Best of Worst Case: Godzilla – Final Wars (Filmkritik)

Etwas Unheimliches geschieht – weltweit tauchen Monster auf, die schon lange Zeit von den Erdbewohnern vernichtet wurden und sie ziehen eine Schneise der Verwüstung über die Landschaften und Städte. Sie sind nicht aufzuhalten. Als alles verloren scheint, werden sie von einem seltsamen Lichtstrahl weggebeamt. Aliens vom Planten X haben die Erde gerettet.

Doch was zuerst wie die Rettung aussieht, entpuppt sich als weit größere Bedrohung, denn die Aliens haben in Wahrheit vor, die Erde zu unterjochen und kontrollieren die Monster per Fernsteuerung. Eine Spezialeinheit, die zur Verteidigung vor Monstern zusammengestellt wurde, nimmt die Sache in die Hand und sieht nur eine Lösung: Godzilla muss aus dem ewigen Eis geborgen werden und die Sache in die Hand nehmen.

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Das ist er. Der ultimative Godzilla-Film. Für alle, denen die amerikanische 2014-Verison zu langatmig war, oder zu wenig Godzilla enthielt – hier seid ihr richtig. Der japanische Film wurde anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Monsters gedreht und packt nochmals so gut wie alle Monster, gegen die Godzilla jemals gekämpft hat, in einen Film zusammen und lässt sie gegen unseren Lieblingsdrachen antreten. Dabei strotzt der Film nur so vor guter Laune, (bewusst) schlechten Effekten und der Tatsache, dass die Macher einen so großen Spaß an Zerstörung hatten, dass bereits in den ersten 30 Minuten mehr zu Bruch geht, als in vielen anderen Filmen in Summe überhaupt gebaut wird.

Godzilla ist klar ein Mensch in einem Gummianzug, genauso, wie es die meisten anderen Monster in dem Film auch sind, aber in diesem Film macht es nichts, im Gegenteil – das ist die beste Art und Weise, wie so ein Film gedreht werden kann – die Sache erinnert ein wenig an den Charme der alten Power-Rangers-Filme.

Dabei teilt der Film sich klar in zwei verschiedene Schienen. Das eine ist der Kampf der Spezialeinheit, die sich gegen die – optisch menschlich ähnlichen – Aliens stellen. Hier geht es klar um Martial Arts, um Faustkämpfe, Kung-Fu und coole One-Liner. Was zu genialen und absolut kultigen Ansagen führt, wie „Was wollt ihr wirklich von uns, Arschloch?“. Ja. Subtil ist was völlig anderes und an dieser Stelle in diesem Film auch absolut nicht erwünscht. Die Action ist cool geschnitten und immer schön spannend gehalten, auch wenn alle Klischees erfüllt, ach, was schreibe ich, zelebriert werden.

Die zweite Schiene sind jene Teile, in denen Godzilla wieder in die Action einsteigt und sich mit den vielen verschiedenen Monstern anlegt, die mal alleine, oder mal auch zu dritt, auf unseren radioaktiven Lieblingssaurier losgehen. Der gibt sich keine Blöße und nutzt alle Tricks, die er auffahren kann, um sich der Angreifer zu entledigen. Trotz der Puppen wirkt die Choreografie super und fast schon wie ein kleines, pummeliges Ballett. Die Kämpfe sind langsam, übersichtlich und vor allem – sehr destruktiv. Was hier an Städten zu Bruch geht … unglaublich. Das Finale von Snyders „Man Of Steel“ kann einpacken im Vergleich zu dem, was hier allein beim ersten Kampf kaputt geht. Von der Zerstörung, die der „neue Godzilla“ hinter sich lässt mal gar nicht zu reden. Kinkerlitzchen. Vor allem, da sehr wenig davon CGI ist, sondern wirklich Modelle, die mit Genuss und in Großaufnahme zerlegt und gesprengt werden.

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Natürlich muss ich anmerken, dass keine einzige Szene nur ansatzweise realistisch oder gar bedrohlich wirkt. Es ist die ganze Zeit über klar, wer gewinnen wird – was der Unterhaltung in diesem Fall aber überhaupt keinen Abbruch tut, da es sich ja hier vor allem um das „was passiert noch alles“ und nicht das „wie geht es aus“ dreht.

Bei den „realen“ Szenen kommen viele CGI-Hintergründe und Greenscreen-Stellen zum Einsatz, sind teilweise aber auch so übertrieben in Szene gesetzt (auch in der Farbgebung), dass „Godzilla: Final Wars“ wie ein überdrehter, völlig abgehobener Comicfilm wirkt. Bei einer Laufzeit von über zwei Stunden, sollte man annehmen, dass der Film in dieser Zeitspanne auch mal an Schwung verliert, aber er ist mit so viel Liebe gemacht und – offen gesprochen – auch so gut geschnitten und gegliedert, dass es einfach nicht langweilig wird, sondern immer unterhaltsam bleibt.

Ein witziger Seitenhieb auf den „Godzilla“-Film von Roland Emmerich kommt auch vor – immerhin stellen die Aliens Godzilla auch ihr 1998-Gegenstück als Gegner in die Arena, aber es dauert keine Minute, hat der „echte“ Godzilla das Ding erledigt. Ich musste breit grinsen, als ich die Szene gesehen habe.

„Godzilla: Final Wars“ bekomt 9 von 10 möglichen, das letzte aus dem kultigen Monster herausholende, Punkte.

Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: alles):
Ein Fest für Augen, Ohren und Godzilla-Fans. Hier wird eigentlich nichts falsch gemacht und wer der unseriösen, augenzwinkernden Machart etwas abgewinnen kann, der/die wird mit einem Fest an (jugendfreier) Zerstörung und Monsterkämpfen belohnt, an dem selbst „Pacific Rim“ sich messen lassen muss (jetzt weiß ich, wo ein paar der Ideen dazu herkommen).

Fazit: Absolut sehenswert.

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