Als der Scorpion King Mathayus (Victor Webster) von seinem besten Freund Drazen verraten wird und dieser mit einem wertvollen Artefakt flüchtet, ist sein erster Gedanke blutige Rache. Doch ausgerechnet er wird von König Zakour (Rutger Hauer) damit beauftragt, in ein fernes Königreich zu reisen, um mit Drazen´s Vater einen Frieden auszuhandeln.
Dort angekommen, landet Mathayus schließlich im Gefängnis, wobei ihm schon bald die Flucht gelingt, gemeinsam mit seiner Mitgefangenen Valina (Ellen Hollmann). Zusammen mit ihrem Vater suchen sie nach einer magischen Krone, die ihrem Besitzer unglaubliche Kräfte verleihen soll. Doch Drazen, der durch eine List selbst zum König geworden ist, ist ihnen mit seiner Armee dicht auf den Fersen.
Die Kurzfassung der Geschichte dieses Franchise ist diese: Neben den drei Mumien-Filmen gibt es das Spin-Off Abenteuer „The Scorpion King„, das nun nach „Rise of a Warrior“ und „Battle for Redemption„, bereits seine dritte Fortsetzung spendiert bekommen hat. Victor Webster spielt die Rolle des Titelhelden nach dem Vorteil bereits zum zweiten Mal, ansonsten tummeln sich vor der Kamera lauter neue Gesichter und mit Mike Elliott hat auch ein neuer Mann auf dem Regiestuhl Platz genommen.
Was in diesem Teil nun besser funktioniert als zuletzt ist etwas schwer zu beschreiben, ich hoffe aber trotzdem, mich verständlich ausdrücken zu können. Part 2 und 3 konnten ja beinahe ausschließlich auf der unfreiwillig komischen Ebene punkten. Ein zusammengeklauter Kultur-Mix, schlechte Effekte, lächerliche Settings und Kostüme, untalentierte und/oder unmotivierte Schauspieler, wovon die weiblichen Darstellerinnen aber mit ihren luftigen Kostümen, zumindest teilweise ablenken konnten. Der wichtigste Knackpunkt dabei war klar die großteils viel zu ernste Inszenierung, die all die eben aufgezählten Punkte, noch um einiges schlimmer erscheinen lässt.
Auch „Quest for Power“ hat all diese Elemente, doch erstens war die allgegenwärtige Lächerlichkeit dem Regisseur und Drehbuchautor bewusst und zweitens hat man es scheinbar auch den Darstellern mitgeteilt. Ein schönes Beispiel von „selbe Zutaten, aber anders gemixt, darum hat es auch besser geschmeckt“. Dabei macht der ganze Unsinn beinahe durchgehend Spaß, woran auch die Tatsache nichts ändern kann, dass auf dem Cover der DVD groß mit Namen von UFC und MMA Kämpfern geworben wird, diese jedoch kaum Screentime bekommen, genau wie UR-Hulk Lou Ferrigno, der eindeutig in die gleiche Schauspielschule, wie Arnold Schwarzenegger gegangen ist.
Brauchten im letzten Teil Billy Zane (Scorned) und Ron Perlman (Pacific Rim) ein wenig Taschengeld auf ihre alten Tage, schnarchen sich nun Rutger Hauer (Blade Runner) und Michael Biehn (Stiletto) als Könige in kleinen Nebenrollen durch die Szenerien. Victor Webster (Continuum) fühlt sich nun aber sichtlich deutlich wohler in seiner Haut, verzichtet nicht auf Situationskomik und doofe Sprüche und hat mit Ellen Hollmann (Spartacus) eine schlagkräftige und mit einer lockeren Zunge versehene Dame zur Seite gestellt bekommen, die anders als ihre Vorgängerinnen, nicht nur optisch sondern auch in den Kampfszenen überzeugen kann. Besonders ihr Fight mit WWE Dame Eve Torres ist wuchtig und brutal, während die gemeinsamen Szenen mit Esmé Bianco (Game of Thrones) zu den lustigsten gehören.
Viel Charme entsteht hier auch aus dem klassischen Geplänkel zwischen Held und Heldin, dass natürlich in einer Liebesbeziehung endet, was übrigens kein Spoiler ist, da man auf diese Tatsache nicht nicht drauf kommen kann. Ansonsten punkten die Bösen mit einer ausgesprochenen Blödheit, was ich fast als Parodie auf typische Hollywood-Schurken betrachte, die ständig daneben schießen oder schlagen und sich im Prinzip durch ihre eigenen Angriffe selbst ausschalten. Da fliegt schon mal ein Zahn in Richtung Kamera, ein Dolch landet in einem Hinterteil (woraufhin sogar die Band einen ehrfürchtigen Moment lang aufhört zu spielen) oder Frauenkleider dienen dem doch ziemlich behaarten Mathayus, als nicht als solche identifizierbare Verkleidung.
Insgesamt daher ein großer Unsinn, was aber allen Beteiligten klar war und ihre Freude bei der Arbeit nicht vermindert, sondern vielleicht sogar noch verstärkt hat. Um wirklich die Verbesserung bzw. die andere Wirkung des ganzen Geschehens erkennen zu können, benötigt man die Sichtung des Vorteils, doch von der Handlung her, braucht man keinerlei Vorkenntnisse. Wer wieder mal Lust auf einen anspruchslosen Fantasy-Spaß hat, der mit wenig Budget auskommt, gut aufgelegte Darsteller zu bieten hat und nur das Ziel verfolgt auf infantile Art und Weise zu unterhalten, der ist hier genau richtig. Wer jedoch einen wirklich guten Genre-Film sehen will, der hat die Serie sowieso schon längst abgeschrieben. Für mich jedenfalls der beste Teil, abgesehen vom Original.
„The Scorpion King 4: Der verlorene Thron“ bekommt von mir 6/10 auf der Suche nach Macht nie auf den Humor vergessende Empfehlungspunkte.
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