Eclipse: Kampf der Magier (Filmkritik)

Aleks (Alexander Petrov) ist ein Frauenheld, der sich mit kleinen Tricks über dem Wasser hält. Als er bei einem Autounfall die Werbetafel eines Geschäftes zerstört, lädt er die ihm sehr sympathische Tanya (Diana Pozharskaya) und deren Mutter als Entschädigung in die TV-Show Kampf der Magier ein, für die er arbeitet.

Da ein Artist dabei ausfällt, übernimmt Aleks spontan die Rolle des Schamanen. Während seiner Vorstellung belegt er dabei Tanya unabsichtlich mit einem Fluch. Wer hat ihm diese Kräfte verliehen, wie kann er diese Aktion rückgängig machen und überhaupt er glaubt doch gar nicht an Magie, also was soll der ganze Blödsinn nur bedeuten? Alles halb so schlimm, hätte er sich nur nicht in Tanya verliebt…

Der nächste Ausflug von mir in die Welt der modernen, russischen SciFi/Fantasy Abenteuer und ich muss sagen, im Gegensatz zu Attraction zuletzt, kann ich Eclipse nur als Guilty Pleasure empfehlen, wobei das Phänomen mit dem „so schlecht dass es wieder lustig ist“, dem Film auch nicht ganz gerecht wird. Ich muss nicht immer alles logisch finden, um einen Film zu mögen und ich schlucke so einiges ohne Gegenfrage, was mir so auf der Leinwand präsentiert wird, doch manchmal sind meine Fragen doch zu bohrend.

Jetzt ganz ohne zu spoilern, aber was der sogenannte Böse hier aufführt, ist nicht nachvollziehbar. Schon gar nicht, wenn man die Art und Weise betrachtet, mit der er vorgeht. Das wäre sicher viel leichter auch gegangen, aber seht am Besten selbst und schüttelt dann ungläubig den Kopf. Eine Show im Fernsehen, bei der Magier ihr Können zeigen, die von einem Großteil der Zuschauer für Tricks gehalten werden, wo jedoch viel mehr dahinter steckt da hinter den Kulissen ein wahrer Machtkampf zwischen Gut und Böse passiert.

An sich keine schlechte Idee, das Kräftemessen wird jedoch nur kurz gezeigt und ein paar mal angedeutet. Diese Sequenzen sind durchaus gelungen, witzig, schön zum Ansehen und effektiv zugleich, das beschreibt sie wohl am Besten. In Wahrheit ist dann aber wohl die grundsätzliche Aussage, dass Liebe stärker ist als Magie. Das ist schön. Und kitschig. Und wirkt naiv. Aber egal, denn da ist ja noch die Idee mit dem Keuschheits-Fluch und den Gesichtern der alten, entstellten Damen, die ihr Gegenüber sieht wenn er ihr zu nahe kommt.

Da ist die Sexszene, auf die alle sehnsüchtig gewartet haben (oder so ähnlich) schnell Geschichte. Das finde ich dann übrigens doch so daneben, dass es wieder eine Freude ist zuzusehen, wie Aleks etwa versucht seine Tanya zu küssen, sich aber leider zu sehr vor ihr ekelt. Ich gebe zu, das Gleiche präsentiert als amerikanischer Film wäre sicherlich nur furchtbar, aber die Russen sind bei mir frisch und anders genug, dass ich ihnen (noch) einiges verzeihe bzw. es einfach anders wirkt. Gut gewählt ist dann vor allem der Hauptdarsteller.

Den kenne ich aus Attraction und er heißt Alexander Petrov. Vor kurzem habe ich ja mit meinem Kollegen Fireagent darüber gesprochen, dass die meisten Schauspieler sowieso immer „nur“ Versionen von sich selbst spielen, weil sie das einfach am Besten können. Das soll nun überhaupt nicht deren Leistung schmälern, denn man muss das auch erst einmal bringen können vor der Kamera. Petrov ist eben genau der Typ, der einerseits lockere, den schönen Damen zugeneigte, der dann aber doch auch einige mehr Ecken und Kanten hat, als man meinen könnte (plus Abgründe und dennoch dem Herz am rechten Fleck).

Vor allem wegen ihm hatte ich dann meinen Spass, denn man gönnt ihm ein Happy End. Immerhin tut er ja alles, um seine Fehler wieder gut zu machen, stellt sich aber einigermaßen unbeholfen an. Diana Pozharskaya als seine bald besser Hälfte Anya kann da nicht ganz mithalten, wobei sie dieses nette Außenseiter Mädchen, sehr gekonnt vermittelt. Was zickige Frauen und bedeutungsschwanger dreinschauende Magier betrifft, ist das restliche Casting ebenso sehr gelungen ausgefallen.

Insgesamt daher ein sehr kurzweiliger, nicht besonders logischer aber auf eine gewisse schräge Art charmanter Film, den man vor allem keinesfalls ernst nehmen sollte, um mit ihm irgendwas anfangen zu können. Die Darsteller sind gut, auch die rar eingesetzten Effekte und die Anleihen bei den großen Vorbildern der USA, unverkennbar. Was nicht bedeuten soll, dass man glauben soll wenn auf der deutschen Blu-Ray „Für Fans der Die Bestimmung und Harry Potter Reihen“ drauf steht, denn das weckt nur falsche Erwartungen (das Problem haben übrigens andere aus dem russischen eingedeutsche Cover auch, also einfach ignorieren).

„Eclipse“ bekommt von mir 6/10 den Fluch der Keuschheit mit Liebe austreibende Empfehlungspunkte.

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