Oldies but Goldies: Westworld (Filmkritik)

In der nahen Zukunft sehen Freizeitparks etwas anders aus. In Delos ist es dem Besucher möglich wahlweise den Wilden Westen, das Mittelalter oder das Römische Reich zu besuchen. Sie schlüpfen in entsprechende Rollen und können jede nur erdenkliche Fantasie ausleben, da diese Welten von Androiden bewohnt werden. Durch eine Störung kommt es zur Fehlfunktionen und die ersten Besucher werden verletzt.

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Der Film basiert auf einem Drehbuch des Science-Fiction-Autors Michael Crichton, der an dieser Stelle auch Regie geführt hat. Crichton war mit seiner Idee seiner Zeit wieder einmal weit voraus, was sich im konkreten Fall darin zeigt, dass sie aktuell, und damit immerhin vierzig Jahre später, neu aufgegriffen und als Serie inszeniert wird. Ein Grund mehr sich wieder einmal das Original anzusehen.

Crichton war es auch, der die Idee eines futuristischen Vergnügungsparks Jahre später noch einmal aufgreifen sollte, um anschließend als „Jurassic Park“ von Stephen Spielberg verfilmt zu werden. Doch zurück in die Westworld. Nachdem dem Zuschauer kurz erklärt wird, was es mit Delos und den drei Sektionen auf sich hat, werden die Protagonisten vorgestellt.

Peter Martin und John Blane haben beschlossen im Wilden Westen diverse Abenteuer zu bestreiten. Peter ist das erste Mal in Westworld, während John schon einige Male hier war. Diesen Umstand nutzt Crichton dann auch um dem Zuschauer die Regeln seiner Welt zu erklären. Es gibt auch andere Charaktere, die jedoch nur hin und wieder am Rande vorkommen.

Dadurch, dass der Film sein Hauptaugenmerk auf Peter und John legt, fühlt sich die Geschichte über weite Teile wie ein Western an. Der einzige Unterschied ist, dass hier zwar alles real ist, aber dennoch keine Konsequenzen hat. Die beiden nehmen an Schlägereien bzw. Schießereien teil und genießen die Gesellschaft schöner Frauen.

Als die Betreiber feststellen, dass sich in ihrem gut durchdachten System die Fehler häufen, entscheiden sie sich dagegen den Park abzuschalten. Kurze Zeit später verlieren sie komplett die Kontrolle und irgendwann laufen die Roboter Amok und gehen auf die Besucher los. Wem das bekannt vorkommt, der sei an dieser Stelle auf „Jurrasic Park“ verwiesen.

Interessant ist der Umstand, dass Crichton hier mehr oder weniger zufällig zeigt, welche Auswirkungen ein Computervirus auf eine hochtechnische Einrichtung wie seinen Vergnügungspark hätte. Blöd nur, dass der mechanisierte Revolverheld kurze Zeit vorher mit einer neuen, verbesserten Sensorik ausgestattet wurde und jetzt Jagd auf Menschen macht.

Was die Optik betrifft, merkt man, dass der Film mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Hinzu kommt, das Crichton mit einem Budget von gerade einmal 1,25 Millionen Dollar (was heutzutage knappen 7 Millionen Dollar entspricht) auskommen musste. Bedenkt man beide Aspekte sieht der Film aber auch heute noch richtig gut aus.

Alles in allem ist „Westworld“ ein ziemlich spezieller Klassiker, mit dem Michael Crichton mit vergleichsweise einfachen Mitteln eine seiner Visionen umsetzen konnte. Diesen Film sollte man als Fan von alten Science-Fiction-Filmen unbedingt gesehen haben.

Ich freue mich wenn es bald wieder heißt: Willkommen in Westworld!

Der Film „Westworld“ bekommt 7,5/10 vor dem Revolverheld flüchtende Empfehlungspunkte.


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