Der Spion und sein Bruder – The Brothers Grimsby (Filmkritik)

Commander Sebastian Butcher (Mark Strong) ist einer der besten Agenten die der MI6 zu bieten hat. Bei seinem aktuellen Einsatz kommt ihm sein Bruder Norman (Sacha Baron Cohen) in die Quere, von dem er in Kindestagen getrennt wurde und der sich seitdem auf der Suche nach ihm befand. Beide werden kurze Zeit später von den guten als auch den bösen Jungs gejagt. Dabei macht Norman, ein Fußball Hooligan der etwas zurückgeblieben wirkt, seinem Bruder das Leben schwer.

The Brothers Grimsby

Den Humor von Sacha Baron Cohen mag man oder auch nicht. Seit vielen Jahren macht er, quasi ohne Unterbrechung, Unsinn und beschert dem Zuschauer Filme wie „Ali G Indahouse“, „Borat“ oder „Der Diktator“. Zwischendurch glänzt er vereinzelt auch in ernsten Rollen wie „Hugo Cabret“ oder leiht Charakteren in Animationsfilmen wie „Madagascar“ seine Stimme.

Mit seiner Arbeit stellt Cohen immer wieder seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis und die Tatsache, dass Humor doch irgendwie im Auge des Betrachters liegt. Dabei trifft er mit seinen Filmen gerne die Regionen der menschlichen Humorwahrnehmung, die bei Aktivierung irgendwie wehtun. Wie bei den meisten seiner Filme ist er auch hier am Drehbuch beteiligt.

Hilfe bekam er hier von Phil Johnston (Ralph reichts) und Peter Baynham (Hotel Transsilvanien). Wer insgeheim mit einem kinderfreundlichen Film rechnet, sei gleich an dieser Stelle eines besseren belehrt. Für die Regie konnte man den Franzosen Louis Leterrier verpflichten. Leterriers letzte Filme, wie „Kampf der Titanen“ und „Die Unfassbaren“, konnten nur mäßig überzeugen.

Interessanterweise ist dann ausgerechnet dieser Film eine seiner besten Arbeiten der letzten Zeit. Von der Inszenierung der Actionszenen, von denen reichlich vorhanden sind, bis hin zu den Charakteren wirkt hier alles sehr stimmig. Der Film ist dennoch so schräg wie es der Trailer vermuten ließ, doch das ist eine andere Geschichte.

Der Film beginnt mit Norman Butcher. Was zuerst wirkt wie eine schlecht gedrehte Sexszene ist Norman, der mit seiner Freundin in einem Geschäft die Matratze testet. Hat er die nach Hause gebracht kann man seinem Bruder Sebastian bei der Arbeit zusehen. Dank einer Kontaktlinse erlebt der Zuschauer das Gezeigte durch seine Perspektive.

Sebastian räumt mit den bösen Jungs auf und zwar schneller als man „Mein Name ist Bond, James Bond!“ sagen kann – was eine Leistung für sich ist. Norman erfährt von einem Kumpel wo sein verschollen geglaubter Bruder als nächstes sein wird und sorgt dafür, dass der nicht nur seine Mission versaut, sondern auch von seinen eigenen Leuten gejagt wird, die ihn für einen Verräter halten.

Als bei der gemeinsamen Flucht dann mit dem Agentenauto ein Polizist gesprengt wird, der gerade einen Strafzettel schreiben wollte, ist auch klar, dass man hier eins ganz sicher nicht ist: zimperlich. Da wird Gift aus Hoden gesaugt und das Video, das die Situation etwas anders darstellt, landet bei den Kollegen vom MI6.

Oder die beiden verstecken sich in der Gebärmutter einer Elefantenkuh, die kurze Zeit später von einem Elefantenbullen bestiegen wird. Lustig ist dann meistens die Reaktion von Norman, der nach entsprechenden Vorkommnissen mit dem Nerven am Ende ist, und im Anschluss eine oder mehrere Zigaretten braucht, um damit klar zu kommen.

Die beiden Hauptdarsteller sind erstklassig in den jeweiligen Rollen. Während Mark Strong (Sherlock Holmes) überzeugend den harten MI6-Agenten gibt, glänzt Sacha Baron Cohen in der Rolle des Bruders, von dem man sich nicht sicher sein kann, ob er als kleines Kind nicht einmal zu oft gegen die Wand gelaufen ist.

Natürlich retten die beiden Brüder am Ende den Tag, auch wenn das Ende auf den verschiedensten Ebenen schmerzt.

Alles in allem ist „Der Spion und sein Bruder“ ein Film mit gelungener Action, der die Tiefe des Niveaus, die Humor in einem Film haben kann, neu definiert. Wer Cohens bisherige Filme mochte, sollte auch diesen nicht verpassen.

Der Film „Der Spion und sein Bruder“ bekommt 7/10 die Welt rettende Empfehlungspunkte.


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