Resident Evil (Filmkritik)

Als ein Supercomupter eine geheime Forschungsanlage hermetisch abriegelt und alle Sicherheitsprotokolle hochfährt, wird ein Sondereinsatzteam in den so genannten „Hive“ geschickt, um abzuklären, was dort unten los ist. Mit dabei ist Alice, die – obwohl Teil des Teams – sich an nichts mehr erinnern kann.

Unten angekommen erfährt das Team die grausame Wahrheit – unter einem Herrenhaus mitten im Nirgendwo wurde mit Viren herumexperimentiert und ein tödliches Mutagen (T-Virus genannt) ist freigesetzt worden, alle Wissenschaftler und Mitarbeiter sind gestorben. Allerdings ist genau das das Problem: Das T-Virus regeneriert totes Gewebe.

Also sehen sich Alice und ihre Kollegen nun nicht nur den Sicherheitsprotokollen des Supercomputers „Red Queen“ gegenüber, sondern auch einer Horde Untoter und Mutanten …

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Als 2002 „Resident Evil“ in die Kinos kam, waren die Fans der Videospielreihe sehr gespalten, denn auf der einen Seite blieben einige Faktoren ihres geliebten (im asiatischen Raum als „Biohazard“ bekannt) Franchises gleich, andere wiederum, wurden völlig geändert. So blieb die „Umbrella Corporation“ der Bösewicht, das T-Virus, die Mutationen, die Zombies, das Herrenhaus – all das war da.

Nur eben in etwas abgeänderter Form – so gab es keine Jill Valentine, keinen Chris Redfield und keinen Survival-Horror, der auf subtilen Grusel oder gar Spannung setzte, von Geheimnissen, die nach und nach aufgedeckt wurden, gar nicht erst zu reden – stattdessen gab es Action, eine unbekannte Heldin namens Alice und ein Team von Soldaten, die in den Kampf gegen einen Supercomputer zogen, um sich aus der tödlichen Falle des „Hive“ zu befreien, nachdem in den ersten zwanzig Minuten so gut wie alle Geheimnisse gelüftet waren.

War „Resident Evil“ deshalb ein schlechter Film? Sicher nicht. Bis heute ist es der Teil der mittlerweile fünf Filme umspannenden Serie, der wohl am ehesten noch der Spielvorlage entspricht und vor allem noch zumindest ein wenig mit Horror zu tun hat. Sogar ein kleiner, netter Handlungstwist ist im Film dabei, der beim ersten Mal sehen zwar nicht überrascht, aber immerhin auch nicht wehtut, wie es heutzutage bei einigen Filmen üblich zu sein scheint.

Vor allem haben wir „Resident Evil“ – der Film, zwei Dinge zu verdanken, die sich wohl ins menschliche Kollektivgehirn gefressen haben: Milla Jovovich (Faces in the Crowd) in einem roten, sehr kurzen Kleid. Und die gleiche Milla Jovovich, die einem Zombiehund ordentlich die Fresse poliert.

Die restliche Schauspielerriege blieb wenig im Gedächtnis hängen, zumal die meisten bekannten Gesichter wie zum Beispiel Michelle Rodriguez (Machete) das gleiche macht/en wie in fast jedem Film. Im Fall von Michelle Rodriguez ist das die harte Kämpfertussi spielen und den Film trotzdem nicht überleben (eine Rolle, die sie in Avatar ja erneut gespielt hat). Die Gute hat sich mit „The Fast And The Furious“ einen Namen gemacht, diesen mit Filmen wie „Bloodrayne“ und „The Breed“ wieder zerstört und dann mit „Avatar“ wieder hergestellt.

James Purefoy erwähne ich jetzt nur, weil ich allen, die „Solomon Kane“ noch nicht gesehen haben, an Herz lege, dies endlich nachzuholen – nein, im Ernst. Purefoy (damals primär aus „A Knights Tale“ bekannt) macht seine Sache super und taucht leider generell zu selten in Filmen auf (zuletzt im unterschätzten „John Carter„).

Drehbuch und Regie hatte beim ersten Teil Paul W. Anderson über und machte seine Sache eigentlich ziemlich gut – zumal der Film genau das war, was er hatte sein sollen: Ein kleines Actionfeuerwerk mit Gruselelementen für die jungen Zuseher – und egal was man heute von dem Film halten mag, ein Einspielergebnis von 100 Millionen Doller bei Produktionskosten von 33 Millionen ist durchaus ein Erfolg, würde ich meinen. Dass Anderson seitdem weitere Funfilme mit genau diesen Elementen macht, braucht nicht weiter zu überraschen. Im Gegensatz zu seinem Namensvetter Paul Thomas Anderson (der Qualitätsfilme macht … angeblich. Naja, zumindest bei „Magnolia“ kann ich das bestätigen) macht Paul W. S. Anderson Trashfilme mit Hollywood-Budget. Und das weiß er auch, hat er doch in den letzten Jahren Perlen wie das Remake von „Death Race„, das Cross-Over-Trashpaket „Aliens VS Predator“ oder die Spielverfilmung „D.O.A.“ abgeliefert.

Legendär ist übrigens die extrem schlechte deutsche Synchro, die schon Mal mit so tollen Sprüchen einherging wie: „Jetzt steht die Schlampe nicht mehr“. Wer bei dem Film also halbwegs ernst bleiben will, sollte sich unbedingt die englische Version ansehen. Gleicher Inhalt: Klingt aber besser.

Alles in allem ist „Resident Evil“ der erste Schritt des erfolgreichsten Game-to-Screen-Franchises überhaupt: Und wenn er nicht zumindest sehenswert wäre, hätte es keine vier weiteren Teile gegeben, die es allesamt ins Kino geschafft haben.

„Resident Evil“ (auch bekannt als „Resident Evil: Genesis“) bekommt von mir 7 von 10 das Labor von Zombies aufräumenden und sich dabei ein paar Story-Freiheiten nehmende Punkte.


3 thoughts on “Resident Evil (Filmkritik)

  1. Mein erster Kontakt mit dem (laut dir nur Quasi) Horror-Genre. Ich kann mich noch heute daran erinnern wie ich mich im Kino gefürchtet habe, als der eine Zombi, der im Wasser schwebt die Augen öffnet. Hab ich schon ewig nicht mehr gesehen.

  2. Ich muss zugeben, dass der erste Film immer noch mein Lieblingsteil in der Reihe ist. Visuell war der zweite näher an den Spielen dran, aber dramaturgisch fand ich’s cool, wie im ersten erst nach und nach klar wurde, worauf das Szenario hinausläuft. Mein Lieblingschara ist und bleibt aber Jill Valentine!!! 🙂

  3. Bei Jill kann ich dir nur zustimmen, allerdings steht Leon bei mir noch eine Spur höher im Kurs.
    Vor allem nach Resident Evil 6 kann ich nur sagen – coolster Hund ever!

    (Im Film ist er langweilig)

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