Singularity (Filmkritik)

Im Jahre 2020 präsentiert Elias Van Dorne (John Cusack), der Chef der bekanntesten und größten Firma für Roboter, sein bisher ambitioniertestes Werk. Kronos ist eine künstliche Intelligenz, die sämtliche Probleme der Erde lösen soll. Dumm für alle anderen Menschen, denn Kronos erkennt in kürzester Zeit, dass die Menschheit der größte Feind dieses Planeten ist.

Über neunzig Jahre später erwacht ein junger Mann namens Andrew (Julian Schaffner), ohne Erinnerung an die letzten Jahre. Er trifft auf eine junge Dame namens Calia (Jeannine Wacker), die ihm das Leben rettet und ihm erklärt, dass sie zu den letzten lebenden Menschen gehören, es jedoch einen Ort geben soll, an dem alle Überlebenden geschützt vor den Maschinen leben…

Manchmal verändert es die Eindrücke bzw. wäre es wichtig, die Hintergründe bei manchen Filmproduktionen zu kennen. So kann man „Singularity“ sicherlich eine gewisse Beliebigkeit unterstellen und auch leicht angreifen. Wenn dann aber der 1992 geborene Schweizer Robert Kouba für Regie und Drehbuch verantwortlich ist, der bis jetzt nur mit einigen seiner Kurzfilme für Aufmerksamkeit gesorgt hat, dann verliere ich gerne eine gewisse Bissigkeit, die ich einem rein amerikanischen Produkt, durchaus entgegengebracht hätte.

Zuerst mal zum offensichtlich Schlechten: Die Effekte bei den zahlreichen Explosionen, die ja sozusagen das Ende der Menschheit einläuten, sind billig gemacht und klar als CGI-Momente zu erkennen. Ja, da war eben kein Geld dafür da, schon klar, aber dennoch, das wirft einfach aus dem Geschehen, zumal später gezeigte Roboter und Raumschiffe, durchaus gelungen in Szene gesetzt werden.

Einen die gesamte Menschheit betreffenden Krieg, großteils nur aus der Sicht von zwei Menschen zu erzählen, das hat sich zuletzt bereits bei „Maschinenland“ bewährt. So gehört die Entwicklung der beiden Hauptfiguren zu den spannendsten Teilen des Filmes, vor allem aus emotionaler Sicht. Die Story hingegen ist alt bekannt, da muss man nicht mal mit der Terminator-Franchise vertraut sein.

Eine überlegene künstliche Intelligenz kommt innerhalb von Sekunden dahinter, dass die Menschheit der größte Feind des Planeten Erde ist und als logische Schlussfolgerung ausgelöscht gehört? Ein Roboter, der menschlicher ist als alle Menschen, denen man begegnet? Ja, das kennt man und führt zumindest dazu, dass es hier keine Überraschungen gibt. Zusätzlich gibt es einen Darsteller, der wohl nur wegen seinem Namen dabei ist, jedoch ein unbekannter Motivierter, dem Film sicher besser getan hätte.

Die Rede ist von John Cusack (Arsenal) als Bösewicht Van Dorne, der sich im Prinzip darauf beschränkt, in sitzender und stehender Form, Monitore anzustarren. Ist schon logisch, das stand sicher so im Drehbuch, aber er spielt es eben leider auch so, als würde er aus dem Telefonbuch vorlesen. Julian Schaffner in seiner ersten Rolle, der ist da schon besser, aber überzeugen konnte er mich auch nicht.

Vielleicht ist es ja die Rolle, aber immer nur mit großen Augen naiv in die Welt hinein zu schauen, das passt einfach nicht. Richtig gut ist dafür Jeannine Wacker (The Last Rezort) als kämpferische Calia. Sie ist mutig, aufrichtig und wirkt voll mit unkontrollierter Energie, sie rettet einiges und sie ist für mich auch klar die Hauptfigur, die man gerne begleitet und ihr wünscht, dass alles nach ihren Wünschen läuft.

Ob es nun die beiden männlichen Darsteller sind, die bekannte und auch frei von Ironie erzählte Story, die teilweise billigen Effekte oder die nicht verständliche Motivation des Bösewichtes, hier kann man einiges aufzeigen, was besser gegangen wäre. Als erste Fingerübung eines talentierten jungen Regisseurs und einer starke Heldinnen darstellen könnenden Dame, habe ich den Film jedoch durchaus gerne gesehen, darum erfolgte eben auch meine doch eher spezifische Einleitung am Anfang meiner Kritik.

„Singularity“ bekommt von mir 5/10 die Liebe sich erfolgreich gegen nüchtern grausame Logik behauptende Empfehlungspunkte.


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