Kristen Parker (Patricia Arquette) wird aufgrund eines Suizidversuches in eine Therapieeinrichtung eingewiesen. Dort nimmt sie an einer Gruppentherapie teil. Alle Jugendlichen haben das gleiche Problem: Sie haben Suizidversuche hinter sich, behaupten aber, dass sie dazu von einer Gestalt mit einer Hand aus Rasiermessern, rot-grünen Pullover, Hut und verbranntem Gesicht in ihren Träumen dazu gezwungen wurden (Robert Englund).
Ein Glück für die Gruppe, das Traumforscherin Nancy Thompson (Heather Langencamp) zur Stelle ist, die vor ein paar Jahren bereits mit dem Albtraum-Monster zu tun hatte. Sie kann die Gruppe vereinen und bringt ihnen bei, dass sie in ihren Träumen mehr Macht haben, als sie glauben …
Chuck Russel hat die „Nightmare“-Reihe mit Unterstützung von Wes Craven, Bruce Wagner und Frank Darabont („Der Nebel„, „Die Verurteilten“, „The Green Mile“, „The Walking Dead“-Serie) wieder zurück auf die richtige Spur gebracht. Zum Glück. Der dritte Teil der Reihe geht wieder zurück zu den Ursprüngen der Reihe. Anstatt dem (unerwarteter weise sehr erfolgreichen) zweiten Film zu folgen, schließt man mehr oder minder an den ersten Teil an. Dass Nancy zurückkehrt ist eine gute Sache. Auch die Idee, sich mehr auf die Albträume der Figuren zu konzentrieren war sehr gut. Bereits der Beginn des Films zeigt sehr gut, dass die Macher verstanden haben, worauf es in den Nightmare-Filmen ankommt.
Neu ist, dass dieses Mal auch der (schwarze) Humor nicht zu kurz kommt, denn Freddy ist zwar bösartig und gemein, aber auch immer mit wenig Sarkasmus bei der Sache. Die Idee, dass alle Träumerinnen und Träumer auch besondere Fähigkeiten haben, gefällt mir sehr gut. Dies ist allerdings auch der Teil, der sich vom Horror weg bewegt und mehr in Richtung Fantasy-Film geht. Von hier an, ist es wichtiger coole und surreale Ideen und Szenarien zu erzeugen als einen wirklich Horrorfilm zu machen. Der sexuelle Subtext aller Horrorfilme (Hallo, Jason) ist zurück und Freddy nutzt die speziellen Eigenschaften der jeweiligen Charaktere, um sie auszuschalten.
So wird der Junge, der im Rollstuhl sitzt von einem ebensolchen Teil (auf Folterkeller-Style) angegriffen. Bei der ehemaligen Drogenabhängigen verwandelt sich der Krallenhandschuh in Spritzen und der Hauptcharakter namens Kristin (die erste Rolle von Patricia Arquette), die unter den alkoholisch-sexuellen Eskapaden ihrer Mutter leidet, wird von einem übergroßen Phallus-Wurm mit Freddy Kopf angefallen.
Es hat sicherlich gut getan, dass Wes Craven wieder mit dabei war. War Teil 1 der Film über eine Einzelkämpferin, so ist Teil 3 der Beginn der „Gruppe“. Nur zusammen können sie Freddy besiegen. Auch wenn die Reihen ziemlich rasch und ziemlich kreative ausgedünnt werden, so steht dennoch im Zentrum, dass hier alleine niemand eine Chance hat.
Chuck Russel, dessen erste Film das war, hat später den genialen „Die Maske“ mit Jim Carrey, das (sehr gelungene) „Der Blob“-Remake und Arnies „Eraser“ gedreht – genauso wie den ersten „The Scorpion King“. Der Mann weiß schon sehr genau, was das jeweilige Publikum sehen will. Vor allem „Die Maske“ kommt mit seinen schrägen Ideen sehr nahe an die kreative (und bunte) Viefalt von „Dream Warriors“ heran.
Im Grunde fühlt sich der dritte Teil der Nightmare-Reihe an, wie ein Table-Top-Rollenspiel. Es gibt die Charaktere, die Gruppe, die Aufgabe und einen Dungeon-Master, der hier eben Freddy ist. Das Spielfeld ist Freddys Haus, das hier eine besondere Rolle einnimmt und den Weg für alle weiteren Filme der Reihe ebnet.
Die Effekte – obwohl alt –sind zu einem großen Teil sehr gut gelungen und sehen auch heute noch gut aus. Die Plastilin-Puppe in Freddy-Gestalt, der Wurm, das Stop-Motion-Skelett am Ende des Films. Alles alt, aber immer noch gut ansehbar. Zumal es wohl kaum jemanden gibt, der sich diesen Film aufgrund des Horrors anschauen wird. „Nightmare 3“ ist mehr ein guter Abenteuer/Fantasy-Film, den man sich ansieht, weil man wissen will, welche coolen Ideen, die Macher noch einbauen werden.
Das Schauspiel deckt alle Anforderungen ab – die Standards waren damals allerdings auch noch andere, wie man offen zugeben muss. Was heutzutage als hölzern durchgeht, war damals noch völlig okay. Patricia Arquette („True Romance“, „Lost Highway“, „Ed Wood“, „Little Nicky“, „Boyhood“, etc) hat ihren Weg dann ja gemacht. Witzig auch, dass Laurence Fishburne (noch unter dem Vornamen Larry) eine sehr nette – mehr oder weniger – Nebenrolle als Pfleger Max innehat. Mittlerweile dürfte der Mann wohl allen bekannt sein als Morpheus in den Matrix-Filmen, „The Colony“, „Man Of Steel“ und vielen anderen.
„A Nightmare On Elm Street 3: Dream Warriors“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, die Franchise wieder auf Spur bringende und um ein paar Facetten erweiternde, Punkte.
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