Best Of Worst Case: Lake Placid 2 (Filmkritik)

Es ist kaum zu glauben. Da ist die Gefahr durch ein Killerkrokodil (oder mehrere) gebannt und alles ist ruhig, nur … es ist halt nicht ruhig. Das Haus am See, von dem aus die Krokos auf die Menschen losgelassen wurden, ist wieder bewohnt. Sadie Bickerman ist die Schwester der vormaligen Besitzerin und wie es aussieht treiben erneut nette, kleine … Biester ihr Unwesen im See.

Da Scott (Chad Michael Collins), der Sohn von Sheriff Riley (John Schneider). gerade zu Besuch ist und sich langweilt, begibt er sich auf einen Campingtrip mit Kerri (Alicia Ziegler). An welchen See? Richtig. Und weiter geht die Kroko-Jagd.

Lake Placid 2 Film

„Lake Placid 2“ ist genau das, was ich mir als Fortsetzung für den ersten Film erhoffte – noch weniger ernst, noch weniger Horror, dafür weit lustiger und voll mit absurden und teilweise genialen Dialogen. Gerade die erste Hälfte des Films lebt sehr stark von ihren One-Linern und dem Overacting des gesamten Cast. Wieder einmal stellt sich heraus, dass John Schneider („Super Shark„, „Monster Village„, „The Return Of The Killer Shrews“, uvw) ein perfektes Zugpferd für diese Art von Film ist und eine Rolle wie diese kann er mittlerweile im Schlaf spielen – und das mit viel Spaß an der Sache, zumindest wirkt es so auf mich.

Alle anderen spielen da natürlich nur die zweite Geige, auch wenn sich Alicia Ziegler („Wolf Town“), Sarah Lafleur („Sailor Moon“!) und Cloris Leachman sicher nicht zu verstecken brauchen.

Der Film nimmt die Ausgangslage des ersten Films, variiert sie leicht und – kommt damit durch. Die neuen Charaktere sind super, allen voran der bereits erwähnte Sheriff Riley, und auch ein neuer Krokodiljäger kommt vor – der allerdings auf eine andere Art und Weise abgedreht und irre ist, als der im ersten Teil. Und anders als im Vorgänger ist es dieses Mal nicht sicher, wer den Film jetzt überlebt und wer nicht.

David Flores Regie ist fein gelungen, der Film auf halbwegs hohem Tempo, der Bodycount relativ hoch und auch wenn die Effekte nicht wirklich gelungen sind, so sind sie doch (hallo CGI-Blut!) gut genug, um zur Heiterkeit beizutragen.

Dazu gesellt sich ein Grundton, der eigentlich wirklich von Anfang klar macht, dass dieser Film sich zu keiner Sekunde richtig ernst nimmt und das ist gut so. Das Spiel zwischen den Charakteren und deren Dialoge sind wieder das klare Highlight des Films – da wurde klar etwas ausgebaut, was im ersten Teil bereits super funktioniert hat, auch wenn die schauspielerische Klasse an den ersten Teil nicht rankommt. Wie auch? Dieser Film hier wurde offensichtlich nicht für die Oscars gemacht, sondern aufgrund von Spaß am Set. Und den scheint es gegeben zu haben, dann selten hatte ich das Gefühl, dass Leute sich so entspannt und zufrieden durch einen Film dieser Art gespielt haben.

Ein paar Running Gags werden eingestreut („I really hate that rabbit“) und die „Unrated“-Version zeigt dann doch ein paar halbwegs blutige Szenen, die in der „normalen“ Version so nicht vorkommen – dabei sind die Animationen der Krokodile immer mehr zweckmäßig als wirklich super gelungen, aber wie bereits erwähnt – das passt ins Bild und perfekt zum Ton des Films. Zumal immer so rasch geschnitten wird, dass es nicht weiter tragisch auffällt. Wer einen Blick auf das Budget wirft, kann aber mit ruhigem Gewissen davon ausgehen, dass die Leute immerhin ihr Bestes getan haben (da frage ich mich bei manchen Blockbustern, warum die nicht so viel Engagement haben).

Nichts was passiert, ist defakto unvorhersehbar, aber dennoch macht der Film vom Anfang bis zum Ende Spaß, was vor allem daran liegt, dass der Humorfaktor – für diese Art von Humor – hoch liegt und sich die gute Laune er Darsteller doch tatsächlich auf die ZuseherInnen überträgt. Außerdem hat der Film die wichtigste Zutat für dieses Genre – daran hat es in Teil 1 ja wirklich gemangelt – Bikinigirls!

„Lake Placid 2“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, die Krokodile weiterhin brav fütternde, Punkte.

Best Of Worst Case-Urteil: (Trashfaktor: Effekte)
Der perfekte Film für zwischendurch. Nimmt sich zu keiner Sekunde ernst. Lebt von den gut aufgelegten Darstellern und zelebriert seine schlechten Effekte. Ein genialer John Schneider mit super Support-Cast. Sehenswert und witzig. Auch ohne dem hohen Budget von Teil 1.

Fazit: Sehenswerte, humorvolle, durchgeknallte Krokodilhorrorkomödie.

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