Sweeney Todd – The Demon Barber of Fleet Street (Filmkritik)

Benjamin Barker will seine Rache. Vor vielen Jahren wurde er zu Unrecht von Richter Turpin wegen eines Verbrechens verurteilt, dass er gar nicht begangen hatte. Der Grund: Richter Turpin wollte Barkers Frau. Jahre später taucht Barker aus der Verbannung wieder auf – doch unter dem Pseudonym Sweeney Todd. Verzweifelt findet er heraus, dass seine Frau tot ist und seine Tochter sich in den Händen ebenjenes Mannes befindet, der ihn in die Verbannung geschickt hat. Darauf hin macht er einen Barbier-Laden auf und wartet darauf, dass irgendwann Richter Turpin sein Kunde ist. Um die Wartezeit zu verkürzen, fängt er bald an seine Kunden wahllos zu ermorden. Doch auch für die Verwertung seiner Opfer ist gesorgt, gibt es da doch die zwielichtige Mrs. Lovett, die aus den Verblichenen eine leckere Pastete zaubert.

Wow! Das ist alles was man nach diesem Film denken kann. Man ist einfach überwältigt von den Eindrücken die einem Tim Burton hier mit diesem Meisterwerk liefert. Das alte London ist wahrhaft meisterhaft dargestellt und die beinahe monochrome Farbenwahl gibt diesem Film etwas explizit Düsteres. Die Musik passt sich perfekt in die Umgebung ein, die Burton hier schuf.

Zu den Schauspielern: Johnny Depp brauchte in diesem Film nur einmal den Mund aufzumachen und schon hatte er mich. Ich kann allen die des Englischen ganz gut mächtig sind, nur raten, sich diesem Film auf Englisch anzusehen. Wenn Depp mit breiten british english zu reden beginnt, bekommt man beinahe Gänsehaut. Auch sein Gesang war nicht von schlechten Eltern.

Statt mit dem ausgefeilten Gesang ausgebildeter Musicalsänger zu überzeugen, gab er den verschiedenen Songs seinen eigenen Touch. Wenn er manchmal die Lieder vor lauter Abscheu Wort für Wort „ausspuckt“, rinnt es einem kalt über den Rücken. Helena Bonham Carter überzeugt ebenso wie Depp, denn beide schaffen es nicht nur toll zu singen, sondern schaffen es auch, dass man mit einem Mörder und einer kannibalischen Bäckerin etwas wie Sympathie hat und ihnen auch Mitleid entgegenbringt.

Was dieses Musical anders macht ist nicht nur die blutrünstige Story, sondern auch, dass die Songs hier nicht zur Untermalung der Handlung dienen, sondern die Handlung erzählen. Dadurch entstehen auch keine Lieder, die sich ständig wiederholen, keine ständig wiederkehrenden Refrains und keine Gruppengesangszenen. Wer also auf so etwas wartet, wird enttäuscht sein.

Toll wird auch Richter Turpin von Alan Rickman (vielen auch als Professor Snape aus Harry Potter bekannt) dargestellt. Wie er Depps Filmtochter nachspioniert hat etwas so reales, dass er einem richtig graust. Weiter erwähnenswert ist der Auftritt von Sacha Baron Cohen, der einen Konkurrenten von Depp spielt, der aber dann sein erstes Opfer wird und dem dann noch ein ganzer Schwung weiter Opfer folgt, was für ein Blutbad sorgt, dass teilweise schon mit Kill Bill Volume One zu vergleichen ist.

Auch das Ende es Film ist nicht von schlechten Eltern, doch das Ende wird hier natürlich nicht verraten.

Der Film bekommt von mir 8,5/10 blutige Empfehlungspunkte.


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