Best Of Worst Case: Megalodon Rising (Filmkritik)

Ein chinesisches Schiff ist in die Gewässer der USA eingedrungen um eine Verbindung zu einem Satelliten aufbauen und somit die Geheimnisse der USA stehlen zu können. Doch das Signal des Verbindungsgeräts lockt Megalodon-Riesenhaie an und bringt sie so in Rage, dass sie das Schiff versenken.

Währenddessen hat Emily Lynch (Wynter Eddins) das Problem, dass ihre Schwester vor einem Kriegsgericht steht, weil sie behauptet ein Megalodon hätte ihr Schiff versenkt. Das glaubt aber niemand, weshalb eher verhandelt wird wie lange man sie einbuchtet und nicht ob man sie überhaupt einbuchtet.

Dann findet Lynch aber eine Überlebende (Freda Yifan Jing) des chinesischen Kriegsschiffs. Diese schweigt aber beharrlich wie sie dahingekommen ist, wo sie gefunden wurde, geschweige denn darüber, was sie dort wollte.

Als ein weiteres chinesisches Schiff auftaucht und die Herausgabe der Schiffbrüchigen fordert, wird die Sache kompliziert. Die Chinesen sind nämlich der Meinung, dass die Haie, welche das erste Schiff versenkt haben, mehr oder weniger eine Geheimwaffe der USA sind und der Kapitän des Schiffs (Zhan Wang) ist bereit dazu, einen Krieg vom Zaun zu brechen, um einerseits die Schiffbrüchige wieder zurück zu bekommen und andererseits die Verbrechen der USA aufzudecken.

Dann aber wird das amerikanische Kriegsschiff angegriffen. Von Riesenhaien. Und alle Absichten und Vorbehalte müssen neu sortiert werden …

Also, wenn man die Zusammenfassung so liest, dann könnte man sagen, es handelt sich hier um ein Drama, vor dem Hintergrund einer Monsterhai-Attacke. Voll von politischer Spannung und der drohenden Apocalypse durch einen Krieg, den eigentlich niemand will. Verschiedene Weltsichten, Misstrauen, Verschwörungen und die versöhnliche Message, dass wir im Grunde genommen einfach zusammenhalten müssen. Starker, kraftvoller und positiver Film, sozusagen. Quasi der „Dark Knight“ unter den Hai-Filmen (ein Satz, den ich nie für möglich gehalten hätte).

Und ja, das ist er auch nicht, denn sobald man sich vor Augen führt, wer diesen Film hier prodziert hat, dann ist alles klar. Es ist eine weitere Produktion von „The Asylum“ und damit wäre vermutlich alles gesagt, was es zu sagen gibt. Wer zum ersten Mal über diese „Film“-Schmiede liest oder von ihr hört, hier ein paar Infos dazu: „The Asylum“ ist dafür bekannt so genannte „Mockbuster“ zu produzieren. Das ist nichts anderes als billig und schlecht gemachte Versionen bzw. Variationen von bekannten bzw. aktuell produzierten oder veröffentlichten Blockbustern.

Als Beispiele: „Transformers“ wurde als „Transmorphers“ verunstaltet (wobei sich da die Frage stellt, was schlechter ist … wobei, nein, bleiben wir fair: „Transformers“ haben immerhin coole Effekte), „Pacific Rim“ als „Atlantic Rim“ und so weiter und so fort.

Da die Filme aber meist immerhin einen unfreiwillig/freiwilligen Humorfaktor haben, stellt das kein Problem dar. Zumindest, wenn man weiß, womit man es zu tun hat. Gerüchteweise gibt es immer wieder Eltern, die ihren Kinder eine Freude mit einem Film machen wollten und dann mit dem „falschen Film“ nach Hause kommen. In Zeiten von Streaming wohl nicht mehr ganz so oft, aber tja, da wurden quasi Familien zerstört und Weihnachtsfrieden gebrochen.

Wie dem auch sei: „Megalodon Rising“ ist die Fortsetzung von „Megalodon“. Das ist jetzt nochmals eine Ecke verwirrender, weil es mittlerweile wohl zwanzig Filme gibt, die den Namen „Megalodon“ irgendwie im Titel tragen. Ein paar davon sind unglaublich irre und cool („Shark Attack III: Megalodon„) und andere sind einfach irre schlecht.

Und tja, dies ist die Fortsetzung von einem der schlechten Filme. Haltet euch fest: Es gibt auch einen dritten Teil: „Megalodon: The Frenzy“. Kritik folgt bald. Man sollte es nicht glauben, aber diese Filme scheinen tatsächlich irgendwie Gewinn zu machen.

Was also diesen Film hier betrifft: Er ist mies. Er ist nicht mal lustig. Er ist einfach mies. Es gibt vier Dinge, die ich dem Film im direkten Vergleich zugute halten muss: Einerseits sind die Effekte der Haie oder zumindest die Optik für diese Art von Film ganz gut gelungen. Zum Zweiten gibt eine Nebenstory um den Soldaten Commander Ahearn, die ich cool gelöst fand (kleiner Spoiler: Er ist ein Arsch, die ganze Zeit, wird von Brücke verwiesen, sitzt dann in seiner Kajüte, spielt mit einem Rambo-Messer und trifft eine Entscheidung, steht zielgerichtet auf und geht mit seinem Messer spielend in Richtung Brücke – nur um das Messer, welches viel emotionalen Wert für ihn hat – in einer Geste der Entschuldigung dem Kapitän bzw. der Kapitänin zu schenken und Besserung zu geloben. Das war unerwartet und cool). Drittens spielt Chris Granz Wenchell richtig gut. Der Mann kommt nur kurz vor und hat keine tragende Rolle per se, aber wow – der legt sich ins Zeug als würde er bei einem richtigen Film mitspielen! Und ich glaube, der könnte das sogar und wäre auch noch gut dabei! Hut ab, ehrlich.

Und viertens: Vermutlich ist „Megalodon Rising“ der Grund, warum mir „The Meg 2“ besser gefallen hat als vielen anderen, denn ich habe „Megalodon Rising“ kuzr vor „Meg 2“ gesehen und nun, was soll ich sagen. Dass der Statham-Film einfach gleich viel besser funktioniert, wenn man kurz vorher gesehen hat, was alles noch schlimmer sein kann, ist wohl auch klar.

„Megalodon Rising“ bekommt von mir 3 von 10 möglichen, die drei Punkte für je ein Argument oberhalb bekommende, Punkten.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.