Die Coopers: Schlimmer geht immer – Alexander and the Terrible, Horrible, No Good, Very Bad Day (Filmkritik)

Alexander Cooper (Ed Oxenbould) weiß genau was es heißt, einen richtig miesen Tag zu haben. Noch schlimmer macht diese Tatsache der Umstand, dass der Rest seiner Familie, scheinbar richtig perfekte Leben lebt. Seine Mutter Kelly (Jennifer Garner) ist eine Business-Frau, der bald eine Beförderung winken könnte und sein Vater Ben (Steve Carell) ist zwar gerade arbeitslos, kümmert sich aber als hoch motivierter Hausmann, um Alexanders kleinen Bruder Trevor.

Seine älter Schwester Emily wird bald als Peter Pan in einem Schulstück mitspielen und sein Bruder Anthony, macht morgen seinen Führerschein und geht mit dem schönsten Mädchen der Schule zum Abschlussball. Als Alexander jedoch an seinem Geburtstag die Kerze auf seiner Torte auspustet und sich wünscht, seine Familie würde ihn endlich besser verstehen und selbst auch einmal einen richtig schlechten Tag erleben, beginnt ein Tag, den die Familie Cooper, so schnell sicher nicht wieder vergessen wird.

Die Coopers

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Dieser Film basiert lose auf dem gleichnamigen Kinderbuch der Autoren Judith Viorst and Ray Cruz’s aus dem Jahre 1972. Regie führte Miguel Arteta (The Carrie Diaries) und auch wenn der Film bei uns kaum bekannt ist, konnten die Macher sich bei Produktionskosten von 28 Millionen Dollar, über ein Einspielergebnis von 100 Millionen freuen. Das Erlebnis geht zwar klar in Richtung leichte Unterhaltung für die ganze Familie, doch wird hier einfach gekonnt einiges gezeigt, dass so gut wie jedem Menschen, irgendwie aus dem realen Leben bekannt vorkommen wird.

Neben dem Offensichtlichen gibt es hier durchaus auch Nuancen, die über dies hinaus gehen. Dieses Fremdkörper-Gefühl von Alexander, ein Alien in der eigenen Familie zu sein, da alle immer (scheinbar) glücklich durch ihre Leben gehen und negative Gefühle nicht zulassen, er aber öfters einfach auch frustriert ist und dies in seinen Augen auch sein darf, das kann ich bei unserer alles positiv sehen müssenden Gesellschaft, sehr gut nachvollziehen. Auch der durchblitzende Konflikt, dazugehören zu wollen und doch froh zu sein, anders zu funktionieren, ist einfach sympathisch.

Natürlich geht es aber um Sachen, die nun wirklich jeder Mensch kennt. Ein Tag, an dem so ziemlich alles schief geht, an dem man gar nicht erst aufstehen hätte sollen. Alexander hat dies oft, kennt dies genau. Als seiner Familie das dann durch seinen Wunsch passiert, erleben sie geballt an einem Tag zahlreiche Katastrophen. Klar ist selbstverständlich, sonst würde der Film kaum so unterhaltsam sein, dass jeder in der Familie, wichtige Dinge an diesem Tag vor hat.

Eine wichtige Präsentation der Mutter, ein Vorstellungsgespräch des Vaters, ein Theaterstück der Schwester und die Führerschein-Prüfung des Bruders, natürlich läuft dabei nichts nach Plan und man muss als Zuschauer durchaus auch schmunzeln, denn „fehlerlosen“ Menschen beim Fehler machen zuzusehen, macht einfach Spass. Klar ist das übertrieben, muss es ja auch sein an einem „verfluchten“ Tag, doch gerade die gut aufgelegten Schauspieler hauchen ihren Figuren einfach richtiges Leben ein, so dass sie menschlich erscheinen und man so auch etwas mit ihnen mitleiden muss.

Steve Carell (Der unglaubliche Burt Wonderstone) als Hausmann, zwar wider Willen weil arbeitslos, natürlich aber trotzdem perfekt in seiner Rolle, ist überzeugend der Mann, der seine Familie zusammenhält, der seine ganze Kraft hinein steckt, aber auch wieder genug Energie zurück bekommt. Jennifer Garner (Elektra) ist ebenso liebenswert als Karrierefrau, bei der trotz aller Ambitionen, die Kinder klar an erster Stelle stehen. Kerris Dorsey (Moneyball) als Emily ist zunächst hochnäsig und genervt, doch im weiteren Verlauf schön überdreht und sorgt für einige Lacher.

Dylan Minnette (Prisoners) gibt sich anfangs als der immer coole und genervte ältere Bruder, zeigt aber im weiteren Verlauf, dass er zu seiner Familie steht, auch wenn seine herrlich bissig und ignorant von Bella Thorne (DUFF: Hast du keine, bist du Eine!) gespielte Freundin Celia, wütend auf ihn wird. Und Ed Oxenbould (The Visit) selbst, der die Hauptfigur spielt? Der überzeugt als der ganz normale Junge, der sich mit seiner Liebe zu Australien geistig weit weg von zu Hause flüchtet, da er in der Menge (nicht nur in der Schule), völlig untergeht.

Insgesamt daher ein netter und sehr kurzweiliger (auch von der mit 81 Minuten, doch recht kurzen Länge her) Film für die ganze Familie, mit einer sehr liebevoll gestalteten australischen Party zum Finale, bei der ich gerne selbst dabei gewesen wäre. Schlechte Tage darf es geben, da man dann die guten mehr zu schätzen weiß. Außerdem kann man miese Zeiten besser bewältigen, wenn man Menschen um sich hat, die man liebt und sie dich auch lieben. Eigentlich klar, aber trotzdem sehr nett, dass dies wieder mal zur Grundaussage eines Filmes gemacht wird.

„Die Coopers: Schlimmer geht immer“ bekommt von mir 7,5/10 Empfehlungspunkte und ist bereits auf Disney Blu-Ray und DVD, im Handel erhältlich!

(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Auf der technisch wie immer einwandfreien Disney Blu-Ray, finden sich einige Specials, die wie der Film selbst, die gesamte Familie ansprechen. „Alexander im wahren Leben“ zeigt Interviews mit der Autorin und ihrem Sohn Alexander, dessen von Pannen geprägte Kindheit, ihr Grund für das Schreiben des Buches war. „Die köstlichsten, wunderbarsten, großartigsten Pannen“ liefern eindeutig den sympathischen Beweis dafür, wie heiter die Stimmung am Set gewesen sein muss.

Die Dokumentation „Bissige Krokos und schlagkräftige Kängurus“ beweist, wie viel Liebe zum Detail und Aufwand die Party am Ende des Filmes in Anspruch genommen hat, während das Musikvideo „Hurricane“ der Gruppe The Vamps, gleich dem chaotischen Grundthema des Filmes, für gute Laune sorgt. Schließlich rundet ein informatives Videotagebuch, die gelungenen Extras schön ab.

Die Coopers Cover

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