Focus (Filmkritik)

Als die junge Jess Barrett (Margot Robbie) eines schönen Abends versucht Nicky Spurgeon (Will Smith) auszunehmen, muss sie schnell feststellen, dass sie sich den Falschen für dieses Unterfangen ausgesucht hat. Nicky ist ein erfahrener Trickbetrüger, der das Talent von Jess erkennt und sie unter seine Fittiche nimmt. Zwischen den beiden beginnt es zu romantisch zu werden, doch sie trennen sich, nur um ein paar Jahre später „zufällig“ wieder einander zu begegnen. Keiner weiß was der jeweils andere im Schilde führt und schon bald stellt sich die Frage, wer hier wen an der Nase herum führt.

Focus 2015 Margot Robbie Will Smith

Für Regie und Drehbuch ist an dieser Stelle das dynamische Duo bestehend aus Glenn Ficarra und John Requa veranwortlich. Die beiden haben unter anderem das Drehbuch zu „Bad Santa“ verfasst und später bei „Crazy, Stupid, Love.“ Regie geführt. Bei ihrem aktuellen Projekt wollten sie scheinbar etwas Neues versuchen und haben es sogar geschafft, Will Smith dafür zu begeistern.

Will Smith (Men in Black 3) lässt es derzeit eher ruhig angehen, es sei denn es geht um Filme, in die er seinen Sohn unterbringen kann wie z.B. „After Earth„. Das ist natürlich schade, denn immerhin war und ist Smith einer der ganz Großen und irgendwie vermittelt er immer den Eindruck, als Schauspieler einen Film im Alleingang zu tragen wäre einfach.

In „Focus“ zeigt er (zum Glück) wieder einmal was er kann und packt ganzheitlich seinen Charme aus. In der Rolle des Nicky wirkt er trotz seiner Profession ab dem ersten Moment sympathisch. Ja er ist ein ausgewachsenes Schlitzohr, das zur Umsetzung seiner Pläne auch gerne mal seine Kollegin an der Nase herum führt und dennoch kann man ihm nicht böse sein.

Neben Smith schafft es Margot Robbie (The Wolf of Wallstreet) zu Überzeugen. Smith gibt hier eine der besten Darbietungen seit langem zum Besten und dennoch schafft Robbie es, da mühelos mitzuhalten. Etwas das ebenfalls erfreulich ist, ist die Tatsache, dass die gute Frau hier nicht auf ihr Aussehen reduziert wurde.

Stattdessen finden sich unter anderem augenzwinkernd Hinweise, dass sie nur mäßige Erfahrung damit hat, mit dem anderen Geschlecht zu flirten. Warum der Film aber Letzen Endes unglaublich gut funktioniert ist die Tatsache, dass die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern hundertprozentig passt. Man glaubt ab dem ersten Moment, dass sich die beiden mögen und dass die zwei im weiteren Verlauf Gefühle für den jeweils anderen entwickeln.

Die eigentliche Geschichte beginnt mit Nicky, der sich einen Tisch in einem ausgebuchtem Restaurant organisiert. Man weiß nicht wie er es gemacht hat, aber Nicky ist eben ein Mann mit vielen Talenten. Er wird von Jess angesprochen, die beiden unterhalten sich und genießen das gute Essen. Als die beiden in Nickys Zimmer landen, stürmt der angebliche Ehemann von Jess herrein.

Nicky hat das Ganze jedoch schon lang durchschaut und gibt Jess noch den einen oder anderen nützlichen Tipp mit auf den Weg. Jess schafft es später Nicky ausfindig zu machen und schließt sich seiner Crew an. Dieser Teil ist besonders unterhaltsam, da er im Wesentlichen zeigt wie die Crew arbeitet. Dabei sind die Arten, wie ahnungslose Bürger ihre Habseligkeiten verlieren, für den Zuschauer amüsant und meistens an Dreistigkeit nicht zu überbieten.

Irgendwann trennen sich schließlich die Wege von Nicky und Jess, nur um sich ein paar Jahre später wieder zu treffen. Dabei weiß weder der Zuschauer noch Nicky/Jess, was der jeweils andere im Schilde führt. Etwas was der Film großartig macht, ist es den Zuschauer mehrmals gekonnt an der Nase herum zu führen. Man hat sich dafür im Laufe der weiteren Handlung die eine oder andere Wendung einfallen lassen, die erst im Nachhinein Sinn ergibt.

Etwas das noch erwähnt werden sollte die elegante Optik, die scheinbar warme Farbtöne zu bevorzugen scheint und der zeitlos wirkende Soundtrack, der auch abseits des Films für Stimmung sorgen kann.

Alles in allem ist „Focus“ ein Film mit einer interessanten Geschichte über Trickbetrüger und zwei Hauptdarstellern in Höchstform. Dass Will Smith und Margot Robbie gut miteinander auskommen wird an dieser Stelle mehr als deutlich und wird für den 2016 erscheinenden Film „Suicide Squad“, noch einmal wichtig werden.

Der Film „Focus“ bekommt 8,5/10 die Wertsachen in Sicherheit bringende Empfehlungspunkte.


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