The Scorpion King 3: Kampf um den Thron – Battle for Redemption (Filmkritik)

Nach der Ermordung seiner geliebten Ehefrau Cassandra, hat der Scorpion King Mathayus (Victor Webster) sein gesamtes Königreich verloren. Da er sich die Schuld an all dem gibt, befindet er sich seither auf der Flucht vor seiner Vergangenheit und verdient sein Geld als Auftragskiller. Von König Horus (Ron Perlman) bekommt er den selbstmörderischen Auftrag, das Reich des befreundeten Herrschers Ramusan (Temuera Morrison) solange gegen Horus blutrünstigen Bruder Talus (Billy Zane) zu verteidigen, bis der König persönlich mit seiner Armee einmarschieren wird. Genau die richtige Aufgabe für Mathayus, der nach eigener Einschätzung nichts mehr zu verlieren hat.

The Scorpion King 3 Film

Jaja, wie schreibt doch die imdb (InternetMovieDataBase) so schön: „This film is a sequel to a prequel to a prequel of a sequel of a remake“. Alles klar? Nun mal das Ganze von vorne: Im Jahre 1999 kam „Die Mumie“ in die Kinos, ein Remake eines Filmes aus den 30er Jahren. 2001 folgte die Fortsetzung, in der die Figur des Scorpion King erstmals in die Franchise eingeführt wurde. 2002 bekam Dwayne Johnson dann mit „The Scorpion King“ seinen eigenen Film, der die Vorgeschichte zur Mumie 2 ablieferte. Nur mehr auf DVD kam 2008 „Scorpion King – Aufstieg eines Kriegers“ auf den Markt, mit Michael Copon in der Hauptrolle war dies nun wiederum die Vorgeschichte zum ersten Scorpion King Film.

Der nun neu erscheinende Scorpion King 3, ist die Fortsetzung zum ersten Scorpion-Teil. Regie führte Roel Reine, der nach „The Marine 2“ und „Death Race 2“ wohl schon ein kleiner Profi darin ist, DVD-Fortsetzungen von Kinohits zu produzieren (gerade arbeitet er übrigens am dritten Teil der Death Race-Franchise). Gedreht wurde kostengünstig in Thailand, da das Budget mit 5 Millionen Dollar ja sogar noch 1,5 Millionen unter dem kürzlich von mir gesehenen Action-Schwertkampf-Fantasy-Trash „Schwerter des Königs: Zwei Welten“ lag. Was nun daraus geworden ist? Nun, der wohl größte Unfug und Mythen- Mischmasch, den ich seit dem „Kampf der Titanen“ Remake gesehen habe.

Bevor meine nächsten Worte nun als schreckliches Geschimpfe gewertet werden muss ich noch loswerden, dass ich ziemlich Spass hatte bei diesem Film. Er ist eben genau so schlecht, dass beinahe jede coole Szene einen lächerlichen Beigeschmack hat. Römer, Griechen, Chinesen, Thailänder, Inder, eine ansprechend exotische Rassenvielfalt ist hier zu bewundern, wobei der eigentlich ägyptische Ursprung der Scorpion King Handlung, völlig verloren geht. Auch die Kostüme deuten auf unterschiedlichste Herkunft hin: die bösen Soldaten sehen teilweise aus wie Römer, die guten Verbündeten wie Bauern mit Kutten übergestreift und zum drüberstreuen gibt es dann auch noch einen Barbaren und viele kleine Ninjas. Jaja, Ninjas sind immer cool.

