Kurzer Prozess – Righteous Kill (Filmkritik)

Die beiden Veteranen Turk (Robert De Niro) und Rooster (Al Pacino) sind seit über 30 Jahren Polizisten. Obwohl sie so leicht nichts mehr erschüttern kann, schafft es ein aktueller Fall doch ihre Aufmerksamkeit zu fesseln. Ein Serienkiller bringt Verbrecher um, die der Justiz entkommen konnten, und hinterlässt neben ihren Leichen ein Gedicht über die Gründe, warum diese Menschen sterben mussten.

Bald ist für einige Kollegen klar, dass nur ein Polizist Zugriff auf die nötigen Insiderinformationen hat, um diese Morde durchführen zu können. Im Laufe der Ermittlungen gerät auch Turk unter Verdacht, besonders seine Kollegen Perez (John Leguizamo) und Riley (Donnie Wahlberg) wollen ihrem Vorgesetzten unbedingt beweisen, dass er der Killer ist. Kann Turk mit Hilfe seines Partners Rooster und seiner Freundin Karen (Carla Gugino) die bei der Spurensicherung arbeitet, seine Unschuld beweisen? Oder ist er vielleicht gar nicht unschuldig?

Vorweg muss ich mal eines loswerden. Wenn die beiden Kinolegenden Pacino und De Niro, die als beste Schauspieler ihrer Generation gelten, zum ersten mal seit 13 Jahren wieder aufeinandertreffen (die letzte Begegnung auf der Leinwand war 1995 bei „Heat“), dann erwartet man ein außergewöhnliches Kinoerlebnis.
Diesem Druck muss der Film standhalten können, dass war sicherlich auch allen Beteiligten bewusst.

Ich habe aber versucht den Film einfach ohne große Erwartungen anzusehen und im Nachhinein muss ich sagen, dass es besser so war. Righteous Kill ist ein mittelmäßiger Thriller der nicht wirklich sonderlich große Spannung erzeugt, nichts Neues zu bieten hat, und mit einem nicht gerade sehr überraschendem Schlussgag unterhalten möchte.

Der Regisseur ist sicherlich nicht schlecht, ich würde ihn aber eher als sehr guten Handwerker und nicht als Künstler bezeichnen.
Dass der Film trotzdem sehr sehenswert ist liegt wie zu erwarten war dann doch an den großartigen Schauspielern. Pacino und De Niro haben zwar ihre besten Zeiten hinter sich, haben sich aber eine unglaublich gelassene Coolness über die Jahre erarbeitet und nützen ihre Ausstrahlung, ihre Schauspielkunst und überhaupt ihr ganzes Image voll aus.

Der Rest der Charaktere ist ja ebenso nicht gerade unbekannt und auch Leguizamo, Gugino und Wahlberg liefern routinierte, überzeugende Performances ab. Dies ist also ein Film, der rein auf Grund seiner Schauspieler sehr sehenswert ist, was nicht unbedingt schlecht ist, aber Pacino und De Niro hätte man einfach ein besseres Drehbuch gewünscht.

Dann hätte auch ein toller Film zum immer wieder Anschauen dabei herauskommen können, wie es damals bei „Heat“ war.
So ist Righteous Kill leider nur ein durchschnittlicher Film mit tollen Darstellern.

Am Ende noch ein kleines Zitat, dass schön die Gründe für den Traumberuf Polizist aufzählt:
Turk: „You don’t become a cop because you want to serve and protect. You join the force because they let you carry a gun and a badge. You do it because you get respect“.

Righteous Kill bekommt von mir 6/10 rechtsschaffene Empfehlungspunkte.


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