The Curse Of Monkey Island (Game-Review)

Guybrush Threepwood treibt auf hoher See. Auf einem Auto aus einem Autodrom. Gegenstände treiben an ihm vorbei. Seltsame Gegenstände. Er schreibt in sein Tagebuch. Dann ist klar, was los ist. Die Festung von Elaine Marley, Guybrush Liebster, wird gerade vom wieder neu erwachten Piraten LeChuck attackiert. Aber die Sache lässt sich lösen. Und dann macht Guybrush Elaine einen Heiratsantrag. Mit einem Ring, den er gefunden hat. Was keine gute Idee war, denn der Ring ist verflucht und Elaine erstarrt zu einer Goldstatue.

Also macht sich Guybrush auf den Weg, um ein Gegenmittel zu finden. Aber als er es gefunden hat, da ist Elaine verschwunden. Sie wurde geklaut. Ich meine, was war zu erwarten? Sie ist eine Statue aus purem Gold, die am Strand einer Pirateninsel steht …

1997 kam der dritte Teil der Monkey Island-Reihe und machte vieles anders als die Vorgänger. Offensichtlich war und ist die Veränderung in der Grafik und der Optik. Die Grafik ist comichaft. Und allein der Look von Guybrush ist … gewöhnungsbedürftig. Dünn, auf Stelzenbeinen und nun, naja, anders als vorher.

Das liegt zu einem großen Teil daran, dass Ron Gilbert nicht mehr bei Lucasfilm Games bzw. Lucasarts arbeitete und immerhin hatte dieser die Leitung von Monkey Island 1 und 2 über. Dieses Mal waren Jonathan Ackley und Larry Ahern die leitenden Produzenten und auch wenn ein paar Dinge vielleicht mit dem Zaunpfahl ins Spiel gehämmert wurden (die Erklärung, was das Ende von Teil 2 betrifft vor allem) und man ein paar Augen zudrücken muss, damit es Sinn ergibt, ist auch Teil 3 in meinen Augen ein Volltreffer geworden.

Die Sprachausgabe ist dieses Mal von Anfang an dabei und die Sprecher (in der englischen und der deutschen Version) sind allesamt super und haben das Timing bei den Witzen wirklich gut drauf. Es gibt ein paar wirklich coole Szene, die zugegebenerweise Anleihen bei den beiden früheren Titeln nehmen, aber das macht nichts, im Gegenteil. Querverweise sind hier Teil des Spaßes.

Und es gibt so viele Momente im Spiel, die mir im Kopf geblieben sind, wie die Piratenfriseure, der Limo-Verkäufer, der dann auf Kanonen umsattelt, Wally, der Kartograph, der sprechende Totenschädel Murray, die „Ich habe wirklich so dicke Knochen“-Szene und noch ein paar andere.

Und die Anleihen bei den Vorgängern, sind tatsächlich liebevolle Hommagen. So zum Beispiel das Anheuern einer Crew, was ein paar Aufgaben beinhaltet, wie Baumstamm-Weitwerfen oder ein Duell im Banjo-Spielen. Und ja, Guybrush schummelt. Was man als Pirat ja auch tun muss. Die Ideen sind super. Ich war völlig baff, als beim Banjo-Duell mein Gegenspieler plötzlich ein E-Gitarren-Solo aus dem Ärmel schüttelte und habe mich schief gelacht.

Wa sich weniger gut fand, war die Neuauflage der Schwertkämpfe als Beleidungsduelle, weil es im Grunde das gleiche war wie im ersten Teil, nur, dass sich auf See halt alles Reimen muss. Aber – geschenkt.

Das Ende bzw. der letzte Teil des Spiels war allerdings ein wenig … gewöhnungsbedürftig. Damit meine ich den Karneval der Verdammten. Oder so ähnlich. Das war der Teil, in welchem versucht wird den Anschluss an den zweiten Teil zu erklären und das war eher so lala. Auch die Rätsel haben da stark nachgelassen, wie ich finde. Aber im Großen und Ganzen habe ich an Teil 3 nur ganz, ganz viele gute Erinnerungen und finde immer noch, dass es ein großartiges Adventure und ein großartiges Monkey Island ist. Was man ja von Teil 4 nicht gerade behaupten kann. Keine Ahnung, ob ich mich je überwinden kann, für „Escape From Monkey Island“ eine Kritik zu schreiben.

Und tja, was soll ich sagen: Guybrush Threepwood wird auf ewig Held meiner Jugend bleiben. Da kommt sonst keiner (nicht aus Filmen, nicht aus Büchern) ran. Und da hat auch Teil 3 seinen Teil dazu beigetragen.

„The Curse Of Monkey Island“ bekommt 8 von 10 mögliche, trotz aller Veränderung immer noch ein Monkey Island-Feeling verbreitende, Punkte.


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