Best Of Worst Case: Lake Placid 4: The Final Chapter (Filmkritik)

Da soll noch jemand sagen, dass die Menschen nicht dazu lernen. Das Gebiet um „Lake Placid“ ist mit einem hohem Zaun á la „Jurassic Park“ abgesperrt und nur noch „wichtige Personen“ (Forscher und Co), dürfen das Gehege betreten. Die Krokodile sind geschützt und die Gefahr scheint gebannt.

Doch es kommt wie immer alles anders, denn die Tochter von Sheriff Giove (Elisabeth Röhm) macht sich mit ihrem Schwimmteam auf eine letzte Ausflugsfahrt … an die verbotenen Gestade von Lake Placid. Vorhang auf für die Krokodile.

Lake Placid 4 The Final Chapter Film

Ja, da ist er nun – der vierte (und vermutlich) letzte Teil der „Lake Placid“ Reihe. Was 1999 mit einer Horrorkomödie begann und dann mit John Schneider in Teil 2 und Yancy Butler in Teil 3 fortgeführt wurde, erreicht nun den (blutigen) Abschluss.

Wirklich super finde ich an der Reihe, dass die Filme zwar jedes Mal neue Schauspieler auffahren, aber dennoch storytechnisch verknüpft sind. So ist im zweiten Teil die Schwester am Horror beteiligt, im dritten Teil kommt dann ein weiteres Familienmitglied dazu und in diesem Teil hier ist bereits die Ausgangslage (Zaun und Co) das Resultat aus den ersten drei Teilen, die zwischendurch auch immer wieder kurz referenziert werden (so wird etwa am Lagerfeuer die Geschichte von Teil 1 erzählt, die natürlich niemand glaubt).

Natürlich waren die „Lake Placid“-Teile noch nie ein Herzeigeprodukt für in sich geschlossene Logik, aber Teil 4 schlägt die anderen Teile um Längen. Es ist ja nicht so, als ob eine Stadt (oder ein See), der innerhalb kürzester Zeit drei Mal (ich wiederhole: drei(!) Mal) von einer Krokodilplage heimgesucht wurde, die x Personen gefressen haben, das einfach so mal vergessen könnte.

Auch, dass ein Bus voller Schwimmteam-Damen so mir nix dir nix Zugang zum See hat (jemand vergisst das Tor zu schließen) und tatsächlich mitsamt Gefährt an den Strand fahren kann (Zaun? Überwachung? Hallo?) ist da nur das Tüpfelchen auf dem I. Auch eine Gruppe Jäger, die sich in das „Gehege“ schleicht, tut das gemütlich, während ein Arbeiter mit Walkman eine Schraube anzieht und ihnen den Rücken zudreht … echt jetzt? Echt jetzt.

Mit positivem Zugang kann man sagen, dass „Lake Placid 4“ einfach all die Genrefehler persifliert und zelebriert. Wer es negativer mag kann sagen, dass der Film einfach Mist ist. Punktum. Immerhin sind sich die Macher dieser Tatsache bewusst und tun gar nicht erst so, als ob es hier um irgendwas gehen würde, außer Blut, nackte Haut und Spaß am Schwachsinn.

Manche Dialoge sind dermaßen dumm, dass man sich fragt, wie die jemand überhaupt schreiben konnte. Das Schauspiel ist primär witzig anzusehen und die Stereotypen Charaktere sind sowieso vom Reißbrett. Immerhin gibt sich Yancy Butler ein weiteres Stelldichein als Reba, mittlerweile ist allerdings von einer Wildererin zu einer Mitarbeiterin des Tierschutzes geworden. Auch Robert Englund („Black Swarm“) gibt sich ein Stelldichein – es darf ja nicht sein, dass eine Trashfilmreihe existiert, in welcher er nicht mitgespielt hat, oder? Letzten Endes wird er verschenkt, aber das sind wir ja von seinen Rollen gewohnt.

Für das Drehbuch ist David Reed zuständig, der auch schon Teil 3 zu Papier gebracht hat und Don Michael Paul (mehr Schauspieler als Regisseur) ist hinter der Kamera der Hauptverantwortliche. Was also bleibt ist ein netter mit CGI vollgeladener Splatterspaß, der sich zu keiner Sekunde ernst nimmt (und die „Crocodile-Vision“ einführt) und für ein vergnügliches, trashiges Ende der „Lake Placid“-Serie sorgt. Zumindest bis Teil 5 erscheint.

„Lake Placid: The Final Chapter“ bekommt von mir 6,5 von 10 möglichen, die Krokodile zum letzten Mal fütternde, Punkte.

Best Of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Effekte, Drehbuch):
Solange man weiß, worauf man sich einlässt, kann man hier nicht viel falsch machen. Schlechte Effekte, logikfreies Drehbuch und Charaktere die diesen Namen per se nicht verdienen, treffen auf bestialische Krokodile, die mittlerweile an Land gefährlicher zu sein scheinen als im Wasser. Unterhaltsam ist das Ding auf alle Fälle.

Fazit: Für Fans der Reihe ein netter Abschluss, letzten Endes aber nur mehr vom bereits bekanntem Futter.

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