Best of Worst Case: Jurassic City (Filmkritik)

Die Einrichtung ist geheim. Das Objekt der Forschung: Geheim. Aber man kann davon ausgehen, dass es sich um eine sehr gefährliche Sache handelt. Dumm nur, dass jemand die Tür zum Käfig offen lässt und deshalb eine kurze Blutspur durch die Hallen gezogen wird, bis sich jemand der Bestie entledigt. Schade. 4 Millionen Doller den Bach runter, weil jemand die Tür offen ließ. Also müssen neue Testobjekte her und diese müssen (aufgrund eines blöden Zwischenfalls) im Keller einer Polizeistation zwischengeparkt werden. Bewacht von Söldnern.

In dieser Polizeistation befindet sich auch Pipi (Dana Melanie) , Sarah (Kayla Carlyle) und Stephanie (Sofia Mattsson), die bei einer Feier leider von der Polizei verhaftet wurden. Mit ihnen (ein paar Zellen weiter in Einzelhaft) ein lange gesuchter, abgrundtief böser Frauenmörder (Kevin Gage), der auch dem Leiter der Anstalt (Ray Wise) zu schaffen macht.

Es kommt wie es bei „Jurassic“-Filmen kommen muss: Die Sicherheitssysteme versagen. Alle Bestien (die menschlichen als auch die anderen) kommen frei …

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Um es gleich mal klar zu sagen: „Jurassic City“ hat NICHTS mit „Jurassic Park“ oder den Nachfolgern zu tun. Auch Spielberg ist nicht involviert. Wie man unschwer am Titel oben erkennen kann, handelt es sich um ein B-Movie/Trashfilm, dass eben fürs TV gemacht wurde. Und klar sind die geheimen Forschungsprojekte Dinos. Raptoren, genau genommen. Deren Look weicht von denen in den erwähnten Filmen ab, aber sie sind nicht weniger gemein.

Der Film selbst ist in etwa genau das, was man von einem Film wie diesen erwarten darf und als solcher wirklich unterhaltsam. Da wären zum Beispiel ein paar der Dialoge, die ich so nicht kommen gesehen habe. So wird zum Beispiel ein entkommener Dino am Anfang des Films von einem Söldner erlegt, der daraufhin zum Chef zitiert wird. Dieser meint dann sehr schroff: „You just killed a four million dollar investment. Anything to say?“ Worauf dieser antwortet: „I would do it again, if I had to.“ Üblicherweise gibt es an dieser Stelle eine Standpauke vom Boss. In diesem Fall antwortet der aber sehr beruhigt: „Correct answer.“ Fand ich ziemlich cool.

Die Mädchen (denn was anderes sind sie nicht), die im Gefängnis sitzen, haben wenig Charaktertiefe, bis auf die Hauptfigur, die eben nicht Teil der dummen Studentinnen-Verbindungs-Damen sein will. Was sich darin zeigt, dass sie einerseits in der Lage ist bis Drei zu zählen und andererseits bei der Aufnahmeprüfung (die aus einem Wrestling-Match mit einer Kollegin besteht. Im Bikini. Eingeölt. Nämlich.) nicht mitmachen will und das alles sehr offensichtlich als dumm empfindet. Viel zu tun, außer Klischees zu bedienen haben sie nicht, aber das machen sie ordentlich und mit Spaß an der Sache.

Highlight des Films sind (neben dem tollen Ray Wise, unter anderem auch in „Big Ass Spider!“ zu sehen) klar zwei Mithäftlinge, von denen einer den Mädchen sofort eine Liebeserklärung in Liedform macht. Alle Anwesenden bitten ihn, ruhig zu sein. Woraufhin sein Kumpel ihm liebevoll die Hand auf die Schulter legt und meint „I don’t care what the others say. I think you have a wonderful singing voice.“ Der Singende ist sichtlich gerührt.

Kevin Gage spielt seinen Frauenmörder zwischen überheblich, ängstlich und irgendwie auch witzig (insofern eine Figur wie diese witzig sein kann). Dabei wird er anfangs inszeniert als wäre er eine Art „Riddick“ – allerdings mit Bierbauch und etwas verlängerter Reaktionszeit. Wirklich cool ist Robert LaSardo, der auch bei „Poolboy“ einen kurzen Auftritt (und kultigen Tod) hat und als beinharter Söldner eine gute Figur abgibt.

Sean Cain ist für Drehbuch und Regie verantwortlich. Es ist offensichtlich, dass er einen großen Spaß dabei hatte und das gilt auch für alle anderen Beteiligten. Sogar Ray Wise scheint sich streckenweise NICHT zu fragen, wie er in diesem Film gelandet ist. Das Ende finde ich dann auch noch ziemlich super (wenngleich ich nicht überrascht war und es auch verdammt plötzlich da ist). Außerdem spielt der Film 80 Prozent der Zeit in der Polizeistation, auch wenn der Trailer ein anderes Bild vermitteln sollte.

Alles in allem ist „Jurassic City“ ein witziger, gelungener Trash-Happen für Zwischendurch und unterhält auf typische Trashart auf ganzer Linie.

„Jurassic City“ bekommt von mir klare 7 von 10 möglichen, Saurier und andere Bestien auf die jungen Heldinnen loslassende, Punkte.

PS: Die Tagline „This ain’t no walk in the park“ finde ich grandios!

Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Story, Effekte):
Die üblichen Probleme bei zu häufigem CGI-Einsatz ohne dem entsprechenden Budget, aber dennoch flott und gut genug inszeniert, um nicht langweilig zu werden. Die Damen bieten Eye-Candy, die Herren sind erwartungsgemäß peinlich und die Saurier sehen cool aus. In seinem Metier, sicher einer der besseren Vertreter.

Fazit: Macht Spaß und überrascht sogar hin und wieder positiv.

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