Blade 2 (Filmkritik)

Alles kommt anders als man denkt. Auch für Blade (Wesley Snipes). Denn er hätte sich vermutlich nie träumen lassen, dass er eines Tages mit Vampiren zusammenarbeitet. Dieses Mal muss er aber, denn es gibt eine Mutation des Vampir-Gens, welches eine tödliche, fast unbesiegbare Kampfmaschine geschaffen hat: Die Reapers.

Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Oder so ähnlich. Dass sich das Team aus Vampiren, die dazu trainiert wurden Blade zu töten, jetzt mit ihm verbünden muss, um die Reaper zu stoppen, schmeckt weder ihnen noch Blade selbst. Da sich das Virus ausbreitet und die Zeit knapp wird, bleibt ihnen jedoch keine Wahl …

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Es war ein strategisch großartiger Schachzug: Guillermo del Toro („Pacific Rim„, „Hellboy„, „Hellboy II„, „Mimic„, „Pan’s Labyrinth“) engagieren, um den zweiten Teil von Blade zu drehen, war brillant! Der Mann hat das „Gothic“-Ästhetische einfach drauf und dunkle Tunnel, fiese Monster und coole Action kann der Mann einfach. „Blade II“ ist einer der wenigen Nachfolge-Filme, die ihren ersten Teil locker in den Schatten stellen. Angefangen bei der Action über die Optik bis hin zu der – zum Glück – absolut nicht kitschigen, sondern morbid-traurig-schönen Liebesgeschichte, den Setbauten – bei „Blade II“ stimmt so gut wie alles. Ich glaube nicht, dass man diese Art von Film irgendwie besser hinbringen könnte.

Die Reapers sind verdammt bösartig aussehende Biester und tatsächlich furchteinflössend. Dass man dem Film sein Alter zu keinem Zeitpunkt auch nur irgendwie anmerkt, ist auch eine großartige Leistung. Der Film entstand 2002 und wenn mir jemand gesagt hätte, dass er letztes Jahr erschienen ist, dann hätte ich es auch geglaubt. Das Art-Design, die Kamerafahrten, die Charaktere – der Film ist wirklich in Summe super geworden. Einziges Manko (das sich der Film mit „Spiderman“ teilt) ist, dass bei manchen Kämpfen die Menschen durch CGI ersetzt wurden und man das aufgrund der unnatürlichen Bewegungen durchaus erkennen kann.

Auch die an sich durchaus geradlinige Story wird durch ein paar nette Ideen ein wenig aufgepeppt. Dass sich Blade gerade mit jenen zusammentun muss, die jahrelang dafür trainiert worden sind ihn zu töten, sorgt schon mal für Spannung. Dass der „Bösewicht“ eigentlich jemand ist, dem großes Unrecht angetan wurde und der für seinen Zustand nichts kann, ist ebenfalls eine super Idee. Die Frage der Loyalitäten werden die ganze Zeit über gestellt und halten die Spannung aufrecht. Auch, dass Blade einen neuen, jungen Waffenmeister hat (gespielt von „The Walking Dead“s Daryl, Norman Reedus) und dieser sehr skeptisch auf Whistler reagiert, der mehr oder minder von den Toten zurück kommt, bringt Pepp in die Story.

Mit Del Toro sind dann auch gleich eine Reihe seiner Lieblingsschauspieler mit ins Franchise gekommen. So ist einer von Blades „Bande“ niemand anderer als Ron „Hellboy“ Pearlman. Der Bösewicht wird von Luke Goss gespielt, der (ebenfalls ein zweiter Teil) bei „Hellboy – The Golden Army“ auch den missgeleiteten Bösen verkörpert. Del Toro steht halt einfach zu seinen Leuten. Sowas finde ich immer wieder sympathisch. Auch den Auftritt von Thomas Kretschmann („Resident Evil: Apocalypse„) fand ich lustig und der ist mir damals überhaupt nicht aufgefallen.

Für das Drehbuch ist wieder David S. Goyer verantwortlich gewesen, der dem Blade-Franchise auch beim dritten (und letzten) Teil namens „Blade: Trinity“ treu geblieben ist.

Was ist also „Blade II“. Ein Gothic-Horror-Action Trip, gefüllt mit Coolness, einer interessanten Story, coolen Charakteren (die – das gebe ich zu – stellenweise ein wenig zu schnell abserviert werden) und einem Del-Toro-Look, der die ganze Angelegenheit ziemlich gruselig macht.

„Blade II“ bekommt von mir 8,5 von 10 möglichen, tiefer in die Vampirwelt eintauchende, Punkte.

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