Blue Bloods – Staffel 1 (Serienkritik)

In New York gibt es viele Polizeibeamte. Dennoch gibt es hier eine Familie, der die Arbeit sprichwörtlich im Blut liegt und ihr Name ist Reagan. Henry Reagan (Len Cariou) war bis zu seiner Pensionierung der Polizeichef. Inzwischen hat sein Sohn Frank (Tom Selleck) den Posten übernommen und legt sich da schon mal gerne, wie auch sein Vater vor ihm, mit den örtlichen Politikern an, wenn es zum Besten für seine Mitarbeiter ist. Auch Frank hat Kinder, auf die er stolz sein kann. Sein älterer Sohn Danny (Donnie Wahlberg) ist ein engagierter Detective, seine Tochter Erin (Bridget Moynahan) eine leidenschaftliche Staatsanwältin und auch der jüngste Sproß Jamie (Will Estes), arbeitet trotz abgeschlossenem Harvard-Studium als Streifenpolizist. Gemeinsam sorgen die Reagans in New York für Recht und Ordnung.

Blue-Bloods

Der amerikanische Sender CBS hat über die letzten Jahre einige Serien ins Fernsehen gebracht und damit den Zuschauer unzählige Stunden gut unterhalten. Seien es nun Sitcoms wie „Two and a Half Men“ oder Krimiserien wie das in der dreizehnten Staffel laufende „CSI“, „Person of Interest“ oder „Hawaii Five-0“ – es ist für jeden etwas dabei. Seit Ende 2010 läuft dort auch die erfolgreiche Serie „Blue Bloods“ und hat es gute zwei Jahre später nun mit Staffel 1 auch zu uns geschafft.

Die kreativen Köpfe hinter „Blue Bloods“ sind übrigens dieselben, die auch schon „The Sopranos“ ins heimische Wohnzimmer brachten. Zwar wird dieses Mal die Geschichte von der anderen Seite des Gesetzes erzählt, dafür steht von vorhinein fest, dass die Familie neben dem Fall der Woche, einen wichtigen und vor allem wesentlichen Platz in der Serie hat.

Am Anfang war ich wie immer wenn es um die allerneuste Crime-Serie geht, eher skeptisch. Immerhin gibt es schon einige (um es nett zu formulieren) und als Zuschauer hat man oft das Gefühl, etwas schon gesehen zu haben. Da ich bis jetzt aber nur Gutes gehört hatte, habe ich mir die erste Staffel jetzt angesehen und kann nur Positives berichten. Aber bevor es zur Sache geht möchte ich die einzelnen Familienmitglieder noch einmal kurz vorstellen!

Henry Reagan (Len Cariou) war früher der New-Yorker Polizeichef und ist jetzt in erster Linie der Vorstand der Familie. Der erzählt er nicht nur gerne von der guten alten Zeit, sondern steht ihr auch moralisch und mit guten Tipps zur Seite. Sein Sohn Frank (Tom Selleck – Magnum) ist der derzeitige Polizeichef. Wie auch sein Vater trägt der das Herz am rechten Fleck und macht sich für seine Mitarbeiter stark, was vor allem dem örtlichen Bürgermeister oft missfällt.

Franks Sohn Danny (Donnie Wahlberg – Saw 4) ist ein engagierter und vor allem gewiefter Detective der mit seiner Partnerin auch die Fälle löst, an denen sich ein anderer vermutlich die Zähne ausbeißen würde. Im Zuge seiner Arbeit legt er das Gesetz stellenweise etwas großzügig aus, um sich für das Recht der Opfer einzusetzen (und nein, die Täter haben keine Rechte!). Sein kleiner Bruder Jamie (Will Estes – The Dark Knight Rises) ist trotz seines Abschlusses an einer namhaften Universität Streifenpolizist.

Jamies herausragenste Eigenschaft ist, dass er an Menschen glaubt und denen hilft, die der durchschnittliche Polizist schon aufgegeben hätte. Zwar ist er erst kurz bei der Truppe, hat aber die überdurchschnittliche Beobachtungsgabe der Reagans. Erin (Bridget Moynahan – I, Robot), die Schwester der beiden Brüder, dient dem Gesetz als Staatsanwältin. In dieser Position sorgt sie dafür, dass ihre Brüder es nicht zu weit treiben und hilft ihnen bei der Lösung des Falls – je nachdem wie es die Situation erfordert.

Gleich nach den ersten Folgen hatte mich die Serie in ihren Bann gezogen. Die Geschichten sind gut und werden spannend erzählt. Dabei findet man sich als Zuschauer endlich wieder einmal in der Situation, dass man gespannt auf das Ende wartet, weil man hier nicht von Anfang an weiß, wie alles ausgeht. Des Weiteren wird immer die ganze Familie in die einzelnen Folgen einbezogen, wodurch der jeweilige Fall in der Regel von gleich mehreren Seiten beleuchtet wird.

Aber auch die Opfer und das damit verbundene Schicksal spielen oft eine Rolle, was in der Regel emotional ist, aber gänzlich ohne den oft damit verbundenen Kitsch auskommt. Und weil das auch noch nicht genug ist, ist noch Platz für eine kleine Nebengeschichte. Das alles in jede Folge unterzubringen, ohne dass man als Zuschauer das Gefühl hat, es würde etwas zu kurz kommen, ist eine eigene Kunst, gelingt aber hier anscheinend mühelos. Bereits nach wenigen Folgen ist es schon so weit, dass man sich irgendwie als Teil einer großen Familie fühlt, die sich regelmäßig zum gemeinsamen Essen trifft.

Erwähnenswert ist an dieser Stelle vielleicht noch, dass die Folgen eine in sich geschlossene Geschichte erzählen und auf (die von mir so ungeliebten) Cliff-Hanger verzichten. Zwar gibt es eine durchgängige und auch spannende Nebengeschichte über eine geheime Organisation innerhalb der Polizei, namentlich die „blauen Templer“ genannt, die wird aber immer im Hintergrund gehalten und selbst die Auflösung in der letzten Folge fällt ungewohnt unspektakulär auf, was in diesem Fall aber positiv zu werten ist.

„Blue Bloods“ ist eine der besten Vertreter seines Genres und eine unbedingte Empfehlung. Während in Amerika bereits die dritte Staffel läuft, ist Staffel eins ab sofort bei uns im Handel erhältlich. Die Serie bekommt von mir für Staffel eins 8,5/10 Empfehlungspunkte.


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