Das Verhalten der sogenannten Soldaten im Kampf ist ebenso – sagen wir mal sprunghaft – wie die Schnitte zwischen einigen Szenen. Große epische Musik, langsame Schwenks über die „riesigen“ Armeen. Zack, der Kampf beginnt. Ein paar harmlose Schwerthiebe später kommt ein Szenenwechsel zu Mathayus, der dann ein paar Ninjas mitten in das eben beschriebende Schlachtgeschehen verfolgt. Man sieht daraufhin nur mehr seinen Fight im Vordergrund und als dieser verloren ist, ist ohne Worte und ohne einen klaren Gewinner der ganze Kampf wieder vorbei (schöner Einsatz von Elefanten muss ich hier übrigens noch erwähnen). Ich mag auch die Schnitte gerne, wo dem Held das Schwert aus der Hand geschlagen wird, Schnitt: er hat es wieder, ein weiter Schnitt: er hat plötzlich zwei Schwerter in den Händen.

Victor Webster (Continuum) als Titelheld funktioniert zwar auf Grund seiner physischen Präsenz ganz gut, seinen Bart finde ich aber unpassend und seine ach so langen Haare geben ihm ein etwas weibliches dafür ziemlich haariges Erscheinungsbild. Seine oft bedeutungsschwangeren Oneliner bringt er mit einer Teilnahmslosigkeit, dass sie noch lächerlicher wirken, als sie es sowieso schon tun. Gut dass hier einiges an gewolltem Humor durch seinen Sidekick Barbaren Olaf (Bostin Christopher) ins Spiel kommt, der ständig rülpst, sauft und mit Beleidigungen um sich wirft, jedoch im Kampf ziemlich unschlagbar ist und nur einen Wunsch hat (außer Gold natürlich): nach 17(!) Töchtern endlich einen Sohn zu bekommen mit seiner Frau.

Billy Zane („Darfur„) darf wieder mal völlig überzogen overacten, er ist schleimig und arrogant und lässt die Drecksarbeit immer von seinen Untergebenen erledigen. Ron Perlman („Drive„, „Bunraku„) macht was er kann, doch seine Rolle als König gibt außer ein, zwei Lachern so wirklich gar nichts her. Er war wohl nur wegen dem Geld dabei, da die Herausforderung dür einen Schauspieler wie ihn quasi nicht existent ist. Bei den Damen gibt es die zwar noch unerfahren wirkende, dafür ziemlich hübsche Krystal Vee auf der Seite der Helden und die eiskalt sexy agierende Selina Lo als Zauberin bei den Schurken zu bewundern.

Was mich zu den im Trailer so prominent beworbenen Muskelpaketen „Ultimate Fighter“ Kevin Kimbo Slice Ferguson und Wrestler Dave Bautista (The Man with the Iron Fists) bringt. Die kommen nur wenige Minuten vor und vor allem Slice mit leuchtenden Augen und animalischen Grunzgeräuschen, spiegelt das Grundgefühl des gesamten Filmes wieder: lächerlich-cool und hirnlos-unterhaltsam. Zur Abrundung des gesamten Geschehens schmerzen die spärlich eingesetzten aber trotzdem furchtbar schlechten CGI-Effekte die Augen nachhaltig und der bemühte Score versucht etwas zu sehr, den großen Blockbustern ähnlich zu sein.

Was insgesamt bleibt ist ein echt dummer Film voller Fehler, der im betrunkenen Zustand sicherlich ein Hit ist und für mich wieder mal beweist, dass bei all dem Schrott der es manchmal auch ins Kino schafft, trotzdem die DVD-Premieren die Nase vorne haben, in einem ganz bestimmten Bereich: Während Kinofilme wie „The Darkest Hour“ den Zuschauer einfach nur verärgern (was wohl auch an der Erwartungshaltung liegt), spielt dieser Scorpion King einfach in einer anderen Liga. Dies ist die „Hirn aus, abschalten und Spass haben“ Liga und sich dabei wundern, dass so wundervolle Trashfilme anscheinend immer wieder Erfolg haben, da sie ja augenscheinlich ständig weiter produziert werden.

The Scorpion King 3: Battle for Redemption bekommt von mir 5/10 das Buch der Toten völlig ineffizient einsetzende Empfehlungspunkte.


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