Triple 9 (Filmkritik)

Die Gang, bestehend aus den Kriminellen Michael Atwood (Chiwetel Ejiofor), Russel Welch (Norman Reedus), dessen Bruder Gabe (Aaron Paul) und den beiden korrupten Cops Marcus Belmont (Anthony Mackie) sowie Franco Rodriguez (Clofton Collins Jr.), sind gerade mit einem Job für die russische Mafia fertig geworden, als sie auch schon zum nächsten genötigt werden.

Sie sollen in ein Regierungsbüro eindringen und Daten stehlen. Um genug Zeit für den Überfall zu haben, planen sie einen „Triple 9“, der den Tod eines Polizisten beinhaltet.

Triple 9

Regie bei diesem Film führt John Hillcoat (Die Strasse) und greift dabei auf ein Drehbuch von Matt Cook zurück. Cooks Geschichte schaffte es 2010 immerhin auf die Blacklist (= eine Liste der besten noch nicht verfilmten Drehbücher). Was die Darsteller betrifft durchlief das Projekt dann im Vorfeld die eine oder andere Änderung.

Hillcoat und Shia LaBeouf (Herz aus Stahl) wollten nach „Lawless“ erneut zusammenarbeiten, doch LaBeouf wurde letzten Endes durch Casey Affleck (Interstellar) ausgetauscht. Cate Blanchett (Cinderella) und Christoph Waltz (Spectre) waren ebenfalls für Rollen vorgesehen. Der Cast, der dann wirklich mit dabei ist, kann sich dennoch sehen lassen.

So finden sich neben Batmans kleinem Bruder unter anderem Chiwetel Ejiofor (Serenity), Anthony Mackie (Captain America 2), Woody Harrelson (Die Tribute von Panem), Aaron Paul (Need for Speed), Kate Winslet (Steve Jobs), Gal Gadot (Batman v Superman) und Teresa Palmer (Kill Me Three Times) wieder. Was soll da noch schief gehen?

Der Film beginnt mit einem Banküberfall der Gruppe um Michael Atwood. Sie holen sich den Inhalt eines Bankschließfaches und was vergleichsweise einfach klingt entwickelt sich zu einem rauen Action-Feuerwerk. Diese anfängliche, gut zehn Minuten dauernde Sequenz ist perfekt inszeniert, hat dennoch etwas Eigenständiges und lässt dabei das Herz des Zuschauers schneller schlagen.

Als Michael den Inhalt des Schließfaches an seine russische Auftraggeberin aushändigt, erwartet ihn statt der ausgemachten Bezahlung bereits der nächste Auftrag. Das Problem dabei ist, dass der Auftrag scheinbar unmöglich ist. Aus der Not plant das Team einen „Triple 9“ und damit den Tod eines unschuldigen Polizisten.

Die weitere Geschichte wird dann zunehmend komplizierter, bedingt durch den Umstand, dass hier scheinbar jeder seine eigenen Pläne hat. Man versucht den Charakteren, zumindest den wichtigsten, eine kurze Hintergrundgeschichte zu verpassen, scheitert dabei aber zum großen Teil. Sie hinterlassen keinen Eindruck und irgendwie sind sie dem Zuschauer dann am Ende weitgehend egal.

Eine zu enge Verbindung zu einem Charakter sollte man hier allerdings auch nicht aufbauen da (Achtung Spoiler!) mit wenigen Ausnahmen zum Schluss alle ins Gras beißen (Spoiler Ende). Hier liefern scheinbar alle eine stumpfe Performance ab, was vor allem dann schade ist wenn man bedenkt, dass man hier durch die Bank gute Schauspieler vor sich hat.

Was den Film dann doch vor der Belanglosigkeit rettet sind die durchgehend gelungenen Actionszenen und die dichte Inszenierung. Es ist immer etwas los und durch die breit gefächerte Erzählstruktur, auch wenn man es meiner Meinung nach übertrieben hat, wird einem erstens nie langweilig und zweitens hat man selten das Gefühl zu wissen was als nächstes passiert.

Alles in allem ist „Triple 9“ ein Film mit gelungenen Actionszenen und einer zu komplexen Geschichte, dem es gut getan hätte mehr Focus auf seine Charaktere zu legen. Wer an dieser Stelle ein Happy End erwartet ist allerdings klar falsch.

Der Film „Triple 9“ bekommt 6/10 den unmöglichen Auftrag schaffende und dabei über Leichen gehende Empfehlungspunkte.


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