Marv (Mickey Rourke) wacht auf einem Highway auf, umgeben von mehreren Toten und hat keine Ahnung, was passiert ist.
Johnny (Joseph Gordon Levitt), ein talentierter Spieler, kauft sich in eine Pokerpartie mit Senator Roark (Powers Boothe) ein und muss feststellen, dass das keine gute Idee war.
Privatdetektiv Dwight McCarthy (Josh Brolin) wird von seiner ehemaligen Geliebten Ava (Eva Green) kontaktiert, die seine Hilfe braucht. Ava behauptet von ihrem Ehemann Damian (Marton Csokas) misshandelt zu werden, doch es steckt mehr dahinter.
Nach John Hartigans (Bruce Willis) Selbstmord, ist Nancy Callahan (Jessica Alba) davon besessen, von dem Gedanken sich an Senator Roark zu rächen.
Bereits im Jahre 2005 erschien mit „Sin City“ eine Comicverfilmung, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sich in allen Bereichen so gut es geht an die Vorlage zu halten. Das gelang dann auch nicht zuletzt deswegen, weil der Autor der Sin-City-Comics Frank Miller (The Spirit), ebenfalls am Drehbuch und der Regie beteiligt war.
Unterstützt wurde er von Robert Rodriguez (Machete Kills), der ebenfalls an Regie und Drehbuch beteiligt war und den Film mit seinen Troublemaker Studios produziert hat. Das Ergebnis war ein Film der besonderen Art, der es geschafft hat, mehrere Geschichten ineinander übergreifen zu lassen. Wirklich glänzen konnte der Film jedoch durch seine sehr eigene, hundertprozentig an die Vorlage angelehnte Optik.
Eigentlich sollte nach „Sin City“ zeitnahe eine Fortsetzung folgen, doch es gab scheinbar rechtliche Schwierigkeiten, die das Vorhaben verzögert haben. Nun ist es soweit und obwohl zwischen „Sin City“ und „A Dame to Kill For“ mehr als neun Jahre liegen, hat man es geschafft, diverse Schauspieler dazu zu gewinnen, ihre bereits bekannten Rollen erneut zu übernehmen.
Da es im ersten Teil nicht gerade zimperlich zugegangen ist und einige Charaktere ihr Leben lassen mussten, sind einige Geschichten in der Vergangenheit angesiedelt, während andere den Geschehnissen von „Sin City folgen. Das hat auch Einfluss auf die Reihenfolge in der die jeweiligen, in kurzen Abschnitten unterteilten, Geschichten erzählt werden.
Just Another Saturday Night: Hier versucht Marv (Mickey Rourke) zu rekonstruieren, was den letzte Nacht passiert sein könnte. Marv ist wie man ihn bereits kennt. Eigentlich hat er ein gutes Herz, ist aber zu Personen, die er nicht mag, absolut erbarmungslos. Mickey Rourke (Passion Play) ist einfach toll in der Rolle, auch wenn die Art wie sein Charakter zum Teil in den anderen Geschichten untergebracht wurde, meist nicht gerade kreativ ist.
The Long Bad Night (Achtung Spoiler): Johnny (Joseph Gordon Levitt – Looper) gewinnt ein Pokerspiel gegen Senator Roark, der ihm daraufhin eine Kugel verpasst, die Finger bricht und seine Freundin tötet. Nachdem sich Johnny von einem unlizenziertem Arzt (Christopher Lloyd – Zurück in die Zukunft) wieder zusammenflicken hat lassen, fordert er Roark erneut heraus (was keine gute Idee ist). Dieser Teil ist zwar emotional packend, aber gleichzeitig durch das Ende eher deprimierend.
A Dame to Kill For: Dwight McCarthy (Josh Brolin) will eigentlich seiner ehemaligen Geliebten Ava (Eva Green) helfen, nur um relativ bald feststellen zu müssen, dass sie eigentlich nur mit ihm gespielt hat. Josh Brolin (Gangster Squad) macht seine Sache erstklassig, während Eva Green (300: Rise of an Empire) dank einer entsprechenden optischen Inszenierung die perfekte Femme Fatal gibt.
Nancy’s Last Dance: Nancy (Jessica Alba – Machete) will sich an Senator Roark rächen. Was möglicherweise in einem Comic funktioniert, aber hier (zumindest meiner Meinung nach) nicht, ist das was aus Nancy geworden ist. Zwar ist es noch irgendwie cool, dass sie mit Hartigans Revolver auf Zielscheiben schießt, aber die Art wie sie hier als Alkoholikerin mit eindeutigen, selbstzerstörerischen Tendenzen dargestellt wird, ist ein wenig viel. Zudem ist die Art wie sie Roark am Ende erledigt, nicht besonders kreativ (nur so viel: Bruce Willis ist ein Geist…).
Optisch ist „A Dame to Kill For“ erneut ein Leckerbissen und die Art wie einige Elemente sich farblich von einer sonst eigentlich schwarz-weißen Welt abheben, ist nichts weniger als Kunst. Die Action ist großartig inszeniert, wobei vor allem die Szenen in denen Miho (dieses Mal gespielt von Jamie Chung – Sucker Punch) sehr gelungen sind.
Die Schauspieler passen ohne Ausnahme perfekt in die jeweiligen Rollen. Was die Regie betrifft zeigen Frank Miller und Robert Rodriguez erneut was sie können. Einziges, aber nicht zu vernachlässigendes Manko, ist das Drehbuch, das sich zu nahe ans Original hält und, im Gegensatz zu Teil eins, auf der Leinwand nicht hundertprozentig funktionieren will (dabei hätte man doch genug Zeit gehabt, sich etwas Ordentliches zu überlegen?!).
Alles in Allem ist „Sin City 2: A Dame to Kill For“ ein Film mit atemberaubender Optik, gelungener Action, erstklassigen Schauspielern und (leider) einem Drehbuch, das diverse Schwächen aufweist.
Der Film „Sin City 2: A Dame to Kill For“ bekommt 7/10 von der Stadt verschlungen werdende Empfehlungspunkte.