The Crow: City Of Angels (Filmkritik)

Ashe Corven (Vincent Perez) und sein Sohn Danny () sehen, wie eine Gang einen unliebsame Zeugen beseitigt. Das macht sie natürlich selbst zu Zeugen, die beseitigt werden müssen. Was auch passiert.

Gleichzeit hat Sarah (Mia Kirshner), deren Freund Eric Draven vor Jahren von einer Krähe ins Leben zurück geholt wurde, um sich zu rächen, seltsame Ahnungen und wie das Schicksal oder höhere Mächte es wollen, tritt sie just in diesen Moment in Ashes Leben, als er in dieses zurückkehrt, um Rache an denen zu nehmen, die ihm dieses Unrecht angetan haben …

Eigentlich müsste David S. Goyer allen ein Begriff sein. Dieser Mann hat so viele Drehbücher zu Blockbustern geschrieben, dass es fast unglaublich ist. Wir reden unter anderem von „Blade„, „Blade II„, „Blade Trinity„, „Batman Begins„, „The Dark Knight„, „Jumper„, „Man Of Steel„, „Batman V Superman“ und noch andere.

Ihr seht also: Der Mann weiß grundsätzlich was er macht, auch wenn die Qualität schwankt – so ehrlich muss man sein. Tim Rope widerum, der Regisseur, ist vielleicht heutzutage nicht mehr so bekannt, aber der Mann hat gefühlt 100 Musikvideos für zB The Cure, The Stranglers, The The (kein Tippfehler! Die heißen so!) oder Iggy Pop gemacht. Man kann also davon ausgehen, dass der Mann ein Auge für die Kombination Musik und Bild hat. Auch für Schnitt und Farbgebung.

Und diese beiden haben „The Crow: City of Angels“ gemacht? höre ich euch denken. Ja, haben sie. Aber der ursprüngliche Film war wirklich was anderes, als das was dann im Kino gelandet ist. Denn aus Respekt vor Brandon Lee wollten die beiden einen Film machen, der den ersten nicht kopiert, sondern was ein wenig „eigeners“ machen. Nur … das Studio hat sich eingemischt und viele Teile rausgeschnitten und nun, rausgekommen ist ein Film, der an sich nicht so schlecht ist, sich aber anfühlt als hätte man ihn bereits gesehen (von der gelblichen Farbgebung abgesehen). Und das macht jetzt keinen Kultfilm aus.

Ich frage mich generell öfter, wie das als Schauspieler sein muss, wenn man ein Drehbuch gut findet. Dort mitmacht. Und dann wird der Film von irgendjemand völlig umgeschnitten. In meinen Augen grenzt das ja fast schon an Betrug, aber okay, ich kann es eh nicht ändern.

Im Falle von „The Crow: City Of Angels“ ist es so, dass sich Regisseur Tim Rope UND Drehbuchautor David S. Goyer vom fertigen Produkt distanziert haben. Muss man als Studio auch mal schaffen. Echt. Aber okay, war halt so.

Dabei ist der Film an sich jetzt wirklich nicht schlecht. Allein die netten Variationen wie das Symbol der Krähe bei allen Morden auftaucht und solche Dinge machen den Film schon sehenswert. Man darf sich bei der Kinoversion halt keinen „neuen“ Film erwarten.

Schauspielerisch sind natürlich Vincent Perez (ich glaube nicht, dass ich davor oder danach einen Film mit ihm gesehen habe) und Mia Kirshner (zuletzt „Star Trek Discovery“) super. Auch Iggy Pop ist dabei (ja, der Musiker) und sogar – Thomas Jane („The Mist„). Das hatte ich ganz vergessen gehabt. Ich will gar nicht näher auf den Film eingehen, wer wissen will, worum es geht, der oder die kann einfach die Kritik vom ersten Teil nochmals durchlesen.

Aber nochmals: Damals (1996) war die Erwartungshaltung halt eine andere. Heute, wo man weiß, was man bekommt muss ich tatsächlich sagen: Der Film ist sogar gut. Eigenständig? Nein. Gut anzusehen? Ja. Was ich trotzdem mal schauen muss: Vielleicht gibt es ja einen „Director’s Cut“ zu finden. Who knows?

„The Crow: City Of Angels“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, als Fortsetzung enttäuschende, als Kopie schwächelnde, aber wenn man ihn ohne zu vergleichen ansieht unterhaltsame, Punkte.


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