A Creature Was Stirring (Filmkritik)

Faith (Chrissy Metz) hat ein Problem: Ihre Tochter Charm (Annelise Basso) verwandelt sich in ein Monster, wenn ihre Körpertemperatur 104 Grad (Fahrenheit) überschreitet. Also muss sie ihr immer wieder Drogen spritzen (man kann es auch Medikamente nennen), damit sie ruhig bleibt und alles halbwegs normal laufen kann.

Als ein Schneesturm die ganze Stadt einschneit bricht ein Geschwisterpaar in das Haus ein und Faith stoppt die beiden. Aber dann stellen sie sich als eigentlich ganz nett und nur verzweifelt heraus, also kümmert sich Faith um ihre Wunden und lässt sie bei sich im Haus.

Aber da ist noch Charm und nun, die wird immer unruhiger. Während Cory (der Bruder, gespielt von Connor Paolo) sich erholt und abhauen will, will die Schwester (Liz, gespielt von Scout Taylor-Compton) Charm und auch Faith zum Glauben bekehren.

Das Drama nimmt seinen Lauf …

Was mir am meisten von diesem Film hier hängen bleiben wird sind zwei Dinge: Einerseits die Neon-Optik mit ihren Rot-Blau-Farben, die richtig stylisch und cool aussehen. Das ist wirklich 1A, wirkt surreal und fast wie in einem Dance-Club (nicht, dass ich mich da noch aufhalten würde) und wird auch wirklich gut genutzt für die coolen und stylischen Bilder. Das zweite, was hängenbleiben wird, ist das Drehbuch, welches keinen Sinn ergibt.

Also – den zweiten Teil muss ich wohl erklären: Wir haben hier eines dieser Drehbücher, welches sich damit brüstet am Ende einen Twist zu bringen, der alles ganz anders darstellt als es uns gezeigt wird. Das ist ja an sich eine coole Sache und kann auch ganz gut funktionieren. Hier eher nicht.

Der Grund liegt daran, dass der Film einfach völlig verkopft ist und es trotzdem nicht schafft, die narrativen Regeln eines Films zu befolgen. Ich kann das jetzt leider nicht erkären, ohne einen Teil davon zu spoilern, was hiermit tun werde. Seid also gewarnt! Mit der folgenden Info wisst nichts über das Monster und viele andere Dinge, die Teil vom Twist sind, aber dennoch: Warnung!

SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER
Am Ende stellt sich heraus, dass Faith sich alles nur eingebildet hat und die beiden Geschwister nie in das Haus eingebrochen sind.

Das führt dazu, dass manche Szenen keinen Sinn ergeben, weil man hier Dialoge zwischen zwei Personen sieht, die Faith nicht einmal mitbekommt. Wir haben hier also Dialoge rein für die Zuseher:innen, die als Halluzination keinen Sinn ergeben, weil Faith sie nicht sieht. Auch gibt es Interaktionen zwischen Charm und den Geschwistern – erneut: Das ergibt keinen Sinn, wenn sich Faith alles nur einbildet, denn Charm gibt es ja wirklich. Wie soll die mit einer Einbildung ihrer Mutter in Kontakt treten – noch dazu in deren Abwesenheit?
SPOILER ENDE SPOILER ENDE SPOILER ENDE

Er ist gut gespielt, Chrissy Metz (bekannt aus „This Is Us“) passt perfekt in die Rolle und Annelise Basso mag ich generell sehr gern seit sie in „Ouija: Origin Of Evil“ aufgetrumpft hat und auch in „Captain Fantastic“ war sie wirklich cool (in „Slender Man“ war sie der beste Teil eines ansonsten ziemlich schlechten Films).

Grundsätzlich ist der Film spannend und die Prämisse wirklich interessant. Da hätte man mehr bzw. wirklich was Besseres daraus machen können – vor allem in Kombination mit der coolen Optik. Das Monster sieht man nur wenig – was hier gut ist, aber was man sieht ist interessant und das Design ist ebenfalls gut gelungen.

Alles in allem ist es einfach schade, dass hier so wenig daraus gemacht wurde und das Ende als Idee finde ich gut und auch gut umgesetzt – aber es führt halt auch dazu, dass Teile des Films bzw. Szenen, die wir sehen einfach keinen Sinn ergeben. Die passen nicht mehr in die Logik des Films. Nämlich gar nicht.

Schade, kann ich nur wiederholen, sehr schade.

Und klar gibt es eine Message. Die kommt auch klar rüber. Schuldgefühle. Eine düstere Vergangenheit. Drogen. Abhängigkeiten. All das kommt vor, wird behandelt und durch das Ende auch zum Thema gemacht, aber so richtig passt das alles in dieser Form nicht zusammen.

„A Creature Was Stirring“ bekommt von mir 5 von 10 möglichen, primär durch die Optik, die Spiellaune von Chrissy Metz und die Anwesenheit von Annelise Basso funktionierende, Punkte.


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