Underworld: Evolution (Filmkritik)

Selene (Kate Beckinsale) und Michael (Scott Speedman) sind auf der Flucht. Von ihrem Klan verstoßen macht sie sich zusammen mit Michael auf, um nach Antworten zu suchen. Um hinter das Geheimnis der Fehde zwischen Lycanern und Vampiren zu kommen, muss sie diese bis zum Ursprung zurückzuverfolgen. Im Kampf muss sie sich sowohl dem ersten aller Vampire, als auch dem ersten aller Lycaner stellen….

Underworld-Evolution

Nachdem „Underworld“ das Fünffache seines Budgets einspielte, war es ja klar, dass ein zweiter Teil in die Kinos kommen würde. „Evolution“ beginnt kurz nach dem Ende des ersten Filmes. Chronologisch gesehen ist dies der dritte Film, da „Underworld: Rise of the Lycans“ von der Handlung her ein Prequel ist und die Geschichte von Lucian, der von Michael Sheen gespielt wird, erzählt.

Nachdem sich das Budget mehr oder weniger verdoppelt hat, kann „Evolution“ mit gut gemachten Effekten aufwarten. Besonders sieht man das an Szenen, in denen Markus in seiner Vampirgestalt (Mensch-Fledermaus-Hybrid) die Verfolgung eines Trucks aufnimmt indem er hinterherfliegt und im Fliegen Selene und Michael angreift. Trotzdem kamen aber auch wieder praktische Effekte zum Einsatz.

Der Film startet in der Vergangenheit. Dort herrscht im Jahr 1202 ein Kampf, in dem Markus, Victor und Amelia, die Vampirältesten, gegen die Lycaner, bzw William kämpfen. Dieser Anfang war sehr gut gemacht, visuell ansprechend und auch spannend.

Die Liebesszene, die in der herabgekommenen Fabrik passiert, wirkt fast schon pornografisch in ihrer Detailliertheit und als ich dann erfahren habe, dass Regisseur Len Wiseman zu dem Zeitpunkt mit Hauptdarstellerin Kate Beckinsale verheiratet war, erklärte das für mich so einiges.

Kate Beckinsales (Love & Friendship) Karriere erfuhr durch „Underworld“ einen ziemlichen Aufschwung, so hatte sie etwa die Rolle der Ava Gardner in „The Aviator“. Die Britin ist eigentlich perfekt als die anfangs sehr gefühlskalte Todesserin bzw Werwolf-Jägerin. Im Laufe des Films taut sie immer mehr auf und man sieht, dass sie sich in Michaels Gesellschaft immer wohler fühlt.

In der Rolle von Michael Corvin (Last Resort) sieht man erneut Scott Speedman. Seiner Kollegin kann er nicht so ganz das Wasser reichen und sieht ein wenig blass aus, was aber auch daran liegen kann, dass ihm das Drehbuch kaum eine Chance gibt, seinen Charakter wirklich weiterzuentwickeln. Dass sein Vampir/Werwolf-Alter Ego aussieht, als ob es noch zusätzlich mit einem Schlumpf gekreuzt worden wäre, hilft auch nicht wirklich.

Sehr interessant und amüsant fand ich den von Steven Mackintosh (Kick-Ass 2) gespielten Vampir-Historiker Andreas Tanis. Er hat sich sein Exil richtig heimelig eingerichtet und hatte dank seiner scharfen Zunge sofort bei mir einen Stein im Brett. Derek Jacobi (Cinderella) der Alexander Corvinus, den unsterblichen Vater von William und Markus spielte, war mir extrem sympathisch und ich hatte direkt Mitleid mit ihm, denn wer will schon einen menschenfressenden Werwolf und einen brutalen Vampir in der Familie haben?

Die Rolle des Vampir-Ältesten Markus übernahm Tony Curran (Thor: The Dark World), der selbst in voller Vampir-Maske noch eine wahnsinnige Präsenz hat und seltsamerweise nicht lächerlich, sondern furchteinflößend aussieht.

Fazit: „Underworld: Evolution“ ist nicht ganz so gut gelungen wie der erste Teil, macht aber dennoch Spaß. Wer nichts gegen Popcornkino, Vampire und Werwölfe hat, kann sich diesen Film auf jeden Fall ansehen.

Dieser Film bekommt von mir 6/10 gebissenen Punkten


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