Hangover 2 (Filmkritik)

Das Wolfsrudel ist zurück. Nachdem sie endlich die Ereignisse aus Las Vegas verarbeitet haben, fliegen Doug (Justin Bartha), Phil (Bradley Cooper) und Alan (Zach Galifianakis) nach Thailand um dort Stu’s (Ed Helms) Hochzeit zu feiern. Gemeinsam mit Teddy, dem kleinen Bruder von Stu’s zukünftiger Braut, plant man einen gemütlichen Abschied vom Junggesellendasein, der aber wie gewohnt in einer Katastrophe endet. Nicht genug dass sie in einer schäbigen Bruchbude irgendwo in Bangkok aufwachen, müssen sie auch noch feststellen, dass Teddy im Laufe der letzten Nacht verloren gegangen ist.

Hangover-2

Nachdem der erste Teil ein Vielfaches seines ursprünglichen Budgets wieder einspielen konnte, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann man den Zuschauer denn mit einer Fortsetzung beglücken würde. Und weil das Konzept einmal so gut funktioniert hat, gibt es in „Hangover 2“ im Wesentlichen mehr vom Alten. Trotz einiger negativen Stimmen (böse Zungen behaupten, man habe sich nichts Neues einfallen lassen) war der Film dann einer der erfolgreichsten des letzten Jahres.

Zugegeben, wirklich viel hat sich nicht geändert – aber es heißt ja auch „never change a winning team“. Regie führte wieder Todd Phillis, der uns neben dem ersten „Hangover“ unter anderem auch den Film „Stichtag“ beschert hat und sich mittlerweile auf das Fach der schrägen Komödien festgelegt zu haben scheint. Zwar wurde das Budget mit 80 Millionen Dollar mehr als verdoppelt, das scheint aber auch notwendig gewesen zu sein, um Bangkok und allen dort spielenden schrägen Ideen das nötige Leben zu verleihen.

Das Wolfsrudel ist wieder da und zwar in alter bzw. neuer Frische. Dadurch, dass sich der Film diesmal die Zeit sparen kann die Jungs vorzustellen (nicht das Teil 1 hier so viel Arbeit gehabt hätte), startet der Film ein wenig schneller ins Verderben. Durch den Vorsatz den Vorgänger toppen zu wollen, wirkt die Geschichte dieses Mal noch um einiges skurriler und konstruierter. Zum Glück ist sie aber dermaßen flott inszeniert, dass es dem Durchschnittszuschauer vermutlich gar nicht auffallen dürfte.

Da werden schon einmal (ACHTUNG SPOILER) ein Mönch und ein Affe entführt oder ein Lokal angezündet. Wie immer versucht das Trio dabei die Ereignisse der letzten Nacht zu rekonstruieren und auch wenn dem Zuschauer nach dem Sehen der Vorgeschichte nicht mehr viel schockieren kann, ist es lustig ihnen dabei zuzusehen. Dass man beim Schreiben der Gags so manchen alten Fäkal- bzw. Genitalwitz ausgegraben hat, verzeiht man dem Film – denn wie gesagt er macht Spaß.

Neben der authentisch wirkenden Optik, sorgt vor allem der Soundtrack für die richtige Stimmung. Beim Cast hat sich nicht wirklich etwas geändert, von dem her gibt es hier auch nur wenig zu berichten. Bradley Cooper als Phil ist wie immer das gewohnte Schlitzohr (die Rolle die er meiner Meinung nach am Besten spielt), Ed Helms als Stu ist der Zahnarzt mit der Tendenz zur Selbstverstümmelung und Zach Galifianakis ist Alan der als Vierzigjähriger die Mentalität eines kleinen Kindes auf psychisch aktiven Medikamenten an den Tag legt.

Justin Bartha als Doug hat die langweiligste Rolle, verpasst er doch glatt sämtliche Vorkommnisse und zwar seiner Frau zuliebe. Ken Jeong glänzt indem er in seiner Rolle als zugegeben stellenweise nervtötender Kleinkrimineller Chow für Wirbel sorgt. Paul Giamatti übernimmt die Rolle eines psychisch instabilen Kriminellen während auch Mike Tyson nicht fehlen darf, um „One Night in Bangkok“ singend einen Teil zum gelungenen Soundtrack beizutragen (reinhören empfohlen).

Auch das Ende orientiert sich an Teil 1 und ist damit ein großes Stück erwartet. Kann man damit leben und hat einem der erste Hangover gefallen, ist der Film natürlich eine klar Empfehlung.

Der Film bekommt wieder die obligatorischen 8,5/10 die Erinnerungen suchenden Empfehlungspunkte.


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