Outlander (Filmkritik)

Der von einem fernen Planeten stammende Krieger Kainan (James Caviezel), stürzt mit seinem Raumschiff in der Eisenzeit – dem Herrschaftszeitraum der grossen Wikingerstämme – auf der Erde genauergesagt in Norwegen ab. Nach einer kurzen Informationssammlung über seine jetztige Situation durch seinen Bordcomputer wird Kainan von einem Wikinger angegriffen und gefangen genommen. Der Häuptling des ansessigen Stammes heißt Rothgar (John Hurt), und er hält den Fremden für einen Spion des verfeindeten Clans der vom brutalen Gunnar (Ron Perlman) angeführt wird.

Kainans Geschichte über ein drachenähnliches Monster namens Moorwen, dass von seiner Heimat stammt und dass er seit der Ermordung seiner Familie jagd, löst bei den stolzen Wikingern zunächst nur höhnisches Gelächter aus, doch bald schon beginnen die ersten Menschen zu sterben bzw. zu verschwinden.
Häuptling Rothgar und seiner Tochter Freya (Sophia Myles) wird langsam klar, dass der Fremde die Wahrheit erzählt hat und sie nur gemeinsam diese neue Bedrohung überleben können.

Outlander

Oulander vermischt gekonnt die Genres und formt ein homogenes, neuartiges Ganzes daraus. Eine grosse Portion Abenteuerfilmfeeling trifft auf Science Fiction, gepaart mit einigen grossen Happen Action und garniert mit kleinen Horroreinlagen. Die gesamte Grundatmosphäre des Filmes fühlt sich herrlich altmodisch an, obwohl man Outlander in seiner Gesamtheit die moderne Machart auf jeden Fall ansieht.

Soll heißen, der Regisseur weiß genau was er tut. Die gesamte Geschichte wird ohne Ironie erzählt und die Charaktere nehmen ihre Sache sehr ernst, Zynismus findet man hier weit und breit keinen.
Das tolle an der Handlung ist dabei nicht dass sie sonderlich innovativ ist oder es sein will, das wirklich schöne ist, dass man obwohl man sich ungefähr denken kann wie die Geschichte weiter gehen wird,es wirklich trotzdem unbedingt sehen will.

Dass dabei keine Situation billig wirkt und nicht einmal eindeutige Kitschsituationen auch nur annähernd kitschig wirken, ist wohl dem großartigen Regisseur und den Darstellern zu verdanken.

Für Regisseur Howard McCain ist dies sein erster grosser Kinofilm, auch das Drehbuch stammt von ihm (auch das von Underworld: Aufstand der Lykaner hat er verfasst). Derzeit schreibt er an der Neuverfilmung von Conan, der Barbar und einem weiteren Schwertkampfabenteuer namens Amazon mit Scarlett Johansson in der Titelrolle.

Dieses Genre scheint ihm wichtig zu sein und das ist gut so, denn das kann er wirklich. James Caviezel hat mir noch nie so gut gefallen wie in dieser Rolle, in der er es schafft, eine mir bisher nur von Keanu Reeves bekannte „nicht von dieser Welt stammende Mimik“ (ja das soll ein Kompliment sein) an den Tag legt und sowohl die Wikingerherzen als auch die der Zuschauer für sich gewinnt. Auch als Actionheld funktioniert er hier sehr gut.

Sophia Myles setzt ihr sehr interessantes Gesicht und ihre fast magischen Augen wieder mal sehr toll ein, auch schauspielerisch kann sie punkten und füllt einen der stärksten Charaktere des Films toll aus. Wie schon in ihren Filmen Tristan und Isolde, Hallam Foe oder der Vampirserie Moonlight, verliebt sie sich hier natürlich nicht in einen ganz normalen Kerl (wäre ja langweilig).

Der Autorität ausstrahlende John Hurt als weiser Anführer des Stammes macht seine Sache ebenso toll wie Ron Perlman, der eine so gewaltige Präsenz in seiner Figur des Gunnar an den Tag legt, dass man ihm sogar zutraut er könnte das Monster mit seinen eigenen Händen erlegen.

Der (oder das) Moorwen sieht richtig gut aus, wirkt mit seinen von Hyroglyphen überzogenen Körper den er zum Leuchten bringen kann, und seinem sich zur Peitsche auffaltenden „Kampfschwanz“ wirklich mal anders aus als die bekannten 08/15 Bestien aus diversen Horrorfilmen.

Die Passagen mit den Rausmschiffen und die kurzen Rückblenden auf den Heimatplaneten von Kaigan konnten mich ebfalls überzeugen. Insgesamt also tolle Unterhaltung, erinnert mich angenehm an meine Kindheit und meine ersten Filmausflüge ins Abenteuergenre, als die Welt noch in Ordnung war – bis auf das eine oder andere Monster vielleicht.

Outlander bekommt von mir 8/10 planetenübergreifende, kämpferische Empfehlungspunkte.


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