Batman: Arkham Origins (Game-Review)

Batman- Arkham Origins A

Sein Name ist Batman. Ein einsamer Ritter in der dunklen Nacht. Gefürchtet, missverstanden, von einer unbändigen Wut beflügelt. Dies treibt ihn dazu an, sich immer wieder in die Nacht hinaus zu wagen und sich gegen die schlimmsten Verbrecher von Gotham City zu stellen. Genau so einer ist Black Mask, der acht der schlimmsten Killer angeheuert hat und ihnen eine saftige Belohnung bietet, wenn sie den maskierten Rächer endgültig aus dem Weg räumen. Und was tut Batman dagegen, etwa sich verstecken? Nein, noch mehr angespornt als sonst macht er sich auf die Suche nach seinen Feinden, um sie einen nach dem anderen zu Strecke zu bringen.

Es ist endlich wieder soweit. Nachdem Christopher Nolan erfolgreich seine Dark Knight Trilogie im Kino abgeschlossen hat, stürzt sich Batman nun auch in sein drittes Videospiel-Abenteuer. Nachdem das Entwickler Studio Rocksteady an diesem als Prequel funktionierenden Teil nicht mehr beteiligt war, gab es schon im Vorfeld Zweifel, ob das Game denn jemals genau so gut wie seine Vorgänger werden könnte. Nun, die Antwort darauf ist nicht ganz eindeutig. Das hohe Niveau zu halten lautete hier wohl die Devise, mit kleinen Verbesserungen und innovativen Neuerungen die Fans bei Laune halten, doch hat es auch funktioniert?

Zunächst mal zu Story. Einen jüngeren Batman zu beobachten, der gerade erst seit zwei Jahren sein Kostüm trägt, der ungestüm, durchaus auch impulsiv und brutal die Verbrecher von den Strassen fegt, das hat durchaus seinen Reiz. Butler Alfred als klare und vorläufig auch einzige Instanz zwischen Batman und den Abgründen seiner Persönlichkeit zu platzieren, ist eine stimmige Idee, die auch mit viel Liebe in die Handlung eingearbeitet wurde. Wer die Chance hat während den Missionen mit ihm zu reden, der sollte dies unbedingt auch machen. Des weiteren macht es besonders für Fans ziemlich Spass einige der Verbrecher zu beobachten, die hier entweder noch unerfahrener sind, oder unter ihrem zukünftigen Namen noch gar nicht bekannt sind.

Grafikmässig hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht allzu viel verändert. Gotham glänzt durch Detailarmut, was aber irgendwie diesem neo-gothischen Alptraum einer Stadt aus Stahl und Beton sehr gut zu entsprechen scheint. Dass der Unreal 3 Engine doch schon einige Jahre auf dem Buckel hat und beim Betrachter keine Begeisterungsstürme mehr auslösen kann, ist dennoch eine klare Sache. Was die Mimik der Gesichter und die Licht-/Schatteneffekte betrifft, ist diese recht stimmig geraten. Funktional und passend für dieses Spiel, das beschriebt die Optik wohl am Genauesten.

Geübte Spieler, die sich bei den Kämpfen und Jäger-Abschinitten in den Vorteilen zu überlegen gefühlt haben, werden sich über ein paar Neuerungen im Kampfsystem freuen. Obwohl die Mechaniken grundsätzlich gleich sind, wurden die Angriffe der Gegner eindeutig verbessert bzw. variiert. Schwer Gepanzerte, Enforcer, Feinde auf Venom oder gleich sogenannte Kampfkünstler, hier sind verschiedene Herangehensweisen nötig, um sie schnell unschädlich zu machen. Unterschiede in der Reichweite, der Schnelligkeit und dem aggressiven Verhalten, sollte man dabei auch mit einberechnen.

Batman- Arkham Origins B

Besonders spannend sind die Bosskämpfe inszeniert, bei denen sich aktive und automatisierte Abschnitte abwechseln. Dank eines ordentlichen Tempos und den bedrohlichen Kameraeinstellungen hat man als Spieler hier nie das Gefühl, sich nur in einem interaktiven Film zu befinden. Der insgesamt höhere Schwierigkeitsgrad macht sich besonders hier bemerkbar, denn trotz der unbedingt nötigen, jeweils richtigen Taktik, kostet ein Sieg über einen dieser Oberschurken, doch einiges an Konzentrationsfähigkeit und Nerven.

