Saint Seiya: Die Krieger des Zodiac – Der Film aka Knights of the Zodiac (Filmkritik)

Eine kurz vor der Wiedergeburt stehende Kriegsgöttin befindet sich im Körper einer jungen Dame namens Sienna (Madison Iseman). Um sie zu beschützen, muss man Menschen finden, mit einer Gabe und der Bestimmung, ihr zu dienen. Straßenwaise Seiya (Mackenyu) ist einer dieser „Knights“ und sein Training muss sofort beginnen, denn Gefahr ist im Verzug.

Während Alman (Sean Bean) den jungen Mann und die zukünftige Göttin zusammen bringt und seine Ausbildung einleitet, ist ihnen in Form seiner Ex-Frau Vander (Famke Janssen) eine radikale Gegnerin auf den Fersen, denn sie möchte Sienna töten, da die erwachte Kriegsgöttin das Potential hätte, die gesamte Welt zu zerstören und dieses Risiko will sie nicht eingehen…

Zu Beginn mache ich hier gleich mal eine doppelte Überleitung zu Robert Rodriguez. Es gibt dieses Jahr bisher zwei „leise“ Mega-Flops, im Gegensatz zu lauten aka sehr teuren Flops wie The Flash oder Indiana Jones: The Dial of Destiny, die einfach die Unsummen die hinein geflossen sind, nicht wieder einspielen konnten. Neben Rodriguez letztem Werk Hypnotic (Kosten 65 Millionen gegenüber einem Einspiel von 6,7) ist KotZ (schöne Abkürzung, wie ich finde) der zweite kaum beworbene Flop (Kosten 60 Millionen gegenüber einem Einspiel von 6,9).

Diese Verfilmung des im deutschsprachigen Raum als Saint Seiya bekannten, weltweit erfolgreichen Mangas unter Regie des Polen Tomasz Baginski ist nur ein weiterer Beweis, dass Amerika keine japanischen Comics verfilmen sollte (wie etwa Ghost in the Shell). Eine der wenigen guten stammt aber von Rodriguez und das ist Alita: Battle Angel. Bei KotZ ist einfach das Hauptproblem, dass wahre Fans sich hier nicht abgeholt fühlen (darüber habe ich gelesen und irgendwie spürt man es einfach) und neue Fans (was ich an mir selbst sehe), kann man so kaum gewinnen.

Ich glaube zwar grundsätzlich, dass Baginski ein Gefühl dafür hat, wie Fantasy-Action-Manga funktionieren bzw. was deren Reiz ausmachen kann, aber das ist imd Film dann nur ansatzweise und sehr schwach spürbar. Ich könnte jetzt schreiben, alles wird unter einem Berg von teilweise kaum beeindruckenden CGI erschlagen, doch da man sowieso kein Gefühl für die Charaktere entwickelt, gibt es da kaum etwas, dass man erschlagen könnte.

Die Gefühle der Figuren werden einfach dermaßen plakativ und augenscheinlich übertrieben präsentiert, dass sie zwar im Grunde einem Manga entsprechen, jedoch in dieser Form nicht ernst genommen werden können und deswegen auch keine (positiven) Emotionen auslösen. Auch die Handlung wirkt in diesem Setting lächerlich, mit den wieder geborenen Göttern, den schützenden Rittern und dem drohenden Krieg (ein Mix bekannter Dinge kann dabei immer passen, oder es geht eben schief, wie hier). Dann wären da natürlich noch die Performances, die die Sache in Summe noch schlimmer machen.

Mackenyu (One Piece) als Seiya ist blass bis langweilig, sein Held ist wirklich sehr beliebig. Dazu passend ist Madison Iseman (Fear of Rain) als Sienna zwar hübsch anzusehen, aber unnahbar und als Charakter nicht greifbar. Sean Bean (Possessor) hat ständig einen gequälten Gesichtsausdruck, der hat wohl während der Dreharbeiten realisiert, wo er hier gelandet ist. Das ist aber noch nichts gegen Famke Janssen (Dangerous), die endlich ihr Geld dafür nutzen sollte, ihre Schönheitschirurgen zu verklagen, damit wird sie sicherlich reich (zusätzlich ist ihr Spiel hier stümperhaft).

Einzig Nick Stahl (Terminator 3) als Cassios ist großartig losgelöst, der pfeift sich gar nichts und seine überhebliche Proleten-Natur ist extrem witzig zu beobachten. Es ist auch immer nett Marc Dacascos (Blade of the 47 Ronin) zu sehen und auch wenn er als Mylock nicht viel zu tun hat, bekommt er doch ein paar nette Szenen spendiert (ohne dabei sein Martial Arts Können zu zeigen, nur so zur Info).

In Zeiten von immer billiger wirkenden und sich nicht von einander unterscheidenden Comic-Verfilmungen, hat man es sowieso schwer, schon klar. Ich denke auch es wurde erst beim Dreh offensichtlich, dass es so nicht rüberkommen wird, wie man es möchte. Ohne kindlich naive Freude an einem Overkill-Spektakel, kann man hier kaum Freude haben und wer hier über die realistische „Charakter-Entwicklung“ nachdenken möchte, der hat wohl gerne Kopfweh. Immerhin, ich habe mich hier nur gewundert, aber nie geärgert (außer vielleicht über Famke und ihr „Schauspiel“). Im Summe schade, dass die Mischung nicht geklappt hat.

„Knights of the Zodiac“ bekommt von mir 4,5/10 den Spruch viel Lärm um Nichts ziemlich perfekt in Bildern umsetzende Empfehlungspunkte.


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