Es ist SPRING BREAK – und wohin fährt man da? In die Berge, in den Schnee und dort feiert man dann Party, weil endlich Ferien sind. Aber nicht nur junge, knackige StudentInnen sind da, sondern auch – klar – ein Ex-Marine, der „alte Dorfirre“, ein korrupter Bürgermeister, ein altgedienter Sheriff und ein karrieregeiler Dorf-Halbstarker. Aber all das wäre nicht wichtig, wenn nicht auch noch die alte Legende wieder zum Leben erweckt worden wäre … welche alte Legende?
Nun … es lebt ein Geist im Berg, der vor vielen Jahren durch irgendwas besänftigt wurde und nun ist er zurück und frisst alles, was sich ihm in den Weg stellt … in der Form von Haien, die sich durch den Schnee bewegen, wie „normale“ Haie durchs Wasser.
Es ist kaum zu glauben, wohin man Haie überall bekommt. Langsam wird es ja schon unheimlich. Da haben wir die Viecher im Wasser (2-Headed-Shark-Attack, Shark Attack), in Flüssen (Jurassic Shark 2), bei Überschwemmungen (Malibu Shark Attack), als Halb-Dinosaurier (Dinoshark), als Riesenhaie (Mega Shark 1, 2 und 3), in Sümpfen (Swamp Shark), im Sand (Sand Sharks), sogar in Tornados (Sharknado), als Geister (Ghost Shark) und jetzt sogar schon im Schnee – von Halb-Haien/Mutationen wie zB „Sharktopus“ oder „Super Shark“ jetzt mal gar nicht groß zu reden.
Was alle diese Filme bis zu einem gewissen Grad gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass sie Trashfilme sind. Mal mehr und mal weniger gut gelungen, mal mehr und mal weniger witzig und/oder blutig und/oder beides. Und sehr viel mehr an Varianten geht nicht. Ich glaube nicht, dass es irgendein Tier auf der Welt gibt, dass in den letzten Jahren öfter als Bösewicht in diesen Filmen missbraucht wurde, als der Hai.
Bei „Avalanche Sharks“ ist die Sache halt wieder zu einhundert Prozent auf „Trash“ gestimmt. Von der Prämisse ausgehend bis hin zu völlig durchgeknallten Szenen (Ich sage nur: „Love. I know the answer. It’s love. The answer is loooooove!“), werden hier alle Klischees bedient und in den meisten Fällen funktioniert das auch sehr gut. So schafft man es mühelos Bikinigirls einzubauen (auch bekannt als Pistenhäschen), die sich im Whirlpool sonnen, ein streitendes Pärchen (gehört auch dazu), den Ex-Marine, der dann aufräumt und gleich mal ein paar Macho-Sprüche raushaut, sowie die ungläubigen Dumpfbacken, die nicht glauben, dass es diese Biester gibt und dann selbst zu Futter werden.
Ich kann jetzt nicht sagen, dass die Sache an sich gut gespielt ist, aber mit Sicherheit hatten alle ihren Spaß an der Sache. Die Dinger sind halbwegs gut animiert und die Momente in denen die „Snow Sharks“ – wie der Film bei uns heißt – auftauchen, sind durchwegs nett getimt. So wird zum Beispiel ein Herr gerade mit ein wenig Aussicht auf nackt Haut belohnt (oder zumindest steht er kurz davor) und bevor es so weit kommt, macht es schnappt – etwas hängt am Fuß der Holden – oh, Schreck – und weg ist sie.
Oder gleich am Anfang, als ein Snowboarder sich an einem Baumast aufspießt, sich mühsamm wieder runter zieht und murmelt „Halb so wild. Ein Pflaster wird es schon richten.“ Wirft einen Blick nach unten, merkt, dass der Ast doch halbwegs groß war. „Halb so wild. Ein bisschen nähen wird es schon richten.“ Kippt um. Der Hai kommt. Ende und aus Maus.
Alles in allem kann man „Snow Sharks“ also keinen großen Vorwurf machen, außer seiner Berechenbarkeit, da wirklich alles genauso nach Plan eintritt, wie man es erwartet. Von zwei Dingen abgesehen: Gegen Ende gibt es einen wirklich coolen Dialog, der damit beginnt, dass eine Frau sagt: „Wir müssen unsere Sachen holen“ und vor allem – wie die Biester besiegt werden ist köstlich. Es geht leider im Actionallerlei ein wenig unter, wie nebensächlich und unbeabsichtigt das eigentlich passiert. Man kann sagen: Es überleben ein paar Leute, einfach, weil jemand Respekt vor der Natur und Traditionen hat.
Dass es – je länger der Film dauert – immer absurder wird und im Finale schon mal mit einem Holzstock auf die Biester eingedroschen wird (die sonst immer mit einem Bissen die Leute verschlingen), während ein paar Leute zu Fuß fliehen und immer noch Zeit für einen Abschiedskuss bleibt, während der Hai immer wieder zuschnappt – das ist dann nur noch wie zu erwarten – der antiklimatische Schluss. Und auch der ist ja für Trashfilme durchaus üblich. Außerdem scheint jemand vom Filmteam vor kurzem eine GoPro-Actionkamera bekommen zu haben – anders kann ich mir die unnötigen (aber stylischen) Aufnahmen zwischendurch nicht erklären.
„Snow Sharks“ bekommt von mir 6,5 von 10, aus der Prämisse immerhin ein paar Witze rausholende, Punkte.
Best-Of-Worst-Case-Urteil (Trashfaktor: Story):
Ein durchschnittlicher Trashfilm mit vielen geklauten Elementen, der jetzt nicht per se etwas falsch macht, aber nach Filmen wie „Ghost Shark“ oder „Sand Sharks“ leider zu wenig neue und vor allem witzige Ideen bietet, um wirklich super zu sein.
Fazit: Macht nicht viel falsch und macht auch Spaß, ist aber ein wenig innovationslos.
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Hört sich ja richtig lustig an!
Den merke ich mir mal vor 😀
Vielleicht gibt’s den auf Netflix oder Maxdome.