10 Days in the Valley (Serienkritik)

Jane (Kyra Sedgwick) führt ein sehr hektisches Leben als Mutter, Drehbuch-Autorin und Produzentin einer Fernsehserie. Als ihre Tochter entführt wird, während sie an einem Drehbuch feilt, ist ihr erster Verdächtiger ihr Ex-Mann Pete (Kick Gurry)…

„10 Days in the Valley“ versucht vieles gleichzeitig zu sein, doch wie man hier sieht, ist multitasking nicht immer ganz einfach, beziehungsweise erfolgreich.

Da wird ein Mädchen entführt, die Mutter ist bewusstseinserweiternden Substanzen nicht abgeneigt, der Vater wird verdächtigt, die Mutter ist Drehbuchautorin bzw Produzentin einer Cop-Show und hat einen Polizisten als Informanten/Liebhaber und letzten Endes wird auch ihr Drogendealer verdächtigt.

Sie führt die Ermittler der Entführung ihrer Tochter an der Nase herum, um nicht ihren Drogenkonsum publik machen zu müssen, was aber logischerweise keine wirklich gute Idee ist. Wer braucht schon eine korrekte Timeline bei einer Entführung? Eh niemand. Lange will Jane nicht wahrhaben, dass eben nicht ihr Ehemann verantwortlich für das Verschwinden ihrer Tochter ist und als sie dann endlich ihre Scheuklappen abnimmt, scheint es schon fast zu spät.

Ich verstehe schon, dass man inzwischen dazu neigt, Fernsehcharaktere nicht als perfekt darzustellen, nach dem Motto „schau, die kocht auch nur mit Wasser“. Doch hier hat man es eindeutig übertrieben. Es ist immer eine gute Idee einem Fernseh-Charakter Persönlichkeit zu verleihen, doch hier wirkt es dadurch nicht immer stimmig.

Auch der Fokus der Handlung ist für mich nicht immer ganz verständlich. Einerseits sind die Gespräche unter den Drehbuch-Schreibern interessant und auch das Drama mit den Schauspielern, doch meiner Meinung nach lenkt es zu sehr von der eigentlichen Haupthandlung, der Entführung,ab. So entsteht auch keine Brisanz.

Jane Sadler wird von Kyra Sedgwick (Man on a Ledge) gespielt, die manchen unter uns durch die Serie „The Closer“ als Deputy Chief Brenda Leigh Johnson bekannt sein könnte. In „The Closer“ spielte sie einen ein wenig exzentrischen Charakter, was die Serie aus der breiten Masse herauszuheben vermochte. In „10 Days in the Valley“ gibt sie ihr Bestes, diesen Charakter zum Leben zu erwecken, doch durch das Drehbuch werden ihr Steine in den Weg gelegt.

Jane ist oft null sympathisch und so dumm und verbohrt, dass es teilweise schon schmerzt. Anstatt sich um ihr vermisstes Kind zu sorgen, hat sie Angst um ihre Karriere und gurkt wegen irgendwelchen Kleinigkeiten in der Weltgeschichte herum. Außerdem weigert sie sich sehr lange in Betracht zu ziehen, dass ihr Ex eventuell nicht schuldig ist und blockiert dadurch unweigerlich die Ermittlungsarbeiten der Polizei.

Ihr Ehemann Pete, gespielt von Kick Gurry (Jupiter Ascending), ist auch nicht gerade Mister Perfect. Anstatt sinnvoll bei den Ermittlungen zu helfen, liefern er und Jane sich gern mal ein Wortgefecht. Auch er befindet es nicht für notwendig, der Polizei ein korrektes Alibi zu geben, denn es geht ja eh nur um seine Tochter.

Als sehr sympathischer Ermittler John Bird ist Adewale Akinnuoye-Agbaje (Suicide Squad – als Killer Croc) im Einsatz. Er lässt sich von niemandem Märchen erzählen und gibt Jane ordentlich Gas, als er entdeckt, dass sie ihm Fakten vorenthalten hat.

Fazit: Kann man sehen, muss man aber nicht.

Diese Serie bekommt von mir 6/10 nicht anwesenden Punkten


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