Shotgun Wedding (Filmkritik)

Die ultimative Location auf einer privaten Insel in den Philippinen. Für Tom (Josh Duhamel) ist der Anspruch mit seiner Liebsten Darcy (Jennifer Lopez) die perfekte Hochzeit zu feiern, mit viel Stress und Selbstzweifeln verbunden. Weder seine Eltern noch ihr Vater und ihre Mutter machen die Sache wirklich leichter, denn jeder hat seine eigenen Vorstellungen, wie das hier ablaufen soll (von den individuellen Problemen mal ganz abgesehen).

Als auch noch der attraktive und äußerst charmante Ex-Freund (Lenny Kravitz) von Darcy zu den Feiernden stößt, denkt Tom, es könnte nicht schlimmer kommen. Falsch gedacht, denn kurz darauf stürmen Piraten die Insel, nehmen alle Gäste als Geisel und nur Tom und Darcy entgehen vorerst der Gefangennahme. Wenn sie aus der Sache wieder heil heraus wollen, heißt es reibungslos zusammenarbeiten für das zukünftige Paar, dass sich gerade so schön zerstritten hat…

Erstmals wurde dieser Film bereits im Jänner 2019 angekündigt und damals sollte Ryan Reynolds (The Adam Project) die Hauptrolle übernehmen. Der zog sich dann in die Rolle des Produzenten zurück und Armie Hammer (Wounds) wurde als sein Nachfolger ausgesucht. Der wiederum verlor den Part dann durch die Skandale rund um seine Person und schließlich zwei Jahre später, wurde Josh Duhamel gecastet. Mitte 2022 sollte der Streifen dann endlich ins Kino kommen, doch er wurde an Amazon Prime verkauft, wo er nun seit Ende Jänner 2023 läuft.

Regie führte der auf Komödien abonnierte Jason Moore (Pitch Perfect, Sisters) und genau diesem Genre entspricht dies auch im Kern und davon lebt der Film auch. Um genau zu sein eigentlich nur von dem Hin un Her bzw. den Streitgesprächen und witzig romantischen Momenten zwischen den beiden Hauptfiguren. Dazwischen gibt es etwas Action und auf zahlreiche schräge aber in Summe dennoch liebenswerte Nebencharaktere, wurde ebenso nicht vergessen.

Natürlich ist es für den eigenen Spaß beim Betrachten 100 Prozent notwendig, nicht auf Logik zu achten, sondern viel lieber gleich sein Gehirn mit auf eine Insel zu schicken. Das ist aber bereits im Trailer klar zu erkennen, also keine echte Überraschung. Bei einem Abenteuer der Marke „Eskapismus“, ist das auch durchaus legitim. Dass das Geplänkel funktioniert, liegt sicherlich auch daran, dass man Tom und Darcy durchaus sympathisch findet, weil sie einfach normale Menschen mit normalen Problemen sind.

Na gut, Jennifer Lopez (Parker) ist im echten Leben keine Durchschnittsperson und mit ihren über 50 Jahren, sieht sie richtig gut aus (egal wie viel da nun künstlich nachgeholfen wurde) und ist trainiert, ihr Aussehen wird dann aber gleich in einer Unterwäsche-Szene zur Sprache gebracht und so ragt ironisch die Metabene hinein, was selbstverliebt wirken hätte können, aber durchaus reflexiv rüber kommt.

Ihre Darcy ist emotional und loyal und möchte es allen Liebsten um sie herum recht machen, was natürlich zum Scheitern verurteilt ist. Josh Duhamel (Blackout) als Tom hat eine gute Chemie mit ihr und seine Aktionen und Antworten auf ihre Sprüche, das ist zwar seicht (passt also zum Gesamtbild), aber auch witzig. In Nebenrollen tauchen bekannte Gesichter wie Jennifer Coolidge (Austenland), Cheech Martin (From Dusk Till Dawn) oder Lenny Kravitz (The Hunger Games) auf und haben allesamt sichtlich ihren Spaß.

Situationskomik, gut aufgelegte Stars, ein wenig Action und eine Location, die Urlaubsstimmung verbreitet. Ich wollte wieder mal etwas ansehen ganz ohne Anspruch, zum Abschalten und um unterhalten zu werden. Das ist im besten Fall dann auch genau das, was der Film ist oder auslösen kann. Lopez ist ja als nächstes als knallharte Lady ohne Ironie für Netflix als „The Mother“ unterwegs, mal sehen wie gut das dann funktioniert.

„Shotgun Wedding“ bekommt von mir 5/10 die Wichtigkeit einer Hochzeit vom Brautpaar und nicht den Gästen abhängig machende Empfehlungspunkte.


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