Die Bestimmung – Allegiant (Filmkritik)

Die Aufteilung der Bevölkerung in Fraktionen in der Stadt Chicago ist zusammengebrochen und nun hat Evelyn (Naomi Watts), die Anführerin der Fraktionslosen, die Herrschaft an sich gerissen. Doch mit der Auflösung der Gesellschaftsordnung verschwinden keinesfalls die alten Konflikte. Derweil weiß Tris (Shailene Woodley), dass die Welt nicht hinter den Mauern ihrer Heimatstadt endet und beschließt gemeinsam mit ihrem Freund Four (Theo James), ihrem Bruder Caleb (Ansel Elgort) und ihren Komplizinnen Christina (Zoe Kravitz) und Tori (Maggie Q) aus der Stadt zu fliehen …

allegiant

Schon länger mehr keinen so lahmen Film mehr gesehen. „Allegiant“ ist der vorletzte Teil der „Divergent“ Film-Reihe (Teil 1 Divergent, Teil 2 Insurgent). Im Sinne der Gewinn-Maximierung hat man sich entschlossen, die letzte Buchvorlage in zwei Filme zu unterteilen, womit sich keiner einen Gefallen getan hat.

Vor allem auch, weil dieser Film ziemlich gefloppt ist und in Amerika gerade mal 66 Millionen Dollar einspielte, was dazu führte, dass man den darauf folgenden Film um einiges billiger machen muss. „Allegiant“ ist übrigens gleich der zweite Flop für Lionsgate, denn auch „Gods of Egypt“ konnte am Boxoffice nicht überzeugen und spielte gerade mal 31 Millionen Dollar in den USA ein.

Die Macher sehen sich immer wieder genötigt, die Prämisse des Filmes zu wiederholen, wohl in dem Wissen, dass man die an den Haaren herbei gezogenen Erklärungen von einem Film auf den Nächsten wieder vergessen hat. Hier verlässt Tris Chicago, nur um gleich wieder vom Militär aufgegabelt zu werden. Dort verlässt sie sich auf alles was ihr erzählt wird, was eigentlich out of character ist, denn eigentlich ist Tris nur durch ihren Wissensdurst in diese Situation gekommen.

Es wirkt, also ob Shailene Woodley (Divergent) jedwede Hoffnung für dieses Franchise aufgegeben hätte. Die ganze Zeit über läuft sie mit steinerner Miene von A nach B und lässt sich von ihren Mitmenschen die für alle (Zuseher eingeschlossen) verwirrende Welt erklären. Ihre Passivität, die schon fast wie Apathie wirkt, macht es schwer sich als Zuseher mit ihr zu identifizieren, denn wenn die „Heldin“ im ganzen Film nicht viel zu tun hat, ist das einfach nur öde.

Man merkt einen deutlichen Unterschied zwischen ihrer Performance im ersten Teil und hier, denn wenn man sich nur diesen Film ansieht, könnte man meinen, dass sie eine echt schlechte Schauspielerin ist, was allerdings nicht der Fall ist. Viel eher scheint sie es zu bereuen, dass sie sich für dieses Franchise hat verpflichten lassen.

Tris‘ Beziehung zu Four ist hier quasi non existent – ein paar gestohlene Küsse hier und da müssen als Beweis dienen, dass die Beiden etwas füreinander empfinden, denn so haben die Schauspieler keinerlei Chemie. So ziemlich am Schlimmsten fand ich eine Szene in der Four (Theo James – „Underworld: Awakening„) jemanden absichtlich zurück gelassen hat und er dann meint: Tris weiß, dass ich das nie tun würde, daher weiß sie dass es eine Lüge ist.

Jeff Daniels (The Martian) als Neuzugang ist der typische, stereotype Bösewicht, bei dem es nun wirklich niemanden überrascht hat, dass er nicht der war, den er zu sein vorgab. Ist es tatsächlich so schwer, einen Charakter so zu inszenieren, dass man nicht von aller Weite sofort sieht, dass er nichts Gutes im Schilde führt? Noch dazu ist es ein wirklich schlechter Bösewicht, der seine Geheimnisse kaum für sich behalten kann, noch nicht einmal vor seinen eigenen Leuten.

Fazit: Die „Divergent“-Reihe hat mit allem Mitteln versucht, das nächste Hunger Games – Franchise zu werden, ist aber kläglich gescheitert. Während der erste Teil nicht mal so schlecht war, verstrickte man sich danach in konfuse Storylines, die für den Zuseher schwer nachvollziehbar sind.

Dieser Film bekommt von mir 3,5/10 weiterhin fraktionslosen Punkten.

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