Gaia: Grüne Hölle (Filmkritik)

Gabi (Monique Rockman) macht einen großen Fehler: Sie steigt aus dem Boot, um eine „abgestürzte“ Drohne zu bergen. Winston (Anthony Oseyemi) macht gleich zwei große Fehler: Er lässt Gabi aussteigen und bleibt selbst beim Boot zurück.

Im Dschungel trifft Gabi dann auf zwei Menschen, die quasi fast nackt herumlaufen, Pfeil und Bogen dabei haben und scheinbar im Urwald leben. Sie nehmen Gabi unter ihre Fittiche (wenn man das so nennen kann), aber mit den beiden ist irgendetwas schwer daneben. Sie scheinen dem „Wald“ zu dienen und verstecken sich vor seltsamen Monstern. Aber was genau hier vor sich geht, bleibt lange Zeit im Unklaren.

Klar ist nur, dass Gabi sich verletzt hat und sie Albträume heimsuchen. Albträume, in denen aus ihren Wunden Pflanzen wachsen und sie zum Teil des Waldes werden lassen. Oder ist es gar kein Traum?

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Lola rennt (Filmkritik)

Lolas (Franka Potente) Freund Manni (Moritz Bleibtreu) hat ein Problem: Eine Geldübergabe ist schiefgelaufen und jetzt hat er noch 20 Minuten Zeit, um 100.000 Mark (ja, so alt ist der Film) aufzutreiben. Als erstes ruft er Lola an und sagt ihr was Sache ist. Dann läuft der Timer.

Und Lola rennt.

Auf ihrem Weg trifft sie (genauso wie Manni) mehrere Entscheidungen und alle haben Auswirkungen auf sie und ihre Umwelt. Meistens keine guten. Aber Lola wäre nicht Lola, wenn sie Manni sterben lassen würde. Oder selbst sterben würde. Denn die beiden haben sich schließlich ewige Liebe geschworen.

Also rennt Lola. Immer und immer wieder.

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The Infectious Madness Of Dr Dekker (Game-Review)

Dr. Dekker, Psychiater, wurde ermordet. Seine Klient:innen brauchen aber weiterhin Betreuung und Beratung, also werdet ihr als Nachfolger eingesetzt. Eure Hauptaufgabe: Die guten Leute bei Laune halten und herausfinden, ob sie alle ein wenig „wahnsinnig“ sind, oder ob Dr. Dekker sie vielleicht „wahnsinnig gemacht“ hat.

Oder aber, ihr wollt rausfinden, wer von ihnen Dr. Dekker umgebracht hat. Falls es einer von ihnen war.

Und die ganze Zeit über heißt es aufpassen, damit ihr selbst nicht in Gefahr geratet den Verstand zu verlieren. Ihr müsst euch also gut überlegen, welche Fragen ihr stellt, welchen Aussagen ihr vertiefend nachgeht und ob ihr glaubt, was ihr hört …

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In The Earth (Filmkritik)

Martins (Joel Fry) Freundin Olivia (Hayley Squires) ist mehr oder weniger bei einem Forschungsauftrag in den Wäldern verschwunden. In Zeiten einer weltweiten Pandemie vielleicht nicht das dringendste Problem. Trotzdem meldet sich Joel freiwillig, um nach ihr zu suchen. Nachdem er den Corona-Checkpoint durchschritten hat, wird er begleitet von Rangerin Alma (Ellora Torchia). Der Fußmarsch zur Forschungsanlage dauert in etwa zwei Tage.

Aber der Weg dahin ist schwerer als gedacht, denn einerseits passieren seltsame Dinge und bereits nach der ersten Nacht wachen die beiden auf und die Zelte sind zerstört, ihre Ausrüstung gestohlen oder kaputt. Und andererseits sind ihre Schuhe weg. Das ist für Alma kein Problem, aber für Joel schon, denn er ist eben ein Büromensch und querfeldein durch den Wald, nun, das kann schon wehtun.

Und das wird es auch.

Zum Glück treffen sie auf den hilfreichen Einsiedler Zach (Reece Shearsmith) und später auch auf Olivia (Hayley Squires). Tatsächlich ist sie nicht verschollen, sondern einer Entdeckung auf der Spur, die ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht: Ein Monolith inmitten des Waldes. Und er scheint zu sprechen. Im Namen der Welt, der Natur und der Erde.

Oder – was weit logischer erscheint – die gute Dame ist durchgedreht und wer weiß, was sie vorhat …

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Candyman (2021 Filmkritik)

Der Künstler Anthony (Yahya Abdul-Mateen II) und seine Partner Brianna (Teyonah Parris) ziehen in eines der neuen Luxus-Apartments in Carbini Green. Vor Jahren hat dort der „Candyman“ seine Runde gedreht und Opfer gefordert. Heute ist er längst vergessen. Nicht vergessen jedoch, ist Helen Lyle (Virginia Madsen), die damals ein Kind entführt hat und in letzter Konsequenz auf einem Scheiterhaufen dafür büßen musste. Oder so erzählt man sich zumindest.

Anthony stößt eines Tages auf diese Legende und findet neue Inspiration in ihr, sein Thema, die Diskriminierung der Schwarzen, künstlerisch zu bearbeiten. Aber nach und nach nimmt die Legende um den Candyman bedrohliche Gestalt an. Und als jene in Anthonys Umfeld zu sterben beginnen, welche – zum Teil unfreiwillig – Teil des Diskriminerungs-Problems sind, da wird klar, dass „etwas“ hinter dem Spiegel ist. Und es heißt nicht „Alice“ …

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Old Men In New Cars – In China essen sie Hunde 2 (Filmkritik)

Harald (Kim Bodina) wird aus dem Gefängnis entlassen und erfährt, dass sein alter Mentor im Sterben liegt. Sein letzter Wunsch: Seinen Sohn Ludvig (Torkel Petersson) wiedersehen. Nur ist dieser im Gefängnis, weil er ein Frauenmörder ist. Harald, tiefentspannt wie immer, heckt also mit seinen beiden Köchen (er betreibt offiziell ein Restaurant) einen Plan aus, wie er diesen aus dem Gefängnis holen kann.

