3 Days to Kill (Filmkritik)

Ethan Renner (Kevin Costner) ist einer der besten Agenten, den die CIA zu bieten hat. Als er eines Tages bei einem Einsatz zusammenbricht, wird bei Ethan ein Gehirntumor mit Metastasen in der Lunge diagnostiziert.

Während er plant seine verbleibenden Tage mit seiner Familie zu verbringen, macht ihm Vivi Delay (Amber Heard), die ebenfalls für die CIA arbeitet, ein verlockendes Angebot. Ethan soll dabei helfen „den Wolf“ zu finden und zu töten und erhält dafür ein experimentelles Medikament, das sein Leben retten soll.

3 Days to Kill

Wenn man sich vor Augen hält, wie der Hauptcharakter angelegt zu sein scheint, welche Rolle die Familie des besagten Charakters spielt und die Tatsache, dass Luc Besson (Malavita) hier produziert, fühlt man sich augenblicklich an die Taken-Filme erinnert. Der wesentliche Unterschied scheint hier nur zu sein, dass Liam Neeson (Non-Stop) nicht zur Verfügung stand.

Ein wichtiger Punkt, den man sich an dieser Stelle vor Augen halten sollte, ist die Tatsache dass Joseph McGinty Nichol (besser bekannt als McG) hier für die Regie verantwortlich ist. Zwar sind die von ihm stammenden Komödien, wie die beiden 3-Engel für Charlie Filme oder „This Means War“, unterhaltsam, aber spätestens nachdem er mit „Terminator: Die Erlösung“ ein ganzes Franchise in den Sand gesetzt hat, ist eine gewisse Skepsis ihm gegenüber prinzipiell angebracht.

Wenn man sich sein neuestes Werk ansieht, ist diese Skepsis dann auch berechtigt. McG hat scheinbar nicht nur ein Problem damit, actionreiche Szenen technisch einwandfrei und übersichtlich zu inszenieren, sondern auch kein Gespür eine Geschichte zu erzählen die komplexer ist als „zwei Agenten die um eine Frau kämpfen„. Die Frage ist hier weniger ob es Kritikpunkte gibt, als viel mehr wo man denn nun anfangen soll zu kritisieren.

Die Geschichte ist nicht nur deutlich zu überladen, sondern weiß auch nicht wohin sie nun ihren Fokus legen soll. Die Übergänge erwecken den Eindruck, als wäre im Büro das Toilettenpapier ausgegangen und man hätte aus der Not heraus immer wieder Seiten des Skripts verwendet. Im Gegensatz dazu steht die Laufzeit von gut zwei Stunden und man fragt sich, was denn hier scheinbar alles schief gelaufen sein muss.

Während man bei anderen Filmen das Gefühl hat die Drehbuchautoren hätten das später Gezeigte selbst erlebt, entsteht hier teilweise sogar der Eindruck, sie hatten etwas völlig anderes im Sinn. Da kommt beispielsweise vor, dass sich Tochter Zooey (Hailee Steinfeld – „Ender‘s Game„) überraschend schnell mit ihrem Vater aussöhnt, und die romantisch angehauchte Art und Weise wie hier Momente zum Teil zwischen Vater und Tochter inszeniert wurden, weckt das Bedürfnis die Sittenwächter zur rufen.

Ein weiterer Punkt mit der der Film scheinbar keine so rechte Freude hat, ist die Logik. Aus diesem Grund zeigen sich die Nebenwirkungen des Medikaments auch nur dann, wenn es für den Protagonisten am Ungünstigsten ist und nicht wenn es (laut vorangegangener Erklärung) logisch wäre. Auch die Tatsache, dass Wodka anscheinend hilft die Symptome zu lindern und Superagent Ethan nicht auf die Idee kommt sich z.B. einen Flachmann einzustecken, kann ich nicht nachvollziehen.

Der Grund, warum das alles schmerzt ist die Tatsache, dass Kevin Costner (Man of Steel) ganzheitlich toll in die Rolle passt und ich später gerne das eine oder andere Abenteuer von Ethan Renner gesehen hätte. Ja seine Rolle wirkt wie eine Ansammlung zusammengeborgter Ideen wie „Taken„, „James Bond“ und „Mission Impossible„, aber die Rolle selbst ist interessant und auch cool genug für eine Fortsetzung.

Alles in allem sollte Luc Besson vorsichtiger damit sein, mittel- bis letztklassigen Filmen seinen Namen aufzudrücken, bevor er nichts mehr wert ist. Was McG betrifft sollte man ihm die Lizenz entziehen, bei Kinofilmen Regie führen zu dürfen, während ich für Costner hoffe, dass dieser Film seiner Karriere nicht allzu sehr schadet.

Der Film „3 Days to Kill“ bekommt von mir 3/10 an den Nebenwirkungen sterbende Empfehlungspunkte.


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