Independence Day: Wiederkehr – Resurgence (Filmkritik)

Zwanzig Jahre ist es her, dass die Menschheit von Außerirdischen angegriffen wurde. Damals konnten wir uns gegen gemeinsam gegen einen übermächtigen Feind behaupten.

Die Menschheit hat die letzten Jahre genutzt um sich auf die nächste Begegnung vorzubereiten. Dabei griff man unter anderem auf die Technologie der Außerirdischen zurück. Doch als die Aliens erneut auftauchen könnten alle Vorbereitungen dennoch zu wenig gewesen sein.

Independence Day Resurgence

Der deutsche Regisseur Roland Emmerich hat Momentan scheinbar kein Glück. Die Zeiten in denen er mit „Independence Day“ und „Stargate“ Erfolge feiern konnte scheinen vorbei zu sein und seine letzten Projekte, wie „White House Down“ konnten an den Kinokassen nicht überzeugen. Aus diesem Grund entschied sich Emmerich dann auch scheinbar, ein bewährtes Konzept in Form einer Fortsetzung auf die Leinwand zu bringen.

Nun ist es mit den Fortsetzungen, die mehrere Jahre wenn nicht sogar Jahrzehnte später kommen, so eine Sache. Filme wie „Zoolander 2“ und „Dumm und Dümmehr“ wurden zurecht von den Zuschauern ignoriert, während „Jurassic World“ und „Mad Max: Fury Road“ bewiesen haben, dass ein entsprechendes Konzept, wenn gut umgesetzt, auch durchaus erfolgreich sein kann.

Oberflächlich betrachtet scheint „Independence Day: Wiederkehr“ die Sorte Fortsetzung zu sein, die man sich besser gespart hätte. Zugegeben hat dieser Film nicht den Charme des vor zwanzig Jahren erschienenen Vorgängers und man hätte mit wenig Aufwand einiges besser machen können. Dennoch ist er nicht nur unterhaltsam sondern hat einiges zu bieten.

Während Emmerich bei Teil eins noch so weit es ging mit Miniaturen gearbeitet hat, macht er es sich dieses Mal einfach und lässt den Computer für sich arbeiten. Aus diesem Grund fehlt diesem Film dann auch ein Stück weit der Charme des Vorgängers. Andererseits wäre es auch nahezu unmöglich gewesen, der neuen Welt ohne CGI Leben einzuhauchen.

Die Menschheit hat sich dank der Alientechnologie technologisch weiterentwickelt. Aus diesem Grund gibt es für „uns“ dieses Mal auch coole Raumschiffe, Energiewaffen und sonstigen technischen Schnickschnack. Während es also bei Teil eins darum ging, dass „wir“ in einem fiktiven Szenario ums Überleben kämpfen, spielt dieser Film in einer fiktiven Gegenwart.

Dieser Umstand sorgt dann vermutlich auch dafür, dass die emotionale Verbindung zum Zuschauer an dieser Stelle deutlich weniger ausgeprägt ist. Was die Charaktere betrifft musste man dieses Mal leider auf Will Smith (Focus) verzichten. Als wäre dieser Umstand nicht traurig genug, gibt es einige, wenig subtile, Anspielungen auf seinen Charakter.

Seine Kollegen machen einen ganz brauchbaren Job, wobei nur einige wenige im positiven Sinn herausstechen können. Brent Spiner (The Midnight Man), der als Dr. Okum im Vorteil nur dabei war, ist hier deutlich länger zu sehen. Der gute Doktor lag die letzten zwanzig Jahre im Koma nur um zur passenden Zeit munter zu werden.

Kurze Zeit später schreitet er dann, zwar ohne Hose, aber mit einem handgestrickten Schal, voll motiviert zur Tat. Spiner gibt seiner Rolle eine deutliche schräge Note und hatte während den Dreharbeiten offenbar seinen Spaß. Jeff Goldblum (Jurassic Park) ist wieder als David Levinson zu sehen und wirkt dabei so motiviert, dass es vermutlich für zwei gereicht hätte.

Liam Hemsworth (Paranoia) konnte als der Neuzugang Jake Morrison überzeugen. Zwar ist Thor Jr. nicht mit dem Talent seines großen Bruders gesegnet, wirkt hier aber auf eine ungekannte Art und Weise charismatisch. Der restliche Cast ist in Ordnung ohne im Regelfall negativ aufzufallen. Etwas, das den Film davor bewahrt belanglos zu werden, ist ein schräger Sinn von Humor.

Emmerich, der übrigens wieder am Drehbuch mitgeschrieben hat, schafft es mit den Dialogen dem Zuschauer in regelmäßigen Abständen ein Schmunzeln in den Mund zu zaubern. Dennoch können auch seine Dialoge nicht darüber hinweg täuschen, dass der Film in dieser Form doch zu lange ist. Zwar ist ein Wiedersehen mit vielen alten Charakteren nett, dennoch hätte man hier und da kürzen müssen.

Elemente wie die Geschichte um den von Judd Hirsch (The Muppets) gespielten Julius Levin sind bestenfalls nett, nichts desto trotz wäre hier weniger deutlich mehr gewesen. Auf der anderen Seite ist z.B. der Abstecher in das neue Alien-Mutterschiff, das natürlich deutlich größer ausfällt als noch beim letzten Mal, dann doch irgendwie nett.

Der finale Showdown, in dem sich die Streitkräfte der Erde mit der Alien-Queen anlegen, hat es dann nicht nur in sich, sondern ist auch so schnell nicht vorbei. Optisch lässt der Film kaum Wünsche offen. Das Design der jeweiligen Raumschiffe, der Waffen und der Aliens ist gelungen und zeugt durchgehend von einer Liebe zum Detail.

Dennoch scheint es Emmerich, was das CGI betrifft, doch ein wenig übertrieben zu haben. Selbst Szenen, in denen Schauspieler vor einer Landschaft gefilmt werden, wirken so als wären sie vor einem Green-Screen entstanden, was definitiv schade ist.

Alles in allem ist „Independence Day: Wiederkehr“ eine Fortsetzung, die dem Vorteil unter keinen Umständen das Wasser reichen kann. Dennoch handelt es sich hierbei um einen Film, der zwar auf Grund kleiner Schönheitsfehler einen Teil seines Potentials verschenkt, aber dennoch sehr unterhaltsam und kurzweilig ist.

Das Ende deutet eine weitere Fortsetzung an und es bleibt spannend ob es dazu kommt.

Der Film „Independence Day: Wiederkehr“ bekommt 7,5/10 die Aliens zurückschlagende Empfehlungspunkte.


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