Castlevania – Season 4 (Serienkritik)

Alucard (James Callis) hat sich zurückgezogen in sein Schloss. Die Vorkommnisse aus Staffel 3 haben ihn noch verbitterter werden lassen. Aber dann erreicht ihn ein Hilferuf aus einem nahe gelegenen Dorf und er rafft sich noch einmal auf, um anderen zu helfen. Und das wird sein Leben drastisch verändern …

Währenddessen hadern Belmont (Richard Armitage) und Sypha (Alejandra Reynoso) noch immer damit, die Pläne für Draculas Rückkehr nicht früher erkannt zu haben. Auf ihren Reisen folgen sie weiteren Spuren und die Hinweise verdichten sich: Der Verschwörer waren nicht allein. Da lauert etwas ganz Großes in der Dunkelheit …

Währenddessen überschlagen sich im Hintergrund die Ereignisse, denn alle relevanten Charaktere kommen ihren Zielen näher und infolge dessen prallen Mächte aufeinander, wie die Welte es noch nicht erlebt hat …

Ich wusste nicht, dass Staffel 4 die letzte Staffel von Castlevania sein sollte. Allerdings dachte ich mir nach der ersten Episode bereits, dass es in diese Richtung gehen könnte, denn was allein in dieser Folge an Action geboten wird findet man (fast) in der gesamten dritten Staffel nicht. Retrospektiv kann ich nur sagen: Staffel 3 war die Ruhe vor dem Sturm.

Und was für ein Sturm.

Denn es werden tatsächlich so gut wie alle offenen Fragen beantwortet und die Treffen der Charaktere sind wirklich actionreich und rasant choreagraphiert. Sypha darf wieder zeigen, wie gut sie mit Magie umgehen kann, Belmont beweist, warum er der Monsterjäger ist, der er eben ist und Alucard schwingt sich dank Greta, die quasi Bürgermeisterin des oben erwähnte Nachbardorfs ist, zu neuen Höhenflügen auf und zeigt ebenfalls was er drauf hat. Die gute Greta übrigens ist ein grandioser Neuzugang und es braucht keine fünf Minuten und man mag diese Frau.

Auch neue/alte Bekannte sind natürlich wieder da. Zum Beispiel Saint Germain, der eine wesentliche Rolle für die Handlung spielt. Es gibt mehrere(!) Showdowns und, ich würde es zumindest so nennen, Bossfights, die allesamt ziemlich cool sind. Die Showdowns allerdings, die sind ein Wahnsinn. Die Choregraphie ist großartig und die Animationen sind ebenfalls erste Sahne. Der wohl genialste Showdown passiert allerdings ein bisschen bald und hat mit dem Finale nichts am Hut. Sicher: Er bedeutet das Ende des Handlungsbogens für zwei extrem relevante Charaktere und das wird richtig zelebriert, ohne auch nur irgendwie langweilig zu sein. Ich fand ihn sogar besser als das an sich epische Finale, was allerdings daran liegt, dass ich eine der beiden aufeinandertreffenden Figuren einfach extrem kultig finde.

Was soll ich sagen: Alle Handlungsstränge werden gelöst. Der Aufbau bzw. die Motivation des „neuen Bösewichts“ fand ich ein bisschen … konstruiert, aber das war mir dann halbwegs egal, weil ich – wie schon erwähnt im Review zu Staffel 3 – nach dem hochemotionalen Ende von Staffel 2 die Serie eh primär wegen der Figuren gucke. Und die bekommen alle(!) ihren Moment im Scheinwerfer.

Das Finale ist Action pur, haut allerdings emotional nicht so rein, wie es könnte, denn dazu kommen zu viele Figuren vor und es wird zu viel Action betrieben. Es ist sogar so, dass ich das erste Mal bei dieser Serie anmerken muss, dass die Herkunft aus einer Computerspielreihe offensichtlich wird (so gibt es vor dem Endgegner noch kleinere Gegener, etc). Und auch wenn diese Kämpfe primär dazu dienen, zu zeigen, wie gut eine bestimmte Gruppe von Leuten immer noch als Team agieren kann, so war es mir in Summe dann dennoch fast schon ein wenig zu viel.

Was ich super fand ist, dass es nach dem Endkampf nicht sofort vorbei ist, sondern wir sehen, was danach noch passiert und wir uns in Ruhe von so gut wie allen noch lebenden (mit einer Ausnahme) Charakteren verabschieden können und in etwa wissen, wohin diese sich entwickeln werden.

Und das Ende vom Ende war dann so, dass es retour geht und einen tollen Bogen zum Anfang der Serie macht. Gefällt mir. Gefällt mir außerordentlich gut. Vor allem die Synchrosprecher*innen legen sich nochmals richtig ins Zeug und man konnte mit Malcolm McDowell auch für Staffel 4 wieder jemand verpflichten, der sich diesbezüglich ebenfalls in die ohnehin schon großartige Riege an Darsteller*innen einreiht.

„Castlevania“ ist und bleibt die bis jetzt mit Abstand beste Umsetzung eines Videospiels in Serien/Filmform.

„Castlevania – Season 4“ bekommt von mir 9 von 10, alles zu einem runden Ende bringende, Punkte.


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