Neu und gut eingebunden aber noch zu wenig ausbalanciert, ist die sogenannte „Tatort“ Fähigkeit. Hier werden mit Hilfe von Indizien Verbrechen aufgeklärt, in dem man mehr über den Tat-Hergang erforscht. Grundsätzlich eine gute Idee, doch bekommt das Wort „repetitiv“ hier eine ganz neue Dimension. Ausserdem hat es schon etwas Lächerliches, wenn man zum Beispiel die Flugbahn einer Sicherheitskarte genau nach verfolgen muss, obwohl die Karte schon längst hinter einem Lüftungsschacht sichtbar ist.

Das Menü zum Verbessern der verschiedenen Fähigkeiten, wurde ebenfalls einem Upgrade unterzogen, was die ganze Sache sowohl komplexer als auch komplizierter macht. Hinzu kommt die Erweiterung um ein von den Taten von Batman abhängiges Erfahrungs-System, das bei der Bewältigung von diversen Aufgaben, neue Angriffe oder spezielle Batarangs freischaltet. Der häufige Wechsel zwischen dem grundsätzlichen Spielverlauf und den jeweiligen Untermenüs stört aber teilweise die Dynamik der Handlung, hier wäre ein weniger überladenes System, wohl leichter zugänglich gewesen.

Was den Inhalt betrifft wird hier noch mehr geboten, als im schon ziemlich umfangreichen Vorgänger (darum auch die nötigen 2 DVD´s bei der XBOX 360 Version). Neben der Hauptstory gibt es einiges zu scannen, Morde aufzuklären und Verbrechen zu vereiteln und natürlich dürfen auch zahlreiche Challenge Mappen und Kampagnen nicht fehlen. Auch die quer über die Stadt verstreuten Collectibles aka. Sammlerstücke dürfen natürlich nicht fehlen.

Insgesamt ist dies ein stimmiger Abschluss der Trilogie und gleichzeitig ein Neubeginn mit kleineren Schönheitsfehlern geworden, der vor allem deshalb so gut funktioniert, weil sowohl die Story und die Charaktere als auch sämtliche Spielmechaniken bereits in den Vorteilen so gekonnt etabliert wurden. Charm hat das Teil definitiv und auch wenn die Geschichte ein paar Stunden braucht um richtig in Fahrt zu kommen, das Ende will man auf keinen Fall verpassen. Batman Begins (again) und mit neuen Ideen beziehungsweise einem neuen Setting, kann es ruhig auch noch lange so weiter gehen.

„Batman: Arkham Origins“ bekommt von mir 8/10 unverwüstliche, unbeherrschte und unbesiegbare Empfehlungspunkte.

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One thought on “Batman: Arkham Origins (Game-Review)

  1. Ich für meinen Teil hatte einen schweren Start mit dem Spiel und habe dank mehrerer Unterbrechungen knappe 2 Monate gebraucht um es durchzuspielen.

    Die Idee ist Klasse und wenn die Geschichte ab der Mitte einmal Fahrt aufnimmt kann man irgendwann auch nicht mehr aufhören. Die Cut-Szenen sind der Hammer und wie bei den DC-Animationsfilmen hat spürt man das WB ein Gefühl dafür hat die Comic auf andere Medien zu bringen (Wieso schaffen sie dann keinen ordentlichen Kino Film?).

    Optisch sieht das Spiel auf dem PC Hammer aus und die Sprecher machen ihr Ding ausgezeichnet (hab die der Vorteile kaum vermisst). Was ein perfektes Spielerlebnis allerdings etwas kaputt macht sind einige Designentscheidungen (wie z.B. die von dir beschriebe Sicherheitskarte, oder das jemand ununterbrochen schreit „tu mir nicht, ich sag dir alle was du wissen willst“ um es sich dann wenn man ihn anspricht nochmal kurz anders zu überlegen)

    Alles in allem aber ein gelungenes Spiel mit vielen starken Momenten. Wenn man die ersten beiden Arkham Spiele mochte kann man hier auf keinen Fall etwas falsch machen.

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