt). Alfred Molina (Prince of Persia) verleiht seiner Rolle in mehrfacher Hinsicht eine Vielschichtigkeit und passt großartig in die Rolle. Bei den Auseinandersetzungen zwischen Spider-Man und Octavius hat man sich dann vollends ausgetobt.

Die Action ist spektakulär und die Choreographie ist erstklassig. Da macht es auch nichts, wenn man es den entsprechenden Szenen teilweise ansieht, dass sie im Computer entstanden sind. Unterstützt wird das Gezeigte wie auch im Vorteil mit einem großartigen Soundtrack von Danny Elfman.

Alles in allem ist „Spider-Man 2“ eine Fortsetzung, die das Konzept des Vorteils perfekt fortsetzt. Neben einem tollen Bösewicht und damit verbunden erstklassig inszenierter Action, weiß vor allem der Einblick ins ganz normale Leben eines Superhelden zu gefallen.

Der Film „Spider-Man 2“ bekommt 9/10 sich seiner Verantwortung bewusst seiende Empfehlungspunkte.


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