One More Time (Filmkritik)

Jude (Amber Heard) hat genug von ihrem Leben in der großen Stadt und zieht daher vorübergehend bei ihrem Vater Paul (Christopher Walken) ein. Paul war in seinen jungen Jahren ein Schmusesänger und versucht nun seine Karriere wieder aufleben zu lassen. Der Grund – er hat seinen ersten eigenen Song geschrieben…

one more time

Komplett ohne Vorwissen einen Film anzusehen kann schon mal ins Auge gehen und ich muss sagen, „One More Time“ hätte ich sicher nie eine Chance gegeben, wenn ich genau gewusst hätte, worum es nun abgesehen davon, dass Musik vorkommt, geht.

Die Handlung ist schwer zu erklären, vor allem weil sie sehr dünn und weit verzweigt ist und eigentlich nirgendwo hin führt. Jude will Karriere machen, aber auch nicht, denn sie kriegt ihren Arsch einfach nicht hoch, woran sie gerne mal ihrem Vater und seiner Abwesenheit während ihrer Kindheit die Schuld gibt. Corinne ist ihre Schwester, der von ihrem Vater gesagt wird, dass sie mehr oder weniger eine talentfreie Zone ist, was das Singen betrifft.

Sie ist mit Tim verheiratet, der mal was mit Jude hatte, bevor er mit Corinne ein Kind bekam. Zwischen ihm und Jude knistert es immer noch. Jude vögelt durch die Gegend, etwas, dass sie mit ihrem Vater, dem Schnulzen-Sänger Paul gemeinsam hat. Der will mit mehr als 70 Jahren noch einmal durch starten, denn er hat seinen ersten eigenen Song geschrieben, scheint aber keine Ahnung davon zu haben, wie das Business heutzutage eigentlich läuft.

Dass Christopher Walken singen kann, wissen wir seit „The Jungle Book“ wo er die Rolle des Affenkönigs Louie sprach und auch das Lied „I wanna be like you“ sang und seine Sache sehr gut machte. Um Walken war es die letzten Jahre doch relativ still geworden und er war kaum noch in kommerziell erfolgreichen Filmen zu sehen. Er spielt Paul mit viel Gefühl, man weiß aber nie ob er ein Mann mit Visionen oder Illusionen ist und das nervt stellenweise auch. Äußerst seltsam fand ich auch, dass er es für nötig befand, seinem 10 Jahre alten Enkel Pornomagazine zu geben und ihm das Pokern beizubringen.

Amber Heard (Magic Mike XXL) als seine Tochter, die sich selbst den Namen Jude gegeben hat (ihr eigentlicher Name war Starshadow) fand ich nicht sonderlich sympathisch. Sie wirkt nicht liebenswert und man möchte ihr an einigen Stellen an liebsten den Mund zu halten um zu verhindern, dass so manche deplatzierten Äußerungen eben diesen verlassen. Die talentierte Sängerin kaufe zumindest ich der Schauspielerin auf keinen Fall ab, denn wenn man sie singen hört, klingt das nach unterem Durchschnitt. Ich gehe hier aber natürlich nur nach meinem eigenen Geschmack und vielleicht gefällt es ja jemand anderem.

Kelli Garner (Pan Am) als Corinne fand ich sehr gut. Man konnte ihren Zorn und ihre Komplexe förmlich hinter ihrer sorgsam gepflegten Fassade brodeln sehen wenn man genau hin sah und ihre Chemie sowohl mit Walken als auch Heard war sehr gut. Hamish Linklater (Battleship) als ihr Ehemann Tim war eigentlich sehr farblos. Er hatte weder mit Garner noch mit Heard irgendeine Art von Leinwand-Chemie und man kann sich absolut nicht vorstellen, was die beiden Mädels an dem Langeweiler finden bzw gefunden haben.

Fazit: Walken rettet durch seine Performance den Film vor dem kompletten Untergang. Deswegen ist „One More Time“ noch lange kein guter Film.

Dieser Film bekommt von mir 4/10 unmusikalische Punkte.


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