Auf ihrem Weg treffen sie die suizidgefährdete Mille (Iben Hjejle) und die schließt sich ihnen an. Wider Erwarten beginnt Ludvig echte Gefühle für sie zu hegen …

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In China essen sie Hunde (Filmkritik)

Arvid (Dejan Cukic) ist ein Bankangestellter. Er ist langweilig. Er ist öde. Das ändert sich, als er bei einem Banküberfall den Räuber niederschlägt und danach als Held gefeiert wird. Für seine Frau bleibt er ein Langweiler, weshalb sie ihn verlässt. Kurz darauf steht Astrid (Lina Kruse) vor seiner Tür: Der Bankräuber war ihr Mann und der wollte die Bank ausrauben, weil sie Geld brauchten für ihren Kinderwunsch. Arvid bekommt ein schlechtes Gewissen und will Astrid helfen. Aber wie kommt man rasch zu Geld? Also besucht Arvid seinen Bruder Harald (Kim Bodina), der ein Restaurant betreibt. Zumindest offiziell. Denn tatsächlich ist Harald ein Krimineller und es dauert nicht lange, bis die beiden von einer schrägen Situation in die nächste kippen.

Dass ihre Helferleins bzw. Köche Martin (Nikolaj Lie Kaas) und Peter (Thomas Villum Jensen) nicht die hellsten sind und sogar teilweise moralische Skrupel haben, ändert nichts daran, dass es drunter und drüber geht. Und vor allem ändert es nichts daran, dass der Küchengehilfe Vuk (Brian Pattersion) primär durch Haralds Schuld eine Pechsträhne nach der anderen hat …

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Dreamland (Filmkritik)

Eugene (Finn Cole) träumt von einem Leben voller Abenteuer. Nur spielt es da nicht. Irgendwie am Rande der Zivilisation in Amerkias Texas liest er immer wieder Abenteuerromane und sehnt sich nach „mehr“. Aber mehr gibt es nicht. Es gibt die Farm. Und das war es soweit. Nur die Berichte über Allision Wells (Margot Robbie), eine gesuchte Bankräuberin, die auf ihrer Flucht angeblich ein Kind erschossen hat, bringen ein wenig Spannung in sein Leben.

Als dann eines Tages just diese Allison verletzt im Schuppen der Farm auftaucht und sie Hilfe braucht, ist er hin und her gerissen zwischen ihrer Anziehungskraft bzw. Verführungskünsten und dem auf sie ausgesetzten Kopfgeld.

Was die Sache nicht einfacher macht: Eugenes Familie ist Teil der Polizei.

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The Ice Road (Filmkritik)

In einer sehr abgelegenen Lage im Norden von Kanada, kollabiert nach einer Explosion eine Diamantenmine. Um die 26 verschütteten Bergleute zu retten bevor ihnen die Luft ausgeht, ist es notwendig die sogenannten (gefrorenen) Ice Roads zu überqueren, um einen speziellen Bohrloch-Kopf an die Unglücksstelle zu überliefern. Unter der Leitung von Goldenrod (Laurence Fishburne) wird ein Team für diese extrem gefährliche Mission zusammengestellt.

Unter ihnen sind Fahrer Mike (Liam Neeson) und sein Mechaniker-Bruder, Fahrerin Tantoo (Amber Midthunder) und ein Sicherheitsexperte der Baufirma. Gemeinsam brechen sie mit drei Trucks und drei Bohrköpfen auf mit dem Ziel, dass zumindest einer von ihnen heil und vor allem rechtzeitig abgeliefert wird. Doch die ersten Probleme lassen nicht lange auf sich warten und weitere folgen kurz darauf…

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Promising Young Woman (Filmkritik)

Cassie (Carrie Mulligan) ist Kellnerin in einer Café-Bar. Sie hat aufgrund eines Vorfalls mit ihrer Freundin Nina ihr Jurastudium abgebrochen und jobbt jetzt so vor sich hin. Sie lebt bei ihren Eltern und zeigt auch rund um ihren 30. Geburtstag keine Ambitionen, daran etwas zu ändern. Allerdings hat sie ein etwas ungewöhnliches Hobby: Nachts putzt sie sich raus und spielt eine einsame, verlorene und vor allem extrem betrunkene Seele, wartet darauf von „netten Jungs“ nach Hause gebracht zu werden und sieht, wie weit diese bei einer betrunkenen, hilflosen Frau gehen würden, obwohl diese deutlich „Nein“ sagt. Und dann konfrontiert sie die Typen damit, dass sie weder betrunken ist noch hilflos.

Allerdings weiß das nicht wirklich jemand.

Und dann tritt auf einmal Ryan (Bo Burnham) in ihr Leben. Er ist ein alter Studienkollege und findet offensichtlich Gefallen an ihr. Und irgendwie scheint es, als ob Cassie ihren Weg zurück finden könnte in ein normales Leben, denn Ryan ist ein extrem netter Typ. Aber sie hat nunmal einen Plan, der lautet: Jene, die beim „Vorfall“ mit Nina dabei waren mindestens mit ihren Taten oder ihrem Schweigen zu konfrontieren …

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