Underworld (Filmkritik)

Vampire und Lycaner – diese beiden Spezies verbindet eine Fehde, die fast ebenso lang ist, wie die Rassen existieren. Die Vampirin Selene (Kate Beckinsale) verwendet ihre Zeit und Kraft darauf, die ihrer Rasse so verhassten Lycaner (aka Werwölfe) zu finden und zu töten. Dabei läuft ihr Michael Corvin (Scott Speedman) über den Weg, der von den Lycanern verfolgt wird…

underworld

An und für sich mag ich keine Horrorfilme, doch hier muss ich eine Ausnahme machen. „Underworld“ kam 2004 in die Kinos, also zu einer Zeit, in der Vampire dankenswerterweise noch nicht glitzerten. Mit einem recht bescheidenen Budget von 22 Millionen Dollar spielte der Film beachtenswerte 95 Millionen Dollar wieder ein, was ihn erfolgreich genug machte, um als Start eines Franchises zu dienen. Darauf folgten 3 weitere Filme (Underworld: Evolution, Underworld: Rise of the Lycans, Underworld: Awakening) und ein fünfter Teil, mit dem Titel „Underworld: Blood Wars“ wird 2017 in die Kinos kommen.

Doch warum war ein Film, in denen man Werwölfe und Vampire, die gegeneinander kämpfen relativ günstig? Das kann man darauf zurückführen, dass bei den Special Effects viel auf CGI verzichtet wurde und man stattdessen mit praktischen Effekten wie Masken zB die Lycaner zum Leben erweckte. Geschickt in Szene gesetzt von Regisseur Len Wiseman (Sleepy Hollow), wirken so die Wolfmenschen realer als einiges, dass man heute so im Kino zu sehen bekommt.

Optisch hat der Film einen deutlichen Blaustich, was inzwischen für Filme dieses Genres gang und gebe ist und „Underworld“ einen leicht künstlichen und trostlosen Look gibt. Die Vampire sind alle Fans von schwarzer Kleidung und haben auch gegen Lack und Leder nichts einzuwenden.

Die Story – die Fehde zwischen Lycanern und Vampiren ist interessant, vor allem weil ich diesen Aspekt zuvor noch nie gesehen hatte. Inzwischen ist es in Hollywood ganz normal, dass man Monster verschiedener Filme gegeneinander antreten lässt (Freddy vs Jason, Alien vs Predator), doch damals faszinierte mich die Vorstellung, dass diese beiden Rassen nicht nur unter uns leben, sondern auch erbittert Krieg gegeneinander führen.

Freilich muss ich zugeben, dass „Underworld“ keine Charakterstudie ist, sondern eben ein Action-Film. Das heißt, dass Action Vorrang vor Story hat, aber mir war das herzlich egal, denn ich fühlte mich ausgezeichnet unterhalten und hatte meinen Spaß im Kino.

Kate Beckinsale (Love & Friendship) war damals mehr oder weniger ein unbeschriebenes Blatt (abgesehen von ihrer Rolle als Krankenschwester in „Pearl Harbor“). Die Britin ist hier quasi ein weiblicher Blade, der die Nacht durchstreift und es auf Werwölfe abgesehen hat um diese ohne Mitgefühl ins Jenseits zu befördern, ohne ihren Auftrag deren Auslöschung betreffend wirklich zu hinterfragen. Sie braucht niemanden, der ihr die Händchen hält, denn die braucht sie für ihre beiden Pistolen. Leider ist es zwischenzeitlich ein wenig ruhig um die Britin geworden, doch es scheint, man würde sie in Zukunft wieder öfter am Bildschirm sehen.

Scott Speedman (Last Resort) harmoniert gut mit Beckinsale. Michael ist wider seinen Willen in diesen Krieg, der schon Jahrhunderte andauert, hinein geraten. Als einziger Mensch bildet er einen Kontrast zu den größtenteils recht einfach gestrickten Werwölfen und den gefühlskalten Vampiren.

Ein Highlight war die Performance von Martin Sheen (Masters of Sex), der Lucian, das totgeglaubte Oberhaupt der Lycaner mit viel Charisma spielt. Bill Nighy (I, Frankenstein) spielt seine Rolle als Victor stellenweise over the top, dennoch wirkt der erfahrene, alte Vampir furchteinflößend.

Fazit: Vampir-Lycaner-Action die wirklich Spaß macht und ein wahrer Augenschmaus ist.

Von mir gibt das von 7,5/10 schaurig, düstere Empfehlungspunkte.

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