Resident Evil: Damnation (Filmkritik)

Der neueste Auftrag des amerikanischen Spezialagenten Leon S. Kennedy, führt ihn in die „Ost-Slawische-Provinz“ wo er feststellen soll, ob im dort tobenden Bürgerkrieg, illegale „Biologisch-Organische Waffen“ (kurz BOW´s) eingesetzt werden. Sofort nach seiner Ankunft wird er jedoch von seinen Vorgesetzten aufgefordert, das Gebiet sofort wieder zu verlassen. Wild entschlossen das Geheimnis um diese immer seltsamer werdende Mission zu entlüften, missachtet Leon den Befehl und macht sich auf eigene Faust auf, seinen Kontaktmann zu treffen. Was folgt ist ein lebensgefährliches Abenteuer, bei dem Leon all seine jahrelange Erfahrung brauchen wird, um ein kleine Chance zu haben, jemals wieder aus der Sache heil herausskommen zu können.

Resident-Evil-Damnation

Dies ist der bisher zweite Animationsfilm zur beliebten Resident Evil Horrorvideospielreihe von Capcom. Regie führte der Japaner Makoto Kamiya, der bereits den ersten Teil „RE: Degeneration“ inszeniert hat. Während Milla Jovovich auf der großen Leinwand bereits zum sechsten Mal Zombies die Freude am untoten Dasein vermasselt und dabei immer mehr in Richtung hirnlose aber optisch beeindruckende Actionorgie abdriftet, sind die beiden Sony Pictures Animationsfilme ja eher als klares Fanfutter für die Horror liebenden Anhänger der Spiele gedacht. Die engere Bindung merkt man schon alleine daran, dass die englischen Sprecher im Film der beliebten Figuren Leon S. Kennedy und Ada Wong dieselben sind, wie im kommenden sechsten Teil der Spieleserie.

Die Story hier führt den Zuschauer in ein ziemlich realistisches Kriegsszenario, wie man es eins zu eins auch genauso irgendwo auf der Welt antreffen könnte. Politische Machtspiele, das Militär als Marionetten, die Zivilbevölkerung als Bauernopfer, dazu kommen dann noch die Widerstands/Freiheitskämpfer, die immer gewalttätiger werden, je mehr sie in die Ecke gedrängt werden. So weit so realistisch. Dazu gemixt wird dann die „Resident Evil“- Ebene, wo die BOW´s ins Spiel kommen. Wenn man sich das neueste Serum (wahrscheinlich von Umbrella) spritzt, dann kann man nämlich einige der Kreaturen kontrollieren, als Konsequenz verwandelt man sich zwar früher oder später selbst in einen Zombie, aber das war es (anscheinend) wert.

Hier wird dann auch mit der moralischen Ebene gespielt, weil der zweite neben Leon eingeführte Antiheld, ein ganz normaler Mann ist, der alles verloren hat. Nun will er eben die übernatürlichen Monster benutzen um die menschlichen Monster zu stoppen und riskiert dabei, nicht nur körperlich selbst ein Monster zu werden. Dies ergibt nicht nur schöne Spannungsmomente zwischen ihm und Leon, es entstehen so auch einige großartige Actionsequenzen als Kontrast zu den auch immer wieder aufblitzenden Horrorelementen. Für stylishe Oldschool Action und den nötigen Faktor Mysterie sorgt wieder mal Serienliebling Ada Wong, die undurchschaubar wie immer, einen für eine Animationsfigur doch recht beeindruckenden Sexappeal an den Tag legt.

Das alles endet dann in einem fulminanten Showdown, bei dem Leon und sein die BOW´s (die auf allen vieren unglaublich schnell krabbeln können, zwar keine Augen haben, dafür aber einen riesigen Mund, eine gefährliche Zunge und tötliche Krallen) kontrollierender „Freund“, gegen drei Meter große, furchteinflössende Killermutantensoldaten kämpfen müssen. Dass hier auch Benzintankexplosionen, Raketenwerfer und ein irgendwie lustig und effektiv zugleich genutzter Panzer zum Einsatz kommen, versteht sich da fast schon von selbst.

Dies ist also eine Abenteuer geworden, das optisch (auch in 3D wer will, ein paar Szenen sind eindeutig nur deswegen so gefilmt, damit dieser Effekt wirkt), atmosphärisch und actionmäßig überzeugen kann, zum Drüberstreuen gibt es auch einige zynische Sprüche von Leon, um in all der Düsterheit für ein paar Lacher zu sorgen. Es gibt aber auch noch einen Nebencharakter, der Spaß macht, da er gar so einfältig ist. Er hasst zwar Amerika, er liebt aber Dinge, die aus Amerika kommen. Dieser Kerl ist lustig und schrammt immer wieder haarscharf am nervig sein vorbei.

Fans der Spiele können hier also nicht wirklich was falsch machen, Fans der Kinofilme jedoch werden wohl nicht ganz das bekommen, was sie erwarten. Was bleibt ist ein gut animierter Resi-Film, der sich hinter anderen computergenerierten Genrebeiträgen wie etwa „Dante´s Inferno„, „Starship Troopers: Invasion„, „Halo Legends“ oder den „Dead Space“ Filmen, sicherlich nicht zu verstecken braucht.

Resident Evil: Damnation bekommt von mir 7/10 Tote und Lebende gleichermaßen vernichtende Empfehlungspunkte.


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