Santas kleiner Helfer – Santa´s Little Helper (Filmkritik)

Santa Claus (Eric Keenleyside) hat ein Problem: nach zweihundert Jahren guter Arbeit, fühlt sich sein Ho-Ho-Ho, der zweite in der Kommando-Kette am Nordpol, nicht mehr fit genug für den Job. Darum beauftragt Santa die Elfin Billie (AnnaLynne McCord) – die auf Grund eines genetischen Defekts runde Ohren hat – damit, in die Stadt zu den normalen Menschen zu reisen, da Santa einen potentiellen Kandidaten für die Arbeit an seiner Seite ins Auge gefasst hat.

Dax (Mike ‚The Miz‘ Mizanin) ist jedoch alles andere als das, was sich Billie vorgestellt hat. Er ist arrogant, skrupellos und denkt nur an sich selbst. Da er aber gerade seinen Job und sein Auto verloren hat, willigt er ein, sie auf ein „Job-Interview“ zu begleiten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten raufen sich die beiden zusammen, doch sie haben die Rechnung ohne Eleanor (Saraya-Jade ‚Paige‘ Bevis) gemacht, die Tochter des früheren Ho-Ho-Ho, die den Job für sich beansprucht.

Regisseur Gil Junger ist bereits ein alter Hase in diesem Geschäft. Soweit ich das feststellen konnte, ist der einzige Film den ich jemals von ihm gesehen habe „10 Dinge, die ich an dir hasse“ mit Heath Ledger und der ist aus dem Jahr 1999. Dass er seinem Lieblings-Genre Komödie beinahe durchgehend treu geblieben ist und somit einiges an Erfahrung damit hat, kommt bei seinem aktuellen Werk sehr schön zur Geltung.

Der Film vereint ja mit seiner Zielgruppe Fans aus zwei Lagern. Einerseits ist dies eine Wohlfühlkomödie, gefüllt mit Situationskomik und peinlichen Situationen, bei der ein Appell an alle Menschen gestellt wird, der einfacher nicht sein könnte und trotzdem nicht leicht zu erfüllen ist: wir alle sollten versuchen, so oft wie möglich die beste Version von uns selbst zu sein bzw. zu präsentieren. Ja, Kitsch ist hier auch dabei, aber der ist bei einem Weihnachts-Abenteuer sowieso obligatorisch.

Andererseits ist dies ein Film der WWE-Studios und er lässt Superstar „The Miz“ auf Diva „Paige“ prallen. Wäre sicherlich auch interessant gewesen, dies in Form eines Actionfilmes zu sehen, aber davon hat das Studio bereits einige produziert, da ist es doch auch erfrischend, dass hier mal ein anderer Weg gegangen wurde. Bei einem Rennen zum Finale hin treffen die beiden WWE-Stars dann sogar physisch auf einander, was freilich einen komödiantischen Unterton hat, aber dennoch spaßig ist, einfach weil Paige derart überlegen ist.

Überhaupt beweist Miz hier, dass er einiges einstecken kann. Was er auch muss, immerhin ist es eine klassische Christmas-Story, dass der Typ mit dem Herz aus Stein, seine Menschlichkeit entdeckt. In einem Biker-Lokal sich für ein beschädigtes Motorrad entschuldigen, ohne einen gewalttätigen Konflikt zu erzeugen, sich von Kindern im Bärenkostüm abschiessen lassen oder einen motivierenden Strip in einem Altersheim hinlegen, um Demut zu lernen, muss man schon einiges über sich ergehen lassen.

The Miz kenne ich ja bereits aus seinen beiden Marine-Filmen doch was er hier zeigt, verlangt einiges mehr an Bandbreite. Das bekommt er dann auch souverän hin, wandelt sich vom überheblich unsympathischen Kerl hin zum liebenswerten Schlitzohr und beweist dabei sein komödiantisches Talent. Nett ist übrigens die Szene, in der ihn in einem Cameo-Auftritt Maryse – seine Frau im echten Leben – als Kellnerin in der Biker-Bar zunächst missbilligende Blicke schenkt und ihn dann mit einem Kinnhaken zu Boden streckt.

AnnaLynne McCord (Scorned) spielt Billie als Lichtschein in einer zynischen Welt, obwohl sie wegen ihren runden Ohren, durchaus immer wieder mit Selbstzweifeln kämpfen muss. Ihre kindliche Begeisterung für Dinge die sie gerne hat, ist einfach ansteckend. Paige ist da das genaue Gegenteil, sarkastisch und bösartig scheint sie genau zu wissen, dass sie besser ist als andere Elfen und man wünscht ihr von Anfang an, dass ihre Pläne nicht in Erfüllung gehen.

Insgesamt daher ein harmloser Film, der genau in die stressige Weihnachtszeit passt, um mal so richtig abschalten zu können. Die Welt am Nordpol ist quietsch bunt und kitschig, Santa ist herzensgut und weise und sein Personal ist teilweise durchaus schräg. Über die Gags können wohl vor allem Kinder lachen, obwohl auch einige wirklich ernstere Momente vorkommen. Fans von The Miz und Paige, die werden auf jeden Fall und völlig zweifellos ihre Freude haben.

„Santa´s Little Helper“ bekommt von mir 7/10 die neue rechte Hand von Santa zielsicher auswählende Empfehlungspunkte.


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