The Strain (Serienkritik)

Als auf dem Flughafen JFK eine Maschine landet, sind alle Menschen an Bord tot. Die Ursache ist auf den ersten Blick völlig unklar. Die Mitarbeiter des „Center for Disease Control“ untersuchen den Fall, der immer mysteriöser wird, als plötzlich alle Leichen spurlos verschwinden. Bald müssen sie erkennen, dass sie sich einer uralten Bedrohung gegenübersehen, die die ganze Menschheit zu vernichten droht.

The Strain

Als ich das erste Mal von „The Strain“ hörte, veranlasste mich vor allem der Name Guillermo del Torro dazu (Hellboy 2), mir anzusehen worum es denn geht. Wenn sich ein so namhafter Regisseur mal auf den kleinen Bildschirm verirrt, kann es entweder in Enttäuschung enden (siehe „Almost Human“ mit JJ Abrams als kreativen Kopf) oder genial werden. Die Serie fällt mehr oder weniger eindeutig in das eher subtile Horror-Genre, wenngleich allerhand Klischees und ein bisschen trockener Humor das Gesamtbild ein wenig auflockern.

Worum es geht? Menschen werden durch einen Virus, der von blutdurstigen Würmern übertragen wird, mehr oder weniger zu Vampiren. Die Serie basiert auf einer dreiteiligen Bücher-Serie von del Torro, wobei in der ersten Staffel wohl nur das erste Buch behandelt werden wird. Ursprünglich wollte del Torro aus seinem Stoff ja gleich eine Fernsehserie machen, fand aber damals keine Käufer. Erst durch den Vorschlag seines Agenten verpackte er die Geschichte rund um einen Vampir-Virus in drei Bücher. Da ich ja neugierig bin und nichts gegen Spoiler habe, habe ich vor kurzem mit dem ersten Buch angefangen, bin aber noch nicht weit gekommen.

Wenn man es genau nimmt, ist die Handlung dem eines jeden einzelnen Zombie-Films sehr ähnlich. Menschen werden infiziert, wirken zuerst wie tot und erstehen danach als Monster wieder auf, die nur eines wollen, essen und sich fortpflanzen und am Liebsten fangen sie mit der eigenen Familie an. Dennoch sind die Vampire mit ihrer grauen Haut und ihren wenigen Worten sehr effektreich und wirken irgendwie neu. Vor allem ein kleines Mädchen ist mir in Erinnerung, dass nachdem sie aufersteht zurück zu ihrem Vater geht, der nicht merkt oder es nicht merken will, dass mit seiner Tochter etwas nicht stimmt. Außer mir ist kalt, sagt die Kleine nicht wirklich etwas und als sie mit emotionslosem Blick in der Badewanne sitzt, das Gesicht halb unter Wasser, wirkt das schon extrem gruselig.

Also für mich war der Gruselfaktor in der Pilotfolge – die übrigens eigentlich gleich 1,5 Folgen sind – ziemlich hoch und oft genug ekelte ich mich. Da wird schon mal wem der Kopf komplett zermatscht und die Kamera hält gnadenlos drauf. Regie führte hier del Toro höchstpersönlich und das merkt man auch. Wenn man den Ober-Vampir das erste mal sieht, wird er mit der für den Regisseur typischen Ästhetik gemacht. Da schwebt der Böse und zischt dann auf einmal mit dem Rücken zuerst davon und del Toro schafft es dabei, dass man z.B. an der Art wie der Umhang der Kreatur animiert ist, sofort weiß, wer sie geschaffen hat.

Von den Schauspielern her kannte ich eigentlich kaum jemanden. Dr. Ephraim Goodweather (in der Serie gibt es so einige alberne Namen) wird von Corey Stoll gespielt. Manchen wird er aus der Serie „House of Cards“ bekannt sein, wo er für seine Rolle auch eine Golden Globe Nominierung erhielt. Wenn er so bei der Paarberatung sitzt, weil er seine Ehe retten will (obwohl seine Frau mit einen anderen Mann in seinem Haus lebt) und aufzählt, was so alles seine Schwächen sind, ist er schonungslos ehrlich mit sich selbst und hebt sich dadurch von vielen anderen Serien-Charakteren ab, die mit der Selbsterkenntnis so ihre Probleme haben.

Seine Kollegin wird von von der Argentinierin Mia Maestro (Twilight: Breaking Dawn 1) gespielt. Im Piloten gab es so einige Stellen wo ich mir dachte, meine Güte, gleich muss sie dran glauben, war aber angenehm überrascht, dass sie am Ende der ersten Folge noch am Leben war.

David Bradley (Harry Potter) spielt einen Holocaust-Überlebenden, der aus unbekannten Gründen Erfahrung mit dem Virus hat und mit Insider-Kenntnissen aufwarten kann. Der Fakt, dass er ein Herz im Glas in seinem Keller hat, dass sich bewegt und augenscheinlich auch auf Blut steht, macht ihn noch ein Stück mysteriöser. Sean Astin spielt einen Assistenten von Eph, der allerdings von den Drahtziehern hinter der Seuche bestochen wurde. Soweit einmal die wichtigsten Figuren.

Fazit: „The Strain“ kann man als Horror-Light kategorisieren, wenngleich immer wieder mal Momente kommen, in denen einen dann so richtig ekelt. Der Cast macht seine Sache samt und sonders gut und ich werde die Serie auf jeden Fall weiter gucken.

Diese Serie bekommt von mir 8/10 entwurmten Punkten.


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