Lake Placid 3 (Filmkritik)

Der Zoologe Nathan Bickerman (Colin Ferguson) ist verzweifelt. Immer mehr der für ihn wichtigen Elche fallen einem bisher unbekannten Täter zum Opfer. Entweder steckt ein menschlicher Jäger oder ein gefährliches Raubtier dahinter. Sheriff Willinger (Michael Ironside) schenkt Nathans Theorie, daß sich im örtlichen Fluss ein Killerkrokodil befinden könnte, nicht viel Beachtung.

Hätte Nathan nur besser auf seinen eigenen Sohn aufgepasst der seine Freizeit seit einem Jahr am liebsten damit verbringt, vor 12 Monaten noch klein und harmlos wirkende Krokodile mit aus dem Supermarkt gestohlenen Fleisch zu füttern. Bald schon ist den niedlichen Tierchen das Futter zu wenig und die Jagd nach leckerem Menschenfleisch beginnt. Kann die abgebrühte Jägerin Reba (Yancy Butler) die wilde Reptilienhorde noch stoppen?

Lake-Placid-3

Die Geschichte der Lake Placid Filme begann bereits 1999 im Kino unter der Regie des im Horrorgenre nicht unerfahrenen Steve Miner (Friday the 13th Teil 2 und 3, Halloween H20). Damals durften sich Bridget Fonda, Bill Pullman und Oliver Platt mit einem wildgewordenen Krokodil und einem recht witzigen Drehbuch von Ally McBeal Schöpfer David E. Kelley herumschlagen. 2007 folgte die fürs Fernsehen produzierte Fortsetzung mit John Schneider in der Hauptrolle. Ansonsten war alles (und ich meine wirklich alles) um einiges mieser als in Teil 1.

2010 gibt es nun endlich den von Fans und dem Rest der Welt langerwarteten dritten Teil. Und wie ist der Film nun? Alle Hoffnungen wurden erhört, Lake Placid 3 ist natürlich genial geworden! Wie schon bei den Schlangenhorrorfilmfortsetzungen Anaconda Teil 3 und 4 sind die Effekte so mies, dass es eine Frechheit ist. Das betrifft sowohl die Krokodile als auch das Blut. Oh ihr wunderbaren CGI Effekte, wie ich euch in den richtigen Händen zu schätzen weiß.

Natürlich geht es hier um nix, die nicht vorhandene Handlung ist nicht existent (was nicht heißen soll, daß es eine gäbe), Logik ist ein im Drehbuch nicht vorkommendes Fremdwort und einige der Darsteller sollten ihre Jobwahl wohl noch einmal gründlich überdenken. Die Freude an mehr Gewalt wird durch die Effekte erheblich gedämpft, dafür gibt es (für mich natürlich völlig unerwarteterweise) ein paar hübsche Ladys nackt zu bewundern, was aber nicht genug vom weniger schönen Rest ablenken kann.

Was den Film nun aber trotzdem unterhaltsam macht sind ein paar witzige Szenen und Dialoge, aber vor allem Colin Ferguson, dem Star der Eureka Serie. Der Kerl ist fast schon zu sympathisch. Zusätzlich stimmt zwischen ihm und Kirsty Mitchell, der Schauspielerin seiner Frau,einfach die Chemie. Man will nicht daß er stirbt mit den ganzen restlichen Idioten. Ansonsten ist mit der Engländerin Kacey Barnfield ein echter Hingucker dabei. Sie war ja bereits in Resident Evil: Afterlife dabei und kann neben ihrem Aussehen sogar noch ein Talent fürs Schauspielen mitbringen.

Michael Ironside ist mit seiner uninteressanten Rolle sichtlich unterfordert, Yancy Butler darf dafür gehörig den Macho in sich herauskehren, was schon ziemlich witzig zu beobachten ist. Genau wie die Szene wo ein Pärchen am Strand gerade Sex hat, wobei er seine Füße ins Wasser baumeln lässt. Als er plötzlich wild zu Zappeln beginnt meint sie noch „Ganz ruhig Cowboy, geh es langsam an“. Als er dann unter ihr weggezogen wird bis sein Kopf zwischen ihren Beinen steckt, meint sie darauf „Das ist genau was ich gemeint habe“. Zack, wird der arme Kerl weitergezogen und von den Krokos zerlegt. In Zukunft also aufpassen liebe Leser, bei feuchten Spielchen in feuchten Gebieten.

Insgesamt also ein weiterer nicht so toller Beitrag zum Tierhorrorgenre, der für einen anspruchslosen Halloweennachmittag schon zu gebrauchen ist oder für die Party zum Nebenbei laufen, auf keinen Fall aber als Hauptfilm für einen Gruselabend verwendet werden sollte.

Lake Placid 3 bekommt von mir 5/10 gute Effekte verabscheuende Empfehlungspunkte